Netzwerk „Runder Tisch - keine Gewalt gegen Frauen“ (Kreis Ahrweiler)

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Dieser Logo-Entwurf von Ella Zöllner, Anna Schymaniuk und Stefan Strebel wurde in einem Wettbewerb der Medienklasse der Berufsbildenden Schule des Landkreises Ahrweiler für den Runden Tisch ausgewählt.
Im Vorfeld des internationalen Aktionstages „Nein zur Gewalt gegen Frauen" am 25. November 2015 befassten sich die Mitglieder des Runden Tisches auf ihrer Herbstsitzung im alten Kreishaus in Ahrweiler mit dem Thema Opferschutz.
Der "Runde Tisch gegen Gewalt" bei einem Treffen anläßlich des Internationalen Aktionstags “Keine Gewalt gegen Frauen” 2008.
Das Logo des Runden Tisches wird vorgestellt
Notfallkärtchen für Hilfe suchende Frauen im AW-Kreis

Der Regionale Runde Tisch gegen Gewalt (RRT) im Kreis Ahrweiler gehört zum rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen, dem im Juli 2022 22 Regionale Runde Tische und der „Landesweite Runde Tisch“ angehören. Im RRT Ahrweiler sind zu dieser Zeit rund 40 Institutionen vertreten, die Frauen und Mädchen sowie Männern in der Region Unterstützung bieten, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Der RRT macht auf Hilfesysteme aufmerksam und verbindet die Netzwerkpartner miteinander


Sprecherin[Bearbeiten]

Rita Gilles

Mitglieder[Bearbeiten]

Am Runden Tisch sind Beratungsstellen, die Kreisverwaltung Ahrweiler (Jugendamt, Sozialamt, Gesundheitsamt, Gleichstellungsbeauftragte), das Frauenhaus für den Kreis Ahrweiler, der Ausländerbeirat des Kreises Ahrweiler, Fachkliniken, die Außenstelle Ahrweiler des Weißen Rings e.V., Staatsanwaltschaft, Amtsgericht, Polizei, Rechtsanwältinnen sowie die Politikerinnen des Arbeitskreises "Keine Gewalt gegen Frauen", außerdem die Caritas-Geschäftsstelle Ahrweiler und der Frauennotruf Koblenz sowie die Dr. von Ehrenwall’sche Klinik. Im November 2022 informierte die Kreisverwaltung, auch das Ärztenetz Kreis Ahrweiler und das Traumahilfezentrum für Flutopfer seien dem Netzwerk beigetreten.[1]

Die Gruppe trifft sich mehrfach im Jahr, um ihre Hilfsangebote für Frauen zu vernetzen. Ins Leben gerufen wurde der "Runde Tisch" von der damaligen Gleichstellungsbeauftragten des Ahrkreises, Evelyn Dirks, und Politikerinnen aller im Kreistag Ahrweiler vertretenen Parteien.

Chronik[Bearbeiten]

Zum Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen im November 2013 erstmals der Runde Tisch erstmals einem Filmabend mit Experten-Fragerunde. Im Kino-Center Rhein-Ahr in Bad Neuenahr wurde "Das Problem ist meine Frau" gezeigt, ein Doku-Drama mit echten Gewaltberatern und Schauspielern, in dem es um schlagende Männer geht, die versuchen, aus der Gewaltspirale auszubrechen.[2]

Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, sehen in Ärztinnen und Ärzten oft die erste und einzige Anlaufstelle. Der „Runde Tisch gegen Gewalt Kreis Ahrweiler" wolle deshalb die Erfahrungen von Ärzten in seine Arbeit einbauen und damit die Situation der betroffenen Frauen verbessern, hieß es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom Dezember 2013. Das Angebot des Runden Tisches zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch sei von der Ärzteschaft gut angenommen worden. Bei einem ersten Treffen in der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik in Ahrweiler seien die nächsten Schritte der Kooperation erarbeitet worden. Ein zentraler Punkt betraf die Entwicklung von geeignetem Informationsmaterial für Praxen und Kliniken. Die Ärzte sollen Infoblätter zur Verfügung gestellt bekommen. Inhalt: die Hilfs- und Schutzeinrichtungen im Kreis Ahrweiler sowie Hinweise, wie die Ärzte Anzeichen für physische und psychische Gewalteinwirkung erkennen können.[3]

Nach einer längeren Corona-Pause traf sich der Regionale Runde Tisch gegen Gewalt (RRT) im Juni 2022 erstmals wieder in Präsenz in der Kreisverwaltung Ahrweiler. Landrätin Cornelia Weigand begrüßte die Teilnehmenden und hob die Bedeutung des seit 21 Jahren bestehenden gut funktionierenden Netzwerkes hervor, das sich regelmäßig über Gewalt in engen sozialen Beziehungen austauscht und Betroffenen in der Region helfe. Neben der Situation geflüchteter Frauen aus der Ukraine – hier arbeitet der RRT weiter an einer engen und guten Zusammenarbeit beim Gewaltschutz – stand auch die Beratungssituation im Flutgebiet im Mittelpunkt der Gespräche. Zwar ist es im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe im Juli 2022 zu keinem Anstieg der Fallzahlen in den Beratungsstellen gekommen. Jedoch gingen alle Teilnehmer von einer großen Dunkelziffer von Menschen aus, die sich nicht melden beziehungsweise gemeldet haben. Auch während der Pandemie haben regionale Hilfs- und Beratungsangebote Betroffene und deren Bezugspersonen unterstützt. Zu den Anlaufstellen im Kreis zählten das Frauenhaus, der Weiße Ring mit seiner Außenstelle Ahrweiler sowie der Frauennotruf. Darüber hinaus beteiligt sich der RRT an der Weiterentwicklung der vertraulichen Spurensicherung in Fällen sexueller Gewalt. Im Kreis Ahrweiler ist diese im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr möglich. Für den Herbst 2022 plante der RRT einen Fachtag „Digitale Gewalt“. Zudem war ein Aktionsplan Rheinland-Pfalz gegen Gewalt in Vorbereitung, der die Beschlüsse der „Istanbul-Konvention“ umsetzen sollte. Sobald der Aktionsplan für RheinlandPfalz vorliegt, wollte der RRT diesen auch im Kreis Ahrweiler umsetzen.[4]

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Mädchen- und Frauenthemen im Kreis Ahrweiler“

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

kreis-ahrweiler.de: Schutz gegen Gewalt

Fußnoten

  1. Quelle: Zwei neue Mitglieder engagieren sich im RRT gegen Gewalt - Ärztenetz und Traumahilfezentrum Ahrtal treten Netzwerk bei, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 21. November 2022
  2. Quelle: Runder Tisch gegen Gewalt: Spannender Filmabend mit Experten-Fragerunde, general-anzeiger-bonn.de vom 27. November 2013
  3. Quelle: Gewalt gegen Frauen: Ärzte oft die erste Anlaufstelle - Infos für Praxen und Kliniken entwickeln - „Runder Tisch“ mit 30 Organisationen, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 20. Dezember 2013
  4. Quelle: Netzwerk gegen Gewalt hilft - Regionaler Runder Tisch tagt wieder in Präsenz, in: Rhein-Zeitung vom 14. Juni 2022