Maibaumaufstellen Walporzheim

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Maibaum Walp 01.jpg
Chordirektor Wilfried Schäfer (rechts) dirigierte die Chorgemeinschaft.

Das Maibaumaufstellen ist ein Brauch in Walporzheim, der vom Junggesellenverein „St. Sebastianus“ Walporzheim e. V. gepflegt wird. Junggesellen stellen dabei Jahr für Jahr vor Mai-Beginn im Dorf einen etwa 25 Meter hohen Maibaum auf – unter reger Beteiligung der Bevölkerung und mit musikalischer Begleitung. Der Baum bleibt bis Ende Mai auf dem Dorfplatz stehen und wird dann von den Junggesellen wieder gefällt.


Maibaum-Standort[Bearbeiten]

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Technik[Bearbeiten]

Thomas Medler, Mitglied des Junggesellenvereins Walporzheim, schilderte blick-aktuell.de im April 2018 die Technik des Maibaum-Aufrichtens:

Mit Hilfe von Seilen werden jeweils zwei Stämme, sogenannte Micken, gebunden, mit denen der Baum in die Höhe verfrachtet wird. Der Maibaum wird in eine vorbereitete befestigte Grube gestellt, in der er beim Aufrichten über eine schiefe Ebene gleitet und in der er anschließend sicher verkeilt wird.[1]

Sonstiges[Bearbeiten]

Ein weiterer Mai-Brauch, der in Walporzheim gepflegt wird, ist das Aufstellen einer sogenannten Maie (Birkenbaum). Dabei richten die Junggesellen in der Nacht zum 1. Mai den unverheirateten Frauen aus dem Dorf kleine Maibäume vor deren Häusern als „Liebesbeweis“ auf.

Bevor mit dem Aufstellen der Bäume begonnen wird, werden die jungen Frauen im Dorf „versteigert“. In den meisten Fällen darf der Ersteigernde mit seiner Maibraut zusammen am Maifest teilnehmen. Bei der Maiauktion (Mailehen-Versteigerung) werden unverheiratete Mädchen ab 16 Jahren unter den Junggesellen des Dorfs versteigert. Der „Höchstbietende“ ist Maikönig und sie die entsprechende Maikönigin. Die Maibäume werden mit bunten Krepp-Papier geschmückt. Der Maibaum bleibt einen Monat vor dem Haus der Mädchen stehen. Am ersten Juni holt derjenige den Maibaum ab, der ihn auch gestellt hat.[2]

Chronik[Bearbeiten]

Am 29. April 2017 wurde der Baum erstmals auf dem neu geschaffenen Platz in der Dorfmitte aufgestellt. Ortsvorsteher Gregor Sebastian bat das Publikum dort um Punkt 19.30 um Ruhe, damit die erst kurz zuvor gegründete und von Chordirektor Wilfried Schäfer dirigierte Chorgemeinschaft aus Männergesangverein „Lyra“ Walporzheim 1896 e. V. und Männergesangverein Ahrweiler 1861 e.V. den Mai ansingen konnte. Am Tag darauf trafen sich die beiden Chöre auf dem Marktplatz Ahrweiler, um auch dort den Mai anzusingen. In Walporzheim sangen alle Besucher zum Schluss gemeinsam zusammen mit der Chorgemeinschaft das Volkslied „Der Mai ist gekommen“, und auch die Junggesellen intonierten ihr „Mailied“, bevor sie den Maibaum aufstellten. Anschließend stießen Junggesellen, Sänger und Bevölkerung mit Maibowle an.

Fotos vom Maibaumaufstellen 2017[Bearbeiten]

Fußnoten