Rosemarie Bassi

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Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahr 2006 für Rosemarie Bassi (links). Landrat Dr. Jürgen Pföhler (rechts) gratulierte bei einem Galeriebesuch.
Erstes „Galerie-Geplauder“ mit Rosemarie Bassi (hinten links) im Juli 2018

Die Remagener Galeristin Rosemarie Bassi (* 26. November 1941) ist Gründungspräsidentin des Lions-Clubs Remagen; bis Herbst 2021 war sie außerdem Vorsitzende des Vereins „Lebendiger Marktplatz Remagen“, zu dessen Gründungsinitiatoren sie gehört. Am Marktplatz Remagen betreibt sie heute die Galerie Rosemarie Bassi. Vorher war sie Inhaberin der Europäischen Kulturzentrums Galerie Villa Rolandseck.


Vita[Bearbeiten]

Rosemarie Bassi – Tochter einer Apothekerin und eines Arztes – wuchs in Persenbeug in Österreich auf. Mit 14 kam sie zu Professor Andersen an die Akademie für Bildende Künste in Wien, um Malerei zu lernen. An der Akademie für Angewandte Kunst lernte sie später unter Professor Unger Aktzeichnen, Komposition, Mosaik und Reduzierung. Albert Paris Gütersloh, Vater der „Wiener Schule des fantastischen Realismus“, nahm die junge Dame ohne Aufnahmeprüfung unter seine Fittiche. Nach dem Studium lernte sie bei Oskar Kokoschka in Salzburg Aquarellmalerei. 1963 wechselte Rosemarie Bassi nach Italien zur Akademie Perugia.[1]

Bassi hatte erste Erfolge bei Wettbewerben und lernte den RAI-Journalisten Ferrrucio Bassi, ihren späteren Ehemann, kennen. Mit ihm ging sie nach Hongkong, wo Sohn Peter zur Welt kam, wo sie heiratete und wo sie einen Perlengroßhandel leitete und Schmuckstücke entwarf.

1973, wieder in Rom, war sie mit einem Schlag fünffache Mutter: Sie übernahm die Kinder ihres Mannes aus erster Ehe - Giorgio, Luca, Gianni und Vanda - und stellte die eigene Karriere hinten an. 1974 zog die Familie nach Oberwinter. Im Jahr 1979, das jüngste Kind war inzwischen 13 Jahre alt, beginnt sie in Rolandseck mit einer Galeriearbeit – zuerst im Rolandshof, in dem sie junge, unbekannte, vergessene Künstler und verkannte Größen präsentierte, bevor sie 1990 die Villa Rolandseck kaufte und zum Europäischen Kulturzentrum machte.

Ab 1979 war die Galerie von Rosemarie Bassi in der Villa Rolandseck in Remagen zu Hause. In ihrem Europäischen Kulturzentrum stellte Bassi mit ihrem Gatten Ferrucio Bassi alle paar Monate wechselnde Werke lebender Künstler aus und erreichte trotz ländlich-provinzieller Umgebung einen Ausstellungsbetrieb auf beachtlichem Niveau. Einen Beitrag dazu leisteten auch die Malkurse der Kokoschka-Schülerin sowie ein Rahmenatelier und ein Restaurationsbetrieb mit wienerischen und mediterranen Spezialitäten. Viele Ausstellungen internationaler Künstler waren neben den Ausstellungen Neuer Kunst die Eckpfeiler ihrer Arbeit dort. Auch an den Kulturtagen des Kreises Ahrweiler beteiligte sie sich in den Jahren 1993 und 1997. Neben der Galerie beherbergte die Villa das von Bassi im Jahr 1991 gegründete Europäische Kulturzentrum mit Rahmen– und Grafikatelier sowie Skulpturenpark. Außerdem wurden dort Mal- und Zeichenseminare angeboten. Viele Jahre war Bassi auch Sprecherin der Bonner Galerien und der Interessengemeinschaft rheinland-pfälzischer Galerien. Die in Österreich geborene Galeristin wurde bereits 1992 für ihren Einsatz um Kunst und Kultur mit dem „Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ ausgezeichnet. Im Jahr 2006 wurde Rosemarie Bass mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Die Rhein-Zeitung schrieb am 16. Juni 2004:

