Freiwillige Feuerwehr Oberwinter

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Die Freiwillige Feuerwehr Oberwinter, eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Remagen, wurde im Jahr 2012 120 Jahre alt. Das Feuerwehrgerätehaus Oberwinter steht Am Friedrichsberg.


Leitung[Bearbeiten]

Einheitsführer: Frank Noack (ab Oktober 2016), Vorgänger: Stefan Gemein (2006 bis Oktober 2016), Martin Schmitz (März 2004 bis 2006), Hans Eckerts (16 Jahre bis März 2004)

stellvertretender Einheitsführer: Fredric Noack (seit Oktober 2016), Vorgänger: Frank Noack (bis Oktober 2016), Mario Pöpping

Sonstiges[Bearbeiten]

Ehrenmitglieder:

Ausstattung[Bearbeiten]

TSF-W, TSF, MTF-L, RTB

Chronik[Bearbeiten]

Die Freiwillige Feuerwehr Oberwinter wurde im Jahr 1892 gegründet. Initiator der Gründung und erster Feuerwehrhauptmann war Hermann Brandenberg. Männer der ersten Stunden waren außer ihm Christian Klesing, Albert Müller, Karl-Johann Volk, Heinrich Koll, Wilhelm Prinz, Johann Assenmacher, Christian Assenmacher, Joseph Assenmacher, Heinrich Assenmacher, Peter Gütgemann, Peter Grau, Karl Jansen, Heinrich Bergmann, Martin Paralowski, Joseph Kraforst, Kurt Loosen, Johann Probst, Joseph Schreiner, Joseph Jungbluth, Peter Weyerbusch, Peter Prinz, Fritz Prinz, Heinrich Hüsch und Peter Jansen gegründet.[1]

Zuvor war die Bekämpfung von Bränden und Brandgefahren Aufgabe einer Feuerschutzpolizei: Jedermann war verpflichtet, bei Not und Gefahren auf polizeiliche Aufforderung hin Hilfe zu leisten. Löschwasser wurde dabei entweder aus dem Rhein, aus dem Wassergraben, der sich dort befand, wo jetzt die linke Rheinstrecke verläuft, oder aus dem Bach entnommen, der durch die heutige Weihergasse in den Rhein floss. Die verpflichteten Helfer bildeten dazu eine Menschenkette bis zum Brandort, in der Ledereimer weiter gereicht wurden. Dann gab es eine erste Handdruckspritze, die im Spritzenhaus untergebracht wurde. Brach irgendwo ein Feuer aus, alarmierten Nachtwächter oder Flur-Weinbergschützen mit dem Horn. Oder aber die Kirchenglocken wurden gebeiert.

Unmittelbar nach ihrer Gründung zählte die Oberwinterer Wehr 35 aktive und 15 inaktive Mitglieder. Die Aktiven trafen sich regelmäßig zu Übungen; die Teilnahme wurde dabei mit einem Treuegeld belohnt. Wer an sämtlichen Übungen teilgenommen hatte, erhielt vier Goldmark. Dieser Betrag ging im ersten Jahr an 13 Männer.

1893 wurde vor der damaligen Gastwirtschaft Titz der erste Steigerturm der Wehr gebaut.

Im Jahr 1898 wurde die heute noch bestehende Sterbekasse der Wehr eingerichtet. Im gleichen Jahr trat erstmals die kurz zuvor gegründete Feuerwehrkapelle auf.

Nachdem Hauptmann Brandenburg im Jahr 1900 verstorben war, trat der Klempnermeister Jakob Häger seine Nachfolge an. Im gleichen Jahr ist an der Rheinallee (heute: Büro der Schottelwerft Clausen) ein neuer Steigerturm gebaut worden.

Im Jahr 1911 zählte die Oberwinterer Wehr bereits so viele Mitglieder, dass eine Aufnahmesperre verhängt wurde.

Als in den Jahren 1935/36 die Umgehungsstraße (Bundesstraße 9) gebaut wurde, musste der im Jahr 1900 an der Rheinallee errichtete Turm weichen. Auf dem Schulhof wurde ein neuer Turm gebaut. Beim 70. Gründungsfest der Feuerwehr am 14./15. Juli 1962 wurde an diesem Steigerturm die letzte Übung durchgeführt; anschließend fiel der Turm neuen Schule zum Opfer. Ehrengast bei der Feier anlässlich des 60. Jubiläums der Oberwinterer Feuerwehr am 5./6. Juli 1962 war Heinrich Husch, das letzte noch lebende Gründungsmitglied der Wehr.

1939 erhielt die Wehr ihr erstes Feuerwehrfahrzeug, einen gebrauchten Pkw, den die Möbelfabrik Brand den Feuerwehrleuten schenkte. Dank einiger Spender wurde der Wagen für 750 Reichsmark umgebaut.

1964 übernahm Heribert Blumenthal als Nachfolger von Simon Heyden die Wehrführung.

Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Remagen stimmte im Juni 2013 der technischen Modernisierung der Oberwinterer Feuerwehr zu: Noch im Jahr 2013 sollen ein Tragkraftspritzenfahrzeug und ein Rettungsboot angeschafft worden. Das Löschfahrzeug schlägt mit rund 65.000 Euro zu Buche. Davon entfallen rund 28.000 Euro auf das Fahrzeuggestell, rund 33.000 Euro auf den Aufbau und knapp 13.500 Euro auf die Beladung. An der Beladung will sich der Förderverein der Feuerwehr Oberwinter beteiligen, sodass der städtische Anteil entgegen der ersten Kostenrechnung reduziert werden konnte. Das Boot wird rund 40.000 Euro kosten.[2]

Mit einem großem Oktoberball im „Glaspalast“ feierte die Einheit im Herbst 2017 ihr 125-jähriges Bestehen.[3]

Zum 1. Januar 2021 wurde die Feuerwehreinheit Oberwinter Teil des Gefahrstoffzuges für den Landkreis Ahrweiler. Auf Grundlage des Gefahrstoffkonzeptes Rheinland-Pfalz unterhält der Kreis Ahrweiler zur überörtlichen Gefahrenabwehr, angesiedelt bei den Feuerwehren, einen Gefahrstoffzug. Ein Teil dieser Spezialeinheit befindet sich traditionell bei der Feuerwehr Stadt Remagen. Nachdem die Einheit Remagen diese Aufgabe im Laufe des Jahres 2020 abgegeben hatte, stellt seit dem 1. Januar 2021 die Einheit Oberwinter diese Sonderkomponente. Seitdem ist die Einheit Oberwinter auch, über die Grenzen der Stadt Remagen hinaus, im gesamten Kreis Ahrweiler zum Schutz der Bevölkerung bei Einsätzen mit Gefahrstoffen einsatzbereit. Mehrmonatige Aus- und Fortbildungen gingen damit einher. Neben der Grundqualifikation als Chemikalienschutzanzug-Träger müssen weitere ABC-Lehrgänge (ABC steht für atomare, biologische und chemische Gefahren) an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz besucht werden. Mit ihrem neuen Einsatzfahrzeug und den darauf verlasteten Gerätschaften machten sich die Wehrleute in vielen Stunden Übung vertraut.[4]

Siehe auch[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Thomas Schlemmer/Nicole Pöpping: Festschrift anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Wehr im Jahr 2017, 84 Seiten

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten