Rastplatz „Siegengebirgsblick“ Oberwinter

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Der Rastplatz „Siegengebirgsblick“ zwischen Bundesstraße 9 und Rheinpegel in Oberwinter wurde im Jahr 1936 im Zuge des Baus der heutigen Bundesstraße 9 angelegt und 2002/2003 erneuert. Weil der Platz direkt am internationalen Rhein-Radweg liegt, dient er insbesondere Radtouristen als Rastplatz.


Blick über den Rastplatz in Richtung Siebengebirge. Rechts ist das Pegelhäuschen des Rheinpegels Oberwinter zu sehen.
Oberwinter - Heinz Grates (10).jpg

Lage[Bearbeiten]

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Eigentümer[Bearbeiten]

Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen und Straßen- und Verkehrsamt Cochem

Chronik[Bearbeiten]

Durch den Bau der heutigen B 9 im Jahr 1936 verlor Oberwinter seine prächtige Rheinpromenade, die Lindenallee. Gegen diese Trassen-Führung am Hafen entlang protestierten VVOR-Mitglieder damals öffentlich – bis der Ortsgruppenleiter der NSDAP ein Machtwort sprach. Die Vereinsmitglieder trugen allerdings dazu bei, dass zum Ausgleich für den Verlust der repräsentativen Anlage entlang des Rheins neue Verweilplätze angelegt wurden. An den erhöhten Sitzplatz im Norden, dem so genannten „Balkönchen“, schlossen sich nach Süden Anlagen mit Blumