Ahrtor Ahrweiler

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Ahrtor Ahrweiler 2017.jpg
Das Ahrtor kann besichtigt werden.
Niedertor 01.jpg
Die St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler e.V. zieht 2015 durch das Ahrtor zur Kranzniederlegung an der Kriegsopfer-Gedenkstätte Ahrweiler.
Von den Bildhauer Hanns Matschulla geschaffene steinerne Statue von St. Barbara, der Schutzheiligen der Ahrhut, an der Innenseite des Tores
Im Spätsommer 2018 wurde am Ahrtor ein Trinkbrunnen aufgestellt.
Ahrtor Gecko.jpg
Auszug der Prozession zum Calvarienberg aus dem Ahrweiler Ahrtor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Foto der einzigen erhaltenen Station des alten Sieben-Stationen-Kreuzwegs zum Kalvarienberg ...
... und das Original im Weißen Turm
Die Ahrtalbahntrasse führte früher südlich an Ahrweiler vorbei. In Höhe des Ahrtores war eine Haltestelle - quasi die Vorgängerin des heutigen Bahnhaltepunkts Ahrweiler Markt.
Im Jahr 1936 sind Ahrtor und St.-Laurentius-Kirche mit Hakenkreuzflaggen beflaggt
Ahrtor vor 1914.jpg
Ahrtor-Innenseite
Kanone am Ahrtor
Gedenktafel
Bronzene Infoplakette
Tafel zur Erinnerung an den Wiederaufbau

Das aus einem fünfgeschossigen Torturm und zwei flankierenden dreigeschossigen Halbtürmen bestehende Ahrtor ist das größte der vier Tore im Ring der Stadtbefestigung Ahrweiler. Wie die katholische Pfarrkirche „St. Laurentius“ und der Weiße Turm gehört es zu den Wahrzeichen des Rotweinstädtchens. Das Ahrtor, das eine Traufhöhe von 23,5 Metern und eine Gesamthöhe von 29 Metern hat, wurde im Jahr 1297 als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Ahrweiler erbaut. Der Bau von Stadtbefestigung und Toren in Ahrweiler lässt sich ab 1246 datieren, nachdem Graf Friedrich von Hochstaden seinem Bruder Konrad, dem Erzbischof von Köln, die Vogtei Ahrweiler geschenkt hatte. Das auf der ehemaligen Hauptangriffsseite der Stadt erbaute Ahrtor mit seinem Hauptturm und den beiden flankierenden Halbtürmen gibt zugleich das Sinnbild des Stadt-Gefühls der Ahrweiler Bürger wieder: „Es gibt wohl keinen Ahrweiler Haushalt, in dem nicht ein Gemälde, eine Zeichnung, eine Medaille oder ein Weinglas vorhanden ist, auf dem das Ahrtor abgebildet ist“, sagte Bürgermeister Guido Orthen einmal. Welche Bedeutung das Ahrtor als identitätsstiftendes Bauwerk für die Ahrweiler Bürger besitzt, zeigt sich darin, dass schon 1957/58 mit dem Wiederaufbau des Torturmes begonnen werden konnte, obwohl die Bevölkerung noch an den Nachwirkungen des Krieges zu leiden hatte.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Führungen[Bearbeiten]

Ahrtor-Führungen können beim Verein Ahrtal-Tourismus gebucht werden. Der Preis für eine Gruppenführung mit maximal 14 Personen beträgt 95 Euro.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der äußere Torbogen des Ahrtores besteht aus Trachyt, einem Ergussgestein vom Drachenfels, und er verfügt über Blende, Fallgitterschlitz und massive Torflügel. Im Obergeschoss hat der Turm zwei Schießschlitze. Im Tordurchgang befand sich ein in Tuffstein gemeißeltes Hochrelief aus dem 16. Jahrhundert, das die Kreuztragung Christi darstellt. Nach seiner Restaurierung war das Original des Reliefs im 2013 geschlossenen Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zu sehen. Im Tordurchgang wurde eine Fotografie in Originalgröße angebracht. Bei einem Bombenangriff auf Ahrweiler am 29. Januar 1945 wurde das Tor fast vollständig zerstört. Lediglich der Torbogen und die Rümpfe der beiden Flügel blieben stehen. Mit Hilfe von Spenden wurde das Stadttor bis 1957 wieder aufgebaut und um einen – nicht authentischen – begehbaren Wehrgang im Westen ergänzt.

