Möhnengesellschaft Bad Breisig

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In Bad Breisig gibt es zwei Zusammenschlüsse närrischer Damen: das Damenkomitee und die Möhnengesellschaft. Beide Vereinigungen sind Korporationen der Karnevalsgesellschaft Bad Breisig von 1892 e.V.


Ansprechpartnerin[Bearbeiten]

Gisela Monien

Chronik[Bearbeiten]

An Karneval des Jahres 1949 krempelten die Niederbreisiger Möhnen ihre Ärmel hoch und griffen ins Karnevalsgeschehen ein. Aber bereits im Jahr 1928 hatte die junge Christine Schlösser (später Christine Fabritius) genug von der Dominanz der Herren in der Breisiger KG. Sie mobilisierte einen Kreis gleich gesinnter Freundinnen und gründete das Damenkomitee innerhalb der KG. Ziel war eine närrische Sitzung von und für Frauen, weniger die Beteiligung am Straßenkarneval. Von Beginn an entfaltete das Komitee beachtliche Aktivitäten. Die Damensitzungen entwickelten sich zu alljährlichen Höhepunkt des Breisiger Karnevals. „Auf der Strecke blieb allein der wesentliche Beitrag zur Belebung eines karnevalistisch geprägten Ortsbildes, möglichst auch außerhalb des großen Prinzenumzugs“, so Walter Fabritius. Diesen Mangel behob 1949 ein Kreis närrischer Breisigerinnen um die Bahnhofswirtin Liesel Zipp. Fabritius schrieb:

Mit von der Partie waren „et Küppers Rös“, et „Lorscheids Kathrinche“, et „Bodenbachs Süff“, et „Weißenfels Gert“, et „Schäfers Maria“, et „Grans Lena“ und viele andere, die nur auf den Anstoß gewartet hatten – alles karnevalsjecke Frauen, die bereit waren, buntes „Remidemmi“ in das beschauliche Leben der Kurstadt zu bringen. Bürger rieben sich die Augen, als die jecken Weiber mit Drehorgeln und Blumensträußchen in den Straßen wibbelten und für „gute Zwecke“ – dazu gehörte auch die Finanzierung des Karnevalszuges – sammelten.[1]

Lena Gran war ein karnevalistisches Urgestein in der Bütt. Dann wurde eine junge Generation aktiv, darunter Christine Müller, die vor Ideen förmlich sprühte. Längst hatten auch die Möhnen ihre Freude am Saalkarneval entdeckt und feierten als Gäste des Damenkomitees dessen Sitzungen mit. Über Jahre luden sie in den zu eigenen Veranstaltungen in den Kurhaussaal ein. Der Publikumszuspruch wuchs derart an, dass die Möhnen-Korporation Ende 1990er Jahre in die Jahnhalle wechselte. Der Obermöhne Christine Müller gelang es, ihre Möhnen zu Höchstleistungen anzuspornen. Nach dem altersbedingten Ausscheiden der „Müllerin“ übernahm Gisela Monien das Amt der Obermöhne.

Bei der Jahreshauptversammlung im Juli 2010 wurden für zwei Jahre in den Vorstand gewählt: Obermöhn Gisela Monien, Kassiererin Hella Kraemer, Schriftführerin Eva Schator, Zeugwartin Ellen Bayha und Beisitzerin Ilona Faßbender.

Mitglieder sind im Jahr 2013: Ellen Bayha, Anneliese Breuer, Ilona Fassbender, Rosy Frehle, Helga Hessing-Schmalkoke, Martina Heuser, Anita Jäger, Marianne Jung, Regina Kowalsky, Hella Kraemer, Ulrike Frank, Gisela Monien, Christine Müller, Agnes Niedereé, Heike Seidel, Eva Schator, Hedi Schwarz, Johanna Seul, Brunhilde Sommersberg, Marianne van Haltern und Christel Volk.

Das 65-jährige Bestehen der Möhnengesellschaft wurde im Februar 2014 mit einer Jubiläumsgala in der Jahnhalle gefeiert. Vorreiterinnen der Gesellschaft seien in den letzten Jahren vor dem Krieg Liesel Zipp, Käthe Zimmermann und Lena Gran gewesen, hieß es dort. Die Rhein-Zeitung berichtete:

„Zippels Lis“ übernahm als erste Obermöhn und höchst gewichtige Bahnhofswirtin das Steuer. Ihr folgten Zimmermanns Käth, et „Küppers Rös“ und „Et Hinkels Änn“, „Grans Len“ und für lange Jahre et „Schäfers Maria“. Auch Maria Hoymann und Mize Drossel gaben den Ton an, bevor 1978 die Powerfrau schlechthin – Christine Müller – die Sache in die Hand nahm. Unvergessen ist etwa ihre Bühnenschau als Trude Herr. Eineinhalb Jahrzehnte lang verstand Christine Müller es, ihre Möhnen mitzureißen und zu immer neuen Leistungen zu motivieren. Ihr folgten Annelie Lohner und Viola Polzer. Auch in einer Übergangszeit blieb Christine Müller die „Mutter der Kompanie“, als ihre Tochter Martina Heuser gemeinsam mit Simone Jüsten an der Spitze der Möhnenkorporation stand. Vor acht Jahren wurde das Vermächtnis aller Vorherigen in die verantwortungsvollen Hände von Gisela Monien gelegt.[2]

Gisela Monien wurde bei der Jubiläumsveranstaltung mit dem RKK-Orden für zehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Nina Kowalski wurde für 35-jährige Mitgliedschaft mit einem Blumenstrauß bedacht und Brunhilde Sommersberg für 25 Jahre.

Gisela Monien, viele Jahre Obermöhne der Gesellschaft, kandidierte bei der Jahreshauptversammlung im Juni 2019 nicht erneut für dieses Amt. Martina Heuser wurde zu ihrer Nachfolgerin gewählt, Ellen Bayha zur Zweiten Vorsitzenden und Ulrike Frank zur Schriftführerin. Christine Cruz-Bonilla ist zur Kassiererin gewählt worden, Hella Kraemer zu ihrer Stellvertreterin. Zeugwartin wurde Marianne van Haltern, Beisitzerin Anita Jäger.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Sessionsauftakt der Rheinschienen-Möhnen

Weblink[Bearbeiten]

kg-breisig.de: Möhnen

Fußnoten

  1. Quelle: Walter Fabritius: 70 Jahre und noch kein bisschen leiser – Breisiger Möhnen mischen im Karneval ordentlich mit, in: Rhein-Zeitung vom 16. Februar 2019
  2. Quelle: Judith Schumacher: Möhnen noch lange nicht im Rentenalter - Bad Breisigs jecke Weiber sind 65 Jahre alt und in bester Feierlaune - Gelungene Jubiläumssitzung, in: Rhein-Zeitung vom 11. Februar 2014, siehe auch: Jahnhalle Bad Breisig: Bad Breisiger Möhnen feierten ihr 65-jähriges Bestehen, kamelle.de vom 11. Februar 2014
  3. Quelle: Martina Heuser beerbt Gisela Monien – Möhnen der Karnevalsgesellschaft Bad Breisig haben eine neue Obermöhn gewählt, in: Rhein-Zeitung vom 15. Juni 2019