Julius Meyer

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Der jüdische Julius Meyer (* 5. Mai 1912 in Sinzig, † 1945), der im Haus Barbarossastraße 6 in Sinzig wohnte, führte bis 1936 die Bücher des väterlichen Pferdehandels an der (Barbarossastraße) 6 in Sinzig. Er floh vor den Nazis nach Belgien, wo sein Vater ein Haus gekauft hatte, und betrieb dort einige Jahre einen Bauernhof, bis es 1940 auch dort brenzlig wurde. Einen Tag vor dem Einmarsch der Deutschen in Belgien wurden er und sein Vater zusammen mit anderen Juden in ein Lager in Südfrankreich evakuiert. Dort trafen beide den Löhndorfer Juden Max Wolff, der 1941 in Auschwitz ermordet wurde. Julius kam noch vor seinem Vater aus dem Lager frei und pachtete nahe Perpignan erneut einen Bauernhof. Schließlich erhielt er einen Gestellungsbefehl, weil die Vichy-Regierung im freien Teil Frankreichs mit Hitler kooperierte und 10.000 Juden an die Deutschen auslieferte. Er stellte sich, weil andernfalls ein Familienvater ausgeliefert worden wäre. So wurde Julius Meyer 1942 nach Auschwitz gebracht. Bei der Evakuierung des Lagers im Januar 1945 kam er ums Leben.[1]


Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Uli Martin/Rudolf Menacher: Stolpersteine - Erinnerung an die ausgeschlöschte jüdische Gemeinde Sinzig und ihre Opfer, hrsg.: Stadt Sinzig, 2022, 44 Seiten, S. 23-25

Fußnoten

  1. Quelle: Was aus Sinziger Juden wurde – Rudolf Menacher gibt Einblick in die Geschichte, in: Rhein-Zeitung vom 25. Januar 2021, siehe auch: Hildegard Ginzler: Ausstellung im Schloss Sinzig – Die Sinziger Juden sind nicht vergessen, general-anzeiger-bonn.de vom 7. November 2018