Chronik[Bearbeiten]

Das Ahrtor mit seiner Traufhöhe von 23,5 und seiner Gesamthöhe von 28 Metern besteht aus einem fünfgeschossigen Torturm und zwei flankierenden dreigeschossigen Halbtürmen. Es wurde im Jahr 1297 errichtet. In seiner Geschichte diente es nicht nur als Stadttor, sondern auch als Waffenmagazin, Schmiede und Gefängnis. Im Original erhalten ist heute nur noch die untere Etage des Turm mit dem spitzen Durchgang.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau[Bearbeiten]

Das Tor trotzte Kriegen, Krisen und Belagerungen. Außer im 15. Jahrhundert ist es nach bisherigen Forschungen nie so stark zerstört worden wie bei einem Bombenangriff am 29. Januar 1945, bei dem die über dem Tor liegenden Etagen weitgehend zerstört wurden. Deshalb stand nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch der Rumpf des Tores. 1949 waren die Trümmer, die der Krieg zurückgelassen hatte, im Wesentlichen geräumt und der Durchgang durch das Tor gesichert. Aber die Bürger von Ahrweiler vermissten das Tor, auf das sie immer stolz gewesen waren. Ein Wiederaufbau schien aber zunächst unmöglich.

Aber nachdem die größte Wohnungsnot in Ahrweiler beseitigt war, berief Christian Ulrich, Bürgermeister der damals noch selbstständigen Stadt Ahrweiler, im Sommer 1949 eine Bürgerversammlung ein. Sie hatte die Gründung des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ e. V. zur Folge – mit Christian Ulrich als Gründungsvorsitzendem. In der Satzung wurden die Förderung des heimischen Brauchtums sowie Erhalt und Pflege historischer Bauten und Anlagen festgehalten – und damit auch der Wiederaufbau des Ahrtores.

Zwei Jahre später wurde der in Richtung Schützbahn und Obertor stehende Flankenturm wegen Einsturzgefahr abgetragen. Der zweite Flankenturm und der Hauptturm wurden im Ruinenzustand gesichert. Im Jahr 1955 wurden die Schließung der beiden Mauerdurchbrüche in Angriff genommen und der Wehrgang gebaut, bevor 1957 der Hauptturm wieder errichtet worden ist. Im Jahr darauf sind die beiden Flankentürme auf ihre ursprüngliche Größe hochgemauert und die zweiflügelige Pforte angebracht worden. Unter der Bauleitung von Stadtbaumeister Achilles Mark wirkten die Baufirmen Peter Josef Monreal, Matthias Jüliger und Konrad Poppelreuter, die Zimmerermeister Gebrüder Groß, Peters und Mombauer sowie der Dachdecker Heinrich Peters mit.

Beim Hutenfest der Hutengemeinschaft „St. Barbara“ Ahrhut des Jahres 1958 wurde das Tor unter lebhafter Beteiligung der Bevölkerung aus der gesamten Stadt wieder eingeweiht und der Allgemeinheit zur Nutzung übergeben. Der Geistliche Rat Dechant Joseph Rausch nahm die Einweihung vor. Außerdem wurde eine von Hanns Matschulla gestaltete und in dem in Richtung Kanonenwall und Niedertor befindlichen Durchgang aufgehängte Tafel enthüllt. Sie enthält die Namen sämtlicher Spender, die den Wiederaufbau des Tores unterstützt hatten. Als besonderes freigiebige Spender wurden Dr. Joseph Kreuzberg aus Hamburg und der in Ahrweiler geborene und nach Sao Paulo/Brasilien ausgewanderte Heinrich Kreutzberg gelobt. Heinrich Kreutzberg hatte zunächst 1000 D-Mark für den Wiederaufbau gespendet. Später verfünffachte er diesen Betrag. Dr. Joseph Kreuzberg hatte 11.000 D-Mark zur Verfügung gestellt. Außerdem waren Geldspenden von ehemaligen Ahrweiler Bürgern aus den USA an der Ahr eingetroffen. Der Heimatverein sammelte 14.500 D-Mark. Außerdem hatten die Stadt Ahrweiler, das Bundesland Rheinland-Pfalz sowie Unternehmen und Vereine aus der Region und aus Ahrweiler in den Wiederaufbaufonds eingezahlt. Heimische Unternehmen, der Bauhof und die Jungesellenvereine der Stadt packten beim Wiederaufbau des Tores mit an. Auch eine zweite Gedenktafel, die später in die Mauern des Tores eingelassen wurden, erinnert noch heute an die Spender und Helfer. Eine Statue von St. Barbara, der Schutzheiligen der Ahrhut, die in einer Nische über dem Durchgang auf der Innenseite des Hauptturms ihren Platz gefunden hatte, war bereits 1952 geweiht worden.