Ihre Gründerin gilt als Galeristin mit Visionen, die weit über den kommerziellen Kunstbetrieb hinausweisen: Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die engagierte Förderung junger Künstler. 1991 gründet Rosemarie Bassi das Europäische Kulturzentrum, das neben der Galerie Villa Rolandseck ein anspruchsvolles Rahmen- und Grafikatelier, einen Skulpturenpark sowie ein Mal- und Zeichenseminar umfasst, in dem Rosemarie Bassi, selbst Schülerin von Oskar Kokoschka und Albert Paris Gütersloh, Mal- und Kunstinteressierte in eine neue Welt des Sehens und Erlebens einführt. Ausstellungseröffnungen bei Rosemarie Bassi sind kulturelle Events. Neben Sammlern und Kunstinteressierten zählen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft zu den Besuchern. Für Liebhaber und Kenner der Kunst ist ihr Haus weit über die Landesgrenzen hinaus eine Institution. Unermüdlich sucht die Galeristin den Dialog mit neuer Kunst und innovativen künstlerischen Ideen.

Silvia Mintgen schrieb am 12. Januar 2005 über Rosemarie Bassi in der Rhein-Zeitung:

Rosemarie Bassi sei eigenwillig, manchmal kapriziös, kämpferisch, dickköpfig hört man von Menschen, die sie kennen. Ausgestattet mit einer Herzenswärme, die man selten trifft. Ansteckend wirkt ihre Lebensfreude, ihre Energie, ihr Tempo. Bassi fesselt mit dem ersten Satz.

Seit 2007 ist Rosemarie Bassi in Remagen vertreten. Doch ihre Galerieräume in der Bachstraße waren zu klein geworden. Mit einer Vernissage mit Werken der Künstlerin Eva Wagner eröffnete Rosemarie Bassi am Sonntag, 18. April 2010, ihre neuen Räumlichkeiten gegenüber dem Rathaus in der Marktstraße 109 in Remagen und feierte zugleich den 31. Jahrestag ihrer Tätigkeit als Galeristin. 350 Quadratmeter groß und 40 Meter lang ist der Ausstellungsraum, der ihr dort zur Verfügung steht. Für ihre "Europe Art Now" wählt ein international renommierter Museumsdirektor einen talentierten und zukunftsträchtigen europäischen Künstler aus, der in Deutschland noch nicht sehr bekannt ist. Den Anfang machte bei der Eröffnung die österreichische Malerin Eva Wagner, für die der Direktor des Niederösterreichischen Landesmuseums, Carl Aigner, die Patenschaft übernahm.

Für Juli 2018 hatte Rosemarie Bassi zum ersten „Galerie-Geplauder“ in ihre Galerie nach Remagen eingeladen.[2]

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

Rosemarie Bassi ist Mitglied des internationalen Lions Clubs und Gründungspräsidentin des Lions-Clubs Remagen. Sie war Sprecherin der Bonner Galerievereinigung und der Interessensgemeinschaft Rheinland-Pfälzischer Galerien.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Für ihre Verdienste um Kunst und Kultur wurde Bassi mit dem silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich und dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Silvia Mintgen: Ein Leben für die Kunst - „Inside Europa“: Rosemarie Bassi will junge Künstler aus zehn europäischen Staaten fördern, in: Rhein-Zeitung vom 12. Januar 2005
  2. Quelle: Bassi: „Ich mache nur das, was mir Spaß macht“ – Kultur Remagener Galeristin zeigt sich von ihrer ganz privaten und der künstlerischen Seite, in: Rhein-Zeitung vom 7. Juli 2018