Kriegsopfer-Gedenkstätte Ahrweiler

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Ansicht von Osten
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Ansicht von Süden
Ansicht von Norden
Ansicht von Westen

Die neben dem Ahrtor vor der Stadtmauer Ahrweiler stehende Kriegsopfer-Gedenkstätte wurde im Jahr 1957 von dem Bildhauer Hans Matschulla aus Muschelkalk geschaffen.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die Ahrweiler Nachrichten berichteten am 14. April 1957:

Mächtige Steinkolosse aus dem Würzburger Land aus prachtvollem, bläulichem Muschelkalk sind zu einem drei Meter hohen Kubus zusammengesetzt worden. Das Relief nach der Ostseite zeigt eine junge Rebenbinderin, versinnbildlichend die geliebte Heimat, die zu verteidigen der Soldat im guten Glauben ausgezogen ist. Auf der Südseite hat der Künstler die treue Kameradschaft der Soldaten dargestellt. Dem Totwunden steht ein Kamerad hilfreich zur Seite. Der Sterbende streckt noch schützend die Hand aus nach der Heimat. Das Relief der Westseite zeigt die Mutter, die ihre Hände betend zum Himmel erhebt in Trost und Gefühl, dass der Tod sie nicht von ihren Kindern zu trennen vermag. Die Nordseite symbolisiert den Tod der beiden Weltkriege. In allen vier Himmelsrichtungen sind Menschen gewaltsam gestorben, und das Kreuz ragt von der Weltkugel unendlich in die Ewigkeit hinein. 187 Namen der Gefallenen unserer Stadt aus dem ersten Weltkrieg umrahmen das Relief auf der Westseite. 221 Gefallene aus dem zweiten Weltkrieg sind auf der Südseite und der halben Ostseite verzeichnet. Ebenfalls auf der Ostseite und zum Teil auf der Nordseite sind die Namen von 124 Zivilopfern aufgeführt. Anschließend gliedern sich die Namen von 114 Vermissten an. Insgesamt sind 646 Namen in den Kubus eingemeißelt, unter diesen befinden sich 60 Frauen und 32 Kinder unter 16 Jahren.[1]

Im Juni 2017 wurde die Restaurierung des von zwei mächtigen Buchen umrahmten Ehrenmals abgeschlossen. Etwa 10.000 Euro brachten die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ für die Restaurierung auf. Annette Dünker-Ulrich machte die etwa 10.000 Buchstaben wieder lesbar und korrigierte einzelne Fehler in der Schreibweise der rund 1000 Namen. Bernd Retterath kümmerte sich um die figürlichen Darstellungen auf den vier Seiten des Denkmals. Er verwendete eine Spezialfarbe für Naturstein, der es zu verdanken ist, dass die Darstellungen wieder, wie ursprünglich von Hans Matschulla eingerichtet, heller sind als der restliche Kubus. Dr. Wilbert Herschbach, Vorsitzender des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“, erinnerte aus diesem Anlass, dass der Bereich vor dem Denkmal bei der Einweihung im Jahr 1957 mit unzähligen Menschen gefüllt war, die ihrer in den Kriegen gefallenen Angehörigen gedenken wollten. Bei der Übergabe nach der Sanierung am 13. Juni 2017 hingegen, 60 Jahre später, waren lediglich Bürgermeister Guido Orthen sowie Jens Heckenbach vom Bauamt der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, die mit Diplom-Restaurator Bernd Retterath aus Heppingen und dessen Assistentin, der Farb-Designerin Annette Dünker-Ulrich, zugegen.[2]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Gefallenenübersichten und Reliefs[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Nach: Ehrenmal am Ahrtor erstrahlt in neuem Glanz – Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ und Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler teilen sich die Kosten der Restauration, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler Nr. 25/2017, Seite 3, Quellen auch: Günther Schmitt: Denkmalpflege in Ahrweiler: Ehrenmal in neuem Glanz, general-anzeiger-bonn.de vom 16. Juni 2017, und „Das unendliche Leid eines Krieges deutlich machen“ – Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ e.V. und Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler teilen sich die Kosten der Restauration, blick-aktuell.de vom 20. Juni 2017
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Mit viel Fingerspitzengefühl: Ahrweiler Ehrenmal restauriert – Arbeiten machen Namen von rund 1000 Gefallenen wieder lesbar, in: Rhein-Zeitung vom 14. Juni 2017, Siehe auch: „Das unendliche Leid eines Krieges deutlich machen“ – „Das unendliche Leid eines Krieges deutlich machen“ – Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ e.V. und Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler teilen sich die Kosten der Restauration, blick-aktuell.de vom 20. Juni 2017