Zum Abschluss der Wiedereinweihungsfeier sang der Männergesangverein Ahrweiler das von Dr. Carl von Ehrenwall angeregte und von Engelbert Strohe verfasste Marienlied der St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler:

Im grauen morschen Turme der Residenz der Ahr
ruht, trotzend Wind und Sturme, Maria wunderbar.
Ruh' stets im morschen Turme der weinbelaubten Ahr,
ruh' trotzend jedem Sturme, Maria wunderbar.

Ein Hutenfest „em Höttche“ schloss sich an. Rektor Jakob Rausch und andere Redner würdigten dort die Bedeutung, die das Ahrtor in den Kriegen des Mittelalters und der frühen Neuzeit hatte, bei denen es immer die Hauptangriffsseite gewesen war. Und Hutenmeister Jean Kohlhaas lobte das überaus starke Engagement des Landtagsabgeordneten Dr. med. Georg Habighorst; er hatte sich in der Landeshauptstadt Mainz für die finanzielle Förderung des Tor-Wiederaufbaus stark gemacht. Umso trauriger war die Nachricht, dass Dr. Habighorst am Tag darauf, 9. Dezember 1958, plötzlich und unerwartet in Mainz verstorben war.

Anlässlich 60. Wiederaufbau-Jubiläums im Jahr 2017 schrieb Günther Schmitt im General-Anzeiger:

Nur so ganz an das einstige Original wurde sich bei den Plänen nicht gehalten. Am rechten Flankenturm entstand ein Durchgang und auch der einstige „Tormund“ unter den beiden oberen Augen-Fenstern samt „Nase“ fiel weg. Dafür wurde zwischen dem linken Flankenturm und dem Bitzenturm auf und an der wiederaufgebauten Stadtmauer ein neuer, überdachter Wehrgang samt Auf- und Abgängen errichtet. Dies mit dem Ziel, die Stadtbefestigung für Touristen ... attraktiv zu gestalten.[2]

Beim Wiederaufbau wurde zwar auf historische Detailgenauigkeit geachtet, trotzdem gingen viele kleine Hinweise auf die einstige Nutzung verloren. So ist auf historischen Bildern zum Beispiel erkennbar, dass sich rund um das obere der drei großen Fenster auf der Ahr-Seite im Mauerwerk sogenannte Rüstlöcher befanden. Vermutlich war dort ein sogenanntes Überzimmer angebracht, ein hölzerner Vorbau, der als Ausguck und zur Verteidigung diente.

Seit 1957 präsentiert sich das Tor baulich nahezu unverändert. Die Räume in den fünf Geschossen des Turms stehen heute weitgehend leer. Früher befanden sich dort Waffenmagazine; auch das städtische Gefängnis war dort eine zeitlang untergebracht. Die beiden seitlichen Rundtürme dienen als zusätzliche Durchgänge. Bis zur Zerstörung war vor dem linken Flankenturm an der Innenseite links das Haus von Viktor Kültz und an der rechten Seite das von Michael Hoffmann vorgebaut.[3]

Sanierung 2016[Bearbeiten]

Der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler beschloss am 11. Juli 2016, das Ahrtor aus Gründen der Verkehrssicherung neu verfugen zu lassen. Im Herbst 2016 wurde das Bauwerk neu verfugt. Im Laufe der Jahre waren die Verfugungen zwischen den Natursteinen nämlich in großen Bereichen brüchig geworden und brachen vielfach heraus. Dies führte dazu, dass sich in vielen Bereichen Steine gelockert hatten. Die Verfugungsarbeiten wurden mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) abgestimmt. Dabei wurde nicht maschinell, sondern von Hand verfugt. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass das Erscheinungsbild des Ahrtores erhalten blieb. Als Fugenmörtel wurde ein Trass-Kalk-Mörtel verwendet, wie er seit einigen Jahren auch bei anderen Arbeiten im Bereich der Stadtmauer Ahrweiler zur Anwendung kam. Während der etwa achtwöchigen Arbeiten war das Ahrtor komplett eingerüstet. 110.000 Euro hatte der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden für die Sanierung Fördermittel in Höhe von 66.000 Euro aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“ gewährt.Die Fugensanierung dauerte etwa 40 Tage.[4]

Landesgartenschau 2023 in Bad Neuenahr-Ahrweiler[Bearbeiten]

Im Vorfeld der 5. Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2022 will die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler eine halbe Million Euro in die Sanierung der Wallanlagen in Ahrweiler und des Ahrtors investieren.[5] Im Hinblick auf die Landesgartenschau 2022 gibt es außerdem Überlegungen, das Ahrtor für Besucher zugänglich zu machen.

Bei der Landesgartenschau soll den Besuchern der in den Jahrzehnten seit dem Wiederaufbau verschlossene Turm des Ahrtors zugänglich gemacht werden. Und Freunde des Kletterns sollen sich aus dem linken oberen Turmfenster abseilen können.[6]

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) genehmigte im Vorfeld der Landesgartenschau Arbeiten am Ahrtor mit dem, das Tor für Besucher begehbar zu machen – „und zwar ständig, nicht nur zu Führungen“, wie Bürgermeister Guido Orthen bei einer Veranstaltung des CDU-Ortsverbands Ahrweiler am Mittwoch, 1. Februar 2017, in der Zehntscheuer in Ahrweiler sagte. Zu diesem Zweck soll am Ahrtor ein Durchgang zwischen dem eigentlichen Turm und dem Wehrgang westlich davon geschaffen werden. Darüber hinaus müssten die Wege verkehrssicher ausgebaut werden. Das werde eine Stange Geld kosten, aber man wolle das „Ahrtor erlebbar machen“, so Orthen. Die Fläche vor der Stadtmauer östlich des Tores werde für die Gartenschau in eine Erlebnisfläche verwandelt, auf der etwa ein Open-Air-Kino angeboten werden könne.[7]

Ab Herbst 2018 soll das Ahrtor für die Landesgartenschau als Aussichtsturm gestaltet werden.[8]

Um das Ahrtor für die Öffentlichkeit begehbar zu machen, seien Investitionen in Höhe von 125.000 Euro nötig, so Hans Seul von der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die notwendige Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) war erfolgreich, und seit dem 4. Dezember 2018 liegt für die notwendigen Umbauarbeiten die Genehmigung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) vor. Zu den Baukosten wird ein Zuschuss in Höhe von 60 Prozent aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“ erwartet. „Der vorhandene Eingang an der Innenseite links des großen Durchgangstors wird allerdings für das Vorhaben nicht verwendet werden“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 28. Dezember 2018, „er ist zu schmal, innen zu steil, und da er in den letzten Mauerresten des original historischen Tores aus dem 13. Jahrhundert liegt, darf er auch nicht verändert werden.“ Deshalb wird die auf den Wehrgang führende Treppe auf der Westseite des Tores bis auf eine Höhe von 7,40 Meter verlängert. Dort, wo die historische Bausubstanz endet, wird eine neue Tür in den Turm gebrochen, die den Zugang zu den oberen Stockwerken bis zu einer Höhe von 22 Metern ermöglichen soll. In den Innenräumen soll eine gestalterisch zurückhaltende, nicht historisierende Beleuchtung installiert werden. An eine weitere Gestaltung der Etagen ist nicht gedacht. „Allein das Gefühl, auf historischem Boden zu stehen, und der erwähnte Ausblick auf die Stadt werden ausreichen, um Begeisterung zu verspüren“, hieß es in der RZ weiter.[9]

