Orgel der St.-Laurentius-Kirche Ahrweiler

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Ahrweiler Laurentiuskirche Orgel.jpg
Klaus-Dieter Holzberger nach dem Konzert anlässlich seines Goldjubiläums als Organist

„Bereits im Jahr 1525 war eine größere Orgel für die katholische Pfarrkirche „St. Laurentius“ in Ahrweiler beschafft worden“, schrieb Paul Clemen 1938 in seinem Buch Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler.


Chronik[Bearbeiten]

Einen schwarzen Tag erlebte St. Laurentius, als französische Truppen, die Ahrweiler besetzt hatten, am 1. Mai 1689 die gesamte Stadt in Brand steckten. Nur wenige Häuser blieben verschont, die Pfarrkirche nicht. Dach, Turmhelm und fast die gesamte Inneneinrichtung verbrannten. Das Feuer entwickelte eine derartige Hitze, dass selbst die acht Glocken schmolzen. Feuer, Hitze und herabfallende Trümmerteile machten auch die Orgel unbrauchbar. Es dauerte Jahre, die Kirche wieder aufzubauen. Die Fresken aus dem 14./15. Jahrhundert, die dabei übertüncht wurden, sind erst im Zuge der Renovierung von 1903 bis 1907 wiederentdeckt, freigelegt und ergänzt worden.

Fast 30 Jahre später, im Jahr 1717, wurde mit dem Orgelbauer Balthasar König aus Münstereifel ein Vertrag zur Lieferung einer neuen Orgel abgeschlossen. Um Platz für das neue Instrument zu schaffen, wurde die Orgelempore durch einen vorgelegten Bogen erweitert. Das Gehäuse wurde 1726 von Meister Georg Hondt angefertigt. 1728 ist die neue Orgel eingeweiht worden.

Nach 1780 wurde die barocke Ausstattung der Kirche größtenteils durch eine neugotische ersetzt. Davon war wohl auch die Orgel betroffen. Der barocke Orgelaufbau blieb jedoch erhalten, wie Paul Clemen schrieb.

1903 wird die Orgel durch ein neues Instrument aus Aachen ersetzt, das etwa von dem Küster, Organist und Komponist Johannes Müller gespielt wurde.

Die Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG Bonn wurde im Jahr 1954 beauftragt, die Orgel zu erneuern. Denn der Zahn der Zeit hatte ihren Pfeifen tüchtig zugesetzt. Das Gehäuse mit dem Harfe spielenden David und den Posaune blasenden Engeln blieb dabei erhalten. Zwei Jahre später, im März 1956, konnte Dechant Joseph Rausch erstmals wieder einen Gottesdienst mit Orgelbegleitung feiern.

1991 wurde die Orgelwerkstatt Fischer & Krämer aus Endingen am Kaiserstuhl beauftragt, das Kircheninstrument zu ersetzen. Zwei Drittel der 47 Register der neuen Orgel stammen aus den Vorgängerorgeln von 1903 und 1956. Seitenwände und Unterbau sind von 1903.

Am 10. August 1991, während des Pfarrfestes, wurde die neue Orgel eingeweiht und in Betrieb genommen. Dechant Josef Zenz segnete das Instrument.

Im Jahr 2004 wurde dieses Instrument durch ein Solowerk mit drei Registern in einem historischen, neugotischen Gehäuse auf der Seitenempore erweitert. Der Orgel-Förderverein St. Laurentius Ahrweiler e.V. machte es dann möglich, dass das Instrument vor Pfingsten 2009 um ein Röhrenglockenspiel erweitert werden konnte. 25 nach oben geschlossene Klangröhren aus Messing haben einen sonoren Klang, dem Geläut von kleinen Kirchenglocken ähnlich, und verfügen über einen Tonumfang von g° bis g² = 25 Töne. Die Röhren haben ihren Platz außen seitlich am Gehäuse. Sie sind dort aus dem Kirchenschiff zwar nicht zu sehen, aber optimal zu hören. Belederte Holzhämmerchen schlagen die Röhren mittels Elektromagneten an.[1]

Mit einem Orgelkonzert wurde beim Pfarrfest am 14. August 2016 das 25-Jährige der Fischer & Krämer-Orgel gefeiert. Seit der Inbetriebnahme im Sommer 1991 habe sich das Instrument „in etwa 10.000 Gottesdiensten und 250 Orgelkonzerten bewährt“, postete Organist Klaus-Dieter Holzberger auf Facebook.

Organisten[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: St. Laurentius (Ahrweiler)/Orgel

Fußnoten

  1. Quellen: Jochen Tarrach: Alte Orgel hat junges Innenleben - Kircheninstrument von St. Laurentius wurde mehrfach erneuert, in: Rhein-Zeitung vom 9. Januar 2015, u.a.4