HANOMAG – Traktoren und Raupenschlepper Walter Hartmann (Sinzig)

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Hartmann handelte auch mit Gebrauchtschleppern.
Von 1951 bis 1972 handelte Walter Hartmann an der Lindenstraße 45 mit Bau- und Landmaschinen.
Hartmanns Werkstatt war mit Hanomag-Kundendienstaufträgen gut ausgelastet.
Neben Baumaschinen und Traktoren von Hanomag wurden in Sinzig aber auch Claas-Mähdrescher und andere Fremdfrabrikate gewartet und repariert.
Heute befinden sich in dem Gebäudekomplex die Aise-Moschee und ein türkisch-islamisches Kulturzentrum.
Der Haco (Hartmann und Co.) wurde 1948 gebaut.
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Die Firma HANOMAG – Traktoren und Raupenschlepper Walter Hartmann wurde in Sinzig 1951 von Walter Hartmann gegründet und 1977 liquidiert.


Standort

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Chronik[1]

Hermann Hartmann war Inhaber der Firma Hartmann & Co. Sinzig, eines Verkaufsbüros für Landmaschinen, das Generalvertretung mehrerer Firmen war, mit angeschlossener Reparaturwerkstatt. Dort arbeiteten etwa drei Mitarbeiter im Büro, sechs Monteure und etwa drei Lehrlinge. Im Jahr 1951 ergab sich die Gelegenheit, dass er neben NORMAG–Schlepper eine weitere Traktorenvertretung mit größerem Programm übernehmen konnte. Helmut Knappe, Werksbeauftragter der HANOMAG, war schon längere Zeit an Hartmann als fester Vertretung interessiert, weil das Sinziger Unternehmen im Landmaschinenhandel einen guten Ruf und als einziger Landmaschinenfachbetrieb einen Reparaturbetrieb und Kundendienst hatte.

Deshalb schickte Hermann Hartmann seinen 29-jährigen Sohn Walter zu einer Werksbesichtigung und einem Vorgespräch für eine mögliche Vertretungsübernahme nach Hannover. Wenig später kam es zum Vertragsabschluss für die Generalvertretung auf die Firma „HANOMAG – Traktoren und Raupenschlepper Walter Hartmann“ - obwohl dies HANOMAG gar nicht recht war; denn das Herstellerunternehmen war eigentlich an der alten und eingeführten Firma Hartmann & Co. Sinzig interessiert, die ja auch Eigentümerin von Büro und Werkstatt war. Aber die Sinziger konnten durchsetzten, dass die neue Firma nur auf Walter Hartmann ging und im selben Haus wie die Hartmann & Co. untergebracht war - gleicher Eingang, NORMAG rechts und HANOMAG links. Die Werkstatt wurde von beiden Firmen genutzt.

Zum Vertragsgebiet gehörten die Kreise Ahrweiler, Mayen, Koblenz, Daun, Prüm, Altenkirchen und Neuwied. Walter Hartmanns Firma firmierte unter „HANOMAG – Generalvertretung Walter Hartmann Verkauf – Kundendienst – Ersatzteillager“. Weil auch die HANOMAG selbst im Aufbau war, kamen zu den Raupenschleppern für Moor- und Landwirtschaft bald auch Planierraupen hinzu. Seine erste Raupe verkaufte Walter Hartmann an die Firma Ernst Förger, ein Bauunternehmen in Diez/Lahn, das nach etwa zwei Monaten eine zweite Raupe nachbestellte. Dann kamen Firmen wie Rasselstein/Neuwied, Hubaleck/Weissenthurm und Lohner hinzu. Im Bimsgebiet gab es einen regelrechten Boom. Dann kam die Firma Gartengestaltung Edmund Nuppenei aus Koblenz hinzu, die sich zu Hartmanns bestem Kunden entwickelte und deren Hauptlieferant Hartmann mehr als 20 Jahre lang war. Dass die Raupen nicht mehr nur zum Planieren, sondern auch als Front- und Überkopflader ausgelegt waren, wurde für Walter Hartmann zu einem tollen Geschäft. Gewinne investierte er in den ersten Jahren in ein Ersatzteillager. Er hatte für HANOMAG ein Zentral-Ersatzteillager und dadurch einen guten Ruf bei seinen Kunden. Seine Monteure wurden immer wieder von HANOMAG mehrmals geschult. Als seine Spitzenkräfte nennt er Ernst Ritterath, Walter Schmickler und Franz Schmickler.

Zu den verschiedenen Typen von Raupen oder Kettenschleppern kam im Laufe der Zeit der Gummiradler. Hartmanns Baumaschinen-Programm erweiterte sich zusehends. Die Firma Kramer Allrad aus Überlingen hatte Allzweckgeräte mit Frontlader und Heckbagger, die Firma PoKorny Luftkompressoren. So kamen Tieflader, Bagger, Walzen und andere Maschinentypen hinzu - alles, was Bauunternehmer, Sand- und Kiesbetriebe, der Bimsabbau, Steinbrüche, Landschaftsbau, Straßenbau, Forstbetriebe, Fluss- und Strombau für ihre Arbeit benötigten. Hartmann schreibt: „Die Nachkriegszeit war schon eine verrückte Zeit und alles hatte Nachholbedarf - es war ja nichts mehr da.“ Und weiter:

Es dauerte lange, bis die Konkurrenz begriffen hatte, was das für ein Markt war und dass mein Vater und ich in einem Haus mit zwei Firmen auftraten. Mitte der 60er Jahre kamen dann kapitalstarke Firmen aus NRW, die sich hier mit riesigen Neubauten niederließen. Einige Fabrikanten kamen mit eigenen Verkaufsniederlassungen, belieferten die kleinen Landmaschinenhändler und die dörflichen Schmieden direkt. Es wurde mit Preisnachlässen und Rabatten nur so um sich geworfen und der Markt ging zurück. Betriebe die viel Personal und Unkosten hatten, konnten sich nicht mehr halten.

In den 50er und 60er Jahren hatte Hartmann etwa 38 Leute beschäftigt und etwa sieben Kundendienstwagen, einige Pkw und einen Lkw. Die Werkstatt ging nicht mehr, weil sich die meisten Unternehmer eigene Werkstätten mit gelernten Mitarbeitern zugelegt hatten. „Die große Zeit mit Geldverdienen war gelaufen und der Markt war fast gesättigt“, notierte Walter Hartmann, „aber nie habe ich den Ursprung des Landmaschinenvertriebs vergessen.“ Durch den Abschluss mit HANOMAG habe auch bei ihm 1951 mit der Motorisierung der Landwirtschaft ein enormer Aufschwung begonnen. HANOMAG hatte begriffen, dass sich neue Möglichkeiten auftaten. Der Traktor wurde immer weiter entwickelt. So kamen Mähbalken, Riemenscheibe, Vier- oder Drei-Punkt-Hydraulik, Zapfwelle, Wetterdach und später kamen das Führerhaus, dann Frontlader, Seilwinde für Forstbetrieb und eine seitliche Winde für Winzer hinzu. Form, Aussehen und verschiedene Bereifungen kamen mit Dieselmotoren von 12 bis 80 PS auf den Markt. Walter Hartmann:

Zu Beginn habe ich mir in allen Gebieten Unterhändler gesucht, für das engere Gebiet eigene Verkäufer und ich war immer dazwischen. Durch das enorme Programm kam HANOMAG zu einem enormen Marktanteil. Man darf nicht vergessen, dass es zu dieser Zeit ca. 60 Schlepperhersteller gab. In meinem Gebiet hatte ich oft bis zu 20-25 % Zulassungsanteil.

Die Typen, die bei der Firma Hartmann zu haben waren: R12 12 PS, Greif C 115 15 PS, R12KB 12 PS, Robust 45 PS, R18 18 PS, Granit 32 PS, R24 24 PS, Perfekt 300, R27 27 PS, R35 35 PS, R45 45 PS und R50 50 PS. Walter Hartmann erinnerte sich: „Es war nachher alles unübersehbaraber alles ging.“ Mein Sein Gesamtabsatz umfasste etwa 250 Radschlepper und mehr als 500 Baumaschinen.

Als HANOMAG anfing, in Hartmanns Gebiet ein eigenes Auslieferungslager für Radschlepper aufzubauen, ging ihm in Sinzig die Luft aus. „Von da an ging alles drunter und drüber“, fasste er zusammen, „der Konkurrenzkampf, Neid und Hass kamen hinzu. Von 1951 bis 1972 habe ich gekämpft, viele, liebe, ehrliche Menschen kennen gelernt und auch welche, denen ich geholfen habe. Aber gegen eine solche Macht kam ich nicht an.“

Weitere Fotos

Fußnoten

  1. Quelle: Walter Büntgen-Hartmann: Meine Zeit bei und mit HANOMAG (der Hannoverschen Maschinenbau AG) (Manuskript), Sinzig, September 2006, 3 Seiten
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