Kreismülldeponie Oedingen

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Die ehemalige Kreismülldeponie Oedingen wurde vom 1. Januar 1973 bis zum 31. Dezember 1998 vom Kreis Ahrweiler betrieben. Zuvor war sie von der Stadt Remagen betrieben worden.


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

In den ersten Jahren gehörte die Oedinger Mülldeponie der Stadt Remagen, später wurde sie vom Kreis Ahrweiler übernommen und erweitert. 25 Jahre lang wurde die Oedinger Deponie vom Kreis Ahrweiler betrieben - vom 1. Januar 1973 bis zum 31. Dezember 1998. Dreimal wurde sie erweitert - letztmals im Jahr 1994. Erst durch einen mit verschiedenen Klägern aus Oedingen und Unkelbach im Jahr 1994 geschlossenen Vergleich vor dem Verwaltungsgericht Koblenz konnte die letzte Erweiterung mit einem Müllvolumen von 300.000 Kubikmetern in Angriff genommen werden. In den 25 Jahren wurden in der Deponie insgesamt mehr als eine Million Kubikmeter Müll deponiert, jährlich also 40.000 Kubikmeter. Die Deponie erstreckte sich über eine Gesamtfläche von zehn Hektar. Die Grundstücke wurden 1973 zunächst gepachtet, dann im Laufe der Jahre vom Kreis gekauft. Insgesamt handelte es sich um über 170 Grundstücksparzellen, die vom Landkreis erworben wurden.

In den Anfangsjahren kam es immer wieder zu Verärgerungen seitens der Oedinger und der Unkelbacher Bevölkerung. Beschwerdegründe waren meistens Gerüche, die bis nach Oedingen drangen, insbesondere bei Ostwind. Aber auch die Verkehrssituation brachte Ärger für die Bewohner von Unkelbach und Oedingen mit sich. Anfang der 1980er Jahre fand einmal frühmorgens auf der Zufahrtsstraße zur Deponie eine größere Protestaktion statt. „Mir oblag es damals, die Gemüter zu beruhigen. Mit dem damaligen Ortsbeirat haben wir gemeinsam nach Lösungen und Wegen gesucht und schließlich auch zur Zufriedenheit aller Abhilfe schaffen können“, sagte Walter Reichling einmal.

Die technische Ausstattung der Deponie wurde ab Mitte der 1980er Jahre ständig dem jeweiligen Stand angepasst. Es wurden unter anderem eine Basis- und Zwischenabdichtung, eine Entgasungsanlage mit Gasbrunnen sowie Einrichtungen zur Erfassung des Sickerwassers errichtet. Diese Baumaßnahmen hatten bis 1995 ein Auftragsvolumen von insgesamt rund 14 Millionen Mark. In den Jahren 1996/97 wurde dann als weitere größere Baumaßnahme auf den verfüllten Flächen im östlichen Steilhang der Deponie die Oberflächenabdichtung für rund zehn Millionen Mark aufgebracht, so dass bis Ende 1999 rund 24 Millionen Mark investiert wurden. Nach Abschluss der Bau- und Rekultivierungsmaßnahme, die nochmals rund 8,5 bis 9 Millionen Mark verschlangen, wurden insgesamt 33 Millionen Mark verbaut.

Es gab ein Neun-Punkte-Programm des Kreises zur Renaturierung der Deponie. Ab dem Frühjahr 2000 wurde die Deponie verfüllt, im Frühjahr 2001 wurden diese Arbeiten abgeschlossen. Anschließend ist auf der ehemaligen Hausmülldeponie eine Aussichtsplattform gebaut worden. Diese Plateau kann von der am Fuß der früheren Deponie gelegenen Grillhütte aus erreicht werden. Das Plateau ist für die Öffentlichkeit zugänglich und ermöglicht den freien Blick auf das Siebengebirge und — bei gutem Wetter — bis zum Kölner Dom. Der Werksausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs Kreis Ahrweiler hatte zuvor seine Zustimmung zur Auftragsvergabe im Wert von rund 150.000 Mark gegeben. Darin enthalten waren im Rahmen von Landschaftsbauarbeiten weitere Anpflanzungen, die Errichtung eines Wildschutzzaunes, die Aussichtsplattform sowie die Pflege des Aufwuchses auf der gesamten Deponiefläche für die nächsten drei Jahre.[1]

Wie hoch ist der Ausstoß von Kohlendioxid der beiden ehemaligen Hausmülldeponien im Kreis, und welche Modernisierungsmaßnahmen können empfohlen werden? Das wolle der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Ahrweiler (AWB) nun in Potenzialstudien ermitteln, wie die Rhein-Zeitung am 30. Juni 2020 mitteilte. Die Nachsorgeverpflichtung für die ehemaligen Hausmülldeponien in Remagen-Oedingen und Brohl-Lützing, die etwa 20 Jahre zuvor stillgelegt wurden, gehöre zu den Aufgaben des AWB. Wegen der biologischen Abbauprozesse im Abfall würden die Anlagen weiterhin Deponiegase produzieren. Sie würden abgesaugt und über einem Generator zugeleitet, der das Gas für die Stromerzeugung nutze. Dieser Strom werde ins öffentliche Netz eingespeist. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sehe mittlerweile technische Möglichkeiten, die Methangas-Emissionen von Deponien zu vermindern. Das Ministerium habe dazu innerhalb der nationalen Klimaschutzinitiative eine Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld eingeführt. Das Förderprogramm, dem sich der AWB anschließe, ziele auf eine noch bessere Reduzierung von Methan-Emissionen und eine Optimierung technischer Anlagen auf ehemaligen Hausmülldeponien ab. Der Bund steuere bis zu 50 Prozent der Investitionen bei.[2]

Infotafeln[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Frühere Deponie Oedingen wird Aussichtspunkt — Auftrag für weitere Landschaftsbauarbeiten im Wert von 150.000 Mark, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 29. März 2001
  2. Quelle: Zurück auf die Deponie – AWB will Ausstoß von Kohlendioxid ermitteln, in: Rhein-Zeitung vom 30. Juni 2020