Rudolf Fischer

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Als Prinz Rudi I. war Rudolf Fischer (* ca. 1928) im Jahr 1953 Tollität in Ahrweiler. "Sage und schreibe 600 Jecken wohnen der Proklamation mit Sitzungspräsident Jakob „Köbes“ Strack im Ahrweiler Winzerverein bei und wissen nicht, dass sich hinter der Maske der 25-jährige Bankkaufmann Rudolf Fischer verbirgt."[1]


Sonstiges[Bearbeiten]

Im Januar 1953 wurde Fischer proklamiert. Im Gespräch mit dem GA erinnerte er sich:

„Ich war nach der ersten Büttenrede dran und so aufgeregt, dass ich nur ein paar Worte hingestottert habe.“ Auch das sollte sich später ändern, denn Fischer wurde als Elferratsmitglied Protokollarius, stand bis 1959 oft mit Lokalkolorit in der Bütt. Selbst vor zehn Jahren, als er sein 50-Jähriges feierte, erzählte er auf der Sitzung aus seiner Prinzenzeit. Damals wie heute immer dabei: seine handbemalte Kladde mit Narrenkappe und Ahrweiler Wappen. „Meine Aufgabe in der laufenden Session war es dann, die vielen, meist von den Vereinen organisierten und mit eigenen Kräften bestrittenen Bälle in der Stadt zu besuchen. Das war schon ein Mammut-Programm. Unterwegs waren wir übrigens in einem kleinen Bus von Hans Gies.“

Höhepunkt der Regentschaft von Rudolf Fischer war der Rosenmontagszug. Der General-Anzeiger blickte in seiner Ausgabe vom 13. April 2013 zurück:

Er zieht durchs Niedertor ein und durchs zerbombte Ahrtor aus. Es ist kalt, aber sonnig und die Stadt schwarz vor Menschen. Sie freuen sich über Kamelle und Apfelsinen, die ihnen Prinz Rudi mit seinem Adju Peter Palm aus seinem Prinzenwagen zuwirft. Ihm zur Seite stehen dort oben seine Schwester mit Freundinnen und die Damen der Prinzengarde. Mit dem Fischessen in der Bunten Kuh an Aschermittwoch endet die Regentschaft. Und auch den Prinzenorden mit dem Ahrweiler Stadtwappen muss er wieder abgeben. Den wird 1954 sein Nachfolger, „de Jiese Häns“, tragen. Doch die Session hat Fischer in den Augen von Bürgermeister Christian Ulrich so bravourös gemeistert, dass er für den Mann eine Überraschung parat hält: Trotz horrender Wohnungsnot bekommt der verheiratete Vater einer einjährigen Tochter, der in einer winzigen Wohnung mit Kohlenofen lebt, eine größere Wohnung zugeteilt.

Im Gespräch mit GA-Redakteurin Marion Monreal erinnerte sich Fischer:

„Der Kohlhaase Schang war KG-Vorsitzender und Freund meines Vaters Walter, der 1939 das Ausflugslokal Bunte Kuh gekauft hatte. Obwohl er Kölner war, lehnte es mein Vater ab, Prinz zu werden. Doch als sie dann mich ins Visier nahmen, war er gerne bereit, die Session zu finanzieren. Ich hätte das als kleiner Bankkaufmann bei der Ahrtalbank nicht stemmen können.“ Gesagt, getan, und so ließ man in der Schreinerei von Toni Berg für 4000 Mark den Prinzenwagen bauen. Er sollte viele Jahre seinen Dienst tun.

Im Jahr 1958 übernahm Fischer die Volksbank-Filiale in Adenau. 1960 baute er dort für seine Familie ein Haus. Von 1972 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990 arbeitete er bei der Kreissparkasse Ahrweiler in Adenau.

Fußnoten