Michel Schmitz

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Gedenkstein hinter dem Sinziger Rathaus
Die Baraque Michel im Hohen Venn
Die nur wenige Meter von der Baraque Michel entfernte Kapelle Fischbach

Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens im Jahr 1997 stellte der Eifelverein Sinzig hinter dem Rathaus Sinzig einen Findling mit einer Bronzetafel zur Erinnerung an den Vennführer und Lebensretter Michel Henri Schmitz (* 1758 in Sinzig, † 1819 in Baraque Michel) auf.


Standort des Findlings mit der Bronzeplakette[Bearbeiten]

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Standort der Baraque Michel[Bearbeiten]

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Vita[Bearbeiten]

Michel Schmitz ließ sich im Jahr 1798 in Herbiester-Jalhay nieder. Um 1808 verirrte er sich im Venn. Nach seiner Rettung gelobte er, dort eine Hütte zu bauen. Aus dieser Hütte wurde im Laufe der Jahre ein bescheidener Steinbau, in dem Michel als „Eremit vom Venn“ lebte und Verirrte aus Lebensgefahr rettete. Während einer Jagdpartie im Winter 1826 verirrte sich ein Kaufmann aus Malmedy, de Rondchêne mit Namen, im Venn. Im letzten Augenblick wurde er von der Familie Schmitz von der Baraque Michel gerettet. Zum Dank stiftete der Lederfabrikant Henri-Toussaint Fischbach aus Malmedy, der Schwiegersohn des Geretteten, eine Signalglocke für das Haus. Außerdem ließ er ein Buch anlegen („livre de fer“), in das die Namen aller Geretteten eingetragen wurden. Bis 1842 sind in dieses „Eiserne Buch“ 126 Gerettete eingetragen worden. Um 1830 ließ Fischbach die verfallenen Gebäude der Baraque Michel wieder herstellen und um eine Scheune und einen Stall erweitern. Auf Geheiß des Geretteten ließ Fischbach in den Jahren 1830/1831 außerdem eine Kapelle zu Ehren „Unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“ bauen. Im Turm der Kapelle hing ursprünglich eine Laterne, die von der Familie Schmitz Abend für Abend entzündet wurde – bis zur Fertigstellung der Vennstraße im Jahr 1856. Im Jahre 1885 ist die Kapelle vergrößert worden. Außerdem ist eine in Metz gegossene Glocke ins Türmchen gehängt worden, die dann von Mitgliedern der Familie Schmitz geläutet wurde.[1]

Im 19. Jahrhundert diente die Baraque Michel auch als Grenzstation zwischen Belgien und Preußen. Seit Generationen befindet sich das Gebäude im Besitz der Familie Bodarwé und ist mit Hotel, Restaurant und Bäckerei Anlaufstation ungezählter Wanderer. Eine Delegation aus Sinzig, der Geburtsstadt von Michel Schmitz, darunter Jean-Marie Dumaine und Karl-Friedrich Amendt, brachte im April 2019 in der Baraque Michel ein Gedenkschild für Michel Henri Schmitz an. Der General-Anzeiger berichtete aus diesem Anlass:

Die Nachwelt stilisierte Schmitz zuweilen zum Helden. Andere fantasierten haltlos, er habe sich 1798 fern der Heimat in Herbiester-Jalhay wegen Bigamie niedergelassen oder um einer Strafverfolgung zu entgehen. Mit seinen Roman „Das Schneiderlein im Hohen Venn“ setzte ihm Schriftsteller Ludwig Mathar aus Monschau ein literarisches Denkmal.[2]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Baraque Michel

Fußnoten