Weil das Tor 1945 zerbombt und Mitte der 1950er-Jahre wieder aufgebaut wurde, kann es für die Landesgartenschau zu einem begehbaren Erlebnisraum werden, ohne mit dem Denkmalschutz in Konflikt zu geraten. In den Abendstunden soll es illuminiert werden. Im März 2019 stimmte der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler einstimmig einem entsprechenden Vorschlag des Ortsbeirates Ahrweiler und des Haupt- und Finanzausschusses zu. Der Eingang an der Innenseite links des großen Durchgangstores kann, weil er schmal und innen steil ist, jedoch nicht für dieses Vorhaben genutzt werden. Außerdem darf er, weil er sich innerhalb der letzten Mauerreste des Original-Tores befindet, nicht verändert werden. Deshalb wird die Außentreppe auf der rechten Tor-Seite verwendet und bis auf eine Höhe von 7,40 Meter verlängert. In dieser Höhe endet die noch vorhandene historische Bausubstanz. Darüber wird ein neuer Durchgang durch das Mauerwerk gebrochen, der den Zugang zu den oberen Stockwerken bis zu einer Höhe von 22 Metern ermöglicht. Innen soll eine gestalterisch zurückhaltende Beleuchtung eingebaut werden. An eine weitere Gestaltung ist nicht gedacht. Insgesamt 123.600 Euro sollen in dieses Vorhaben investiert werden. Seit dem 4. Dezember 2018 liegt der Stadt, die auf eine Landeszuweisung in Höhe von 66 Prozent hofft, für die Umbauarbeiten die Genehmigung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) vor.[10]

Im Mai 2020 wurde damit begonnen, das Ahrtor für die Besucher der Landesgartenschau 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu öffnen. Dazu wurde zwischen Turm und Wehrgang ein Durchgang geschaffen. Die bisherige Holztreppe wurde entfernt. Die beauftragte Bauunternehmung Horst Jakobs aus Ahrweiler sorgte auch für den den eigentlichen Wanddurchbruch durch die rund 90 Zentimeter starke Bruchsteinmauer für den künftigen Eingang. Im Turm selbst wurden Anpassungen an die neue Eingangssituation ausgeführt. Eine Beleuchtung wurde installiert und die Holztreppe zwischen der Eingangsebene und der zweiten Ebene erneuert. „Die Erschließung von außen erfolgt über zwei neue Treppenanlagen aus Stahl von der Stadtseite her über den Flankenhalbturm“, erläuterte Sybille Laubner, die für die Projektsteuerung zuständige Mitarbeiterin der städtischen Abteilung für Gebäude- und Grundstücksmanagement. „Von der Plattform des Rundturms wird dann die zweite Treppe zu einem Podest mit dem neuen Eingang führen.“ Für den neuen Eingang ist eine Stahltür vorgesehen. Die Kosten für dieses Laga-Projekt betragen rund 125.000 Euro. Die erwartete Landeszuweisung beträgt 66 Prozent. Es ist vorgesehen, das Ahrtor auch über die Landesgartenschau hinaus für Führungen zugänglich zu machen. „Der markante Turm, der als Teil der mittelalterlichen Ahrweiler Stadtbefestigung schon ein Hingucker an sich ist, wird dann zugleich zum Ausguck“, sagt Bürgermeister Guido Orthen. Laga-Gäste dürften sich darauf freuen, aus rund 22 Metern Höhe über die Altstadt blicken zu können.[11]

Restaurierung abgeschlossen[Bearbeiten]

Nach langer Restaurierungsphase sei das Ahrtor nun wieder für Besucher begehbar, berichtete der General-Anzeiger am 27. Mai 2021.Nach langer Restaurierungsphase sei das Ahrtor nun wieder für Besucher begehbar, berichtete der General-Anzeiger (GA) am 27. Mai 2021. Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen übergab symbolische die Schlüssel zum Tor an den Ahrtal-Tourismus e. V., damit der fortan alle touristischen Gästeführungen steuert. Ziel der Arbeiten: Das Haupteingangsportal zur Altstadt von Ahrweiler sollte als erlebbares Anschauungsobjekt gestaltet werden, das Einblicke in die Welt des späten Mittelalters gewährt. Von den Zinnen des Tores aus sollten sich Gäste einen Überblick über Ahrweiler verschaffen können. „Die Öffnung des Ahrtors im Rahmen von Besichtigungen wird die touristische Attraktivität von Ahrweiler in hohem Maße steigern“, sagte Orthen. Die mittelalterlich geprägte Stadtgeschichte und die Schönheit der Umgebung könnten auf diese Weise „noch erlebbarer werden“, wie GA-Reporter Victor Francke berichtete. Und das nicht nur zur Landesgartenschau: Auch darüber hinaus werde das Ahrtor sicherlich ein wichtiger Anlaufpunkt für Besucher bleiben, sagte Peter Diewald, Erster Beigeordneter der Kreisstadt und ehemaliger Ortsvorsteher von Ahrweiler. Vier neue Informationstafeln sollten Aufschluss über das Leben im mittelalterlichen Ahrweiler geben. Der Ahrtal-Tourismus plant ab Sommer 2021 regelmäßige Stadttor-Führungen. Für Gäste sei das Tor das „Geschichte zum Erleben und Anfassen“, sagte Christian Senk, Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus. Bis zu 14 Personen könnten an den rund 1,5 Stunden dauern Führungen teilnehmen. Einwohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler könnten im Sommer 2021 für einen Preis von drei Euro pro Person an Sonderführungen teilnehmen. Der Zugang erfolgt künftig über zwei neue Stahltreppen, die auf der Stadtseite montiert wurden. Über sie gelangt man in Nähe des Wehrgangs zum neuen Eingangsbereich des Tores auf der ersten Geschossebene. Ein barrierefreier Zugang sei wegen der baulichen Gegebenheiten und aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich gewesen, hieß es. Die Bauarbeiten erfolgten in Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Die Kosten von rund 124.000 Euro wurden mit einem Landeszuschuss in Höhe von 66 Prozent aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“ unterstützt.[12]

Am 9. Juni 2022 wurde am Ahrtor eine Markierung angebracht, die an das Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 erinnert.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Ansicht ca. 1905 und 2021

Ansicht ca. 1930 und 2021

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

kuladig.de: Ahrtor

Fußnoten

  1. Quelle: Victor Francke: Einblick ins Mittelalter: Das restaurierte Ahrweiler Ahrtor öffnet wieder für Besucher, ga.de, 26. Mai 2021
  2. Quelle: Günther Schmitt: Aus der Geschichte des Ahrtors: Die erste Spende kam aus Brasilien, general-anzeiger-bonn.de vom 12. Januar 2017
  3. Quellen: Hans-Georg Klein: Der Wiederaufbau des Ahrtores, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler Nr. 49/2013, S. 44f., und Jochen Tarrach: Vom Waffenmagazin zum Gefängnis – Die RZ durfte einen Blick in das Ahrtor werfen, in: Rhein-Zeitung vom 14. November 2016
  4. Quellen: Rhein-Zeitung vom 13. Juli 2016 und Marion Monreal: Verfugung des Wahrzeichens Ahrweiler – Ahrtor gut gerüstet, general-anzeiger-bonn.de vom 28. September 2016
  5. Quelle: Victor Francke: Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler: „Wir alle sind Laga 2022“, general-anzeiger-bonn.de vom 22. September 2016
  6. Quelle: Günther Schmitt: Aus der Geschichte des Ahrtors: Die erste Spende kam aus Brasilien, general-anzeiger-bonn.de vom 12. Januar 2017
  7. Quelle: Thomas Weber: Landesgartenschau Bad Neuenahr-Ahrweiler: Das Ahrtor wird dauerhaft begehbar, general-anzeiger-bonn.de vom 3. Februar 2017
  8. Quelle: Günther Schmitt: Landesgartenschau: Ahrtor in Bad Neuenahr wird zum Aussichtspunkt, general-anzeiger-bonn.de vom 23. März 2018
  9. Quelle: Jochen Tarrach: Historisches Ahrtor soll erlebbar werden – Zur Landesgartenschau ist ein Zugang in das historische Gemäuer geplant, in: Rhein-Zeitung vom 28. Dezember 2018
  10. Quelle: Jochen Tarrach: Landesgartenschau 2022: Das Ahrtor wird zur Attraktion, rhein-zeitung.de vom 14. März 2019
  11. Quelle: Markanter Turm des Ahrtors wird zum Ausguck – Arbeiten am neuen Durchang laufen seit Anfang Mai, in: Rhein-Zeitung vom 5. Juni 2020
  12. Quelle: Victor Francke: Einblick ins Mittelalter: Das restaurierte Ahrweiler Ahrtor öffnet wieder für Besucher, ga.de, 26. Mai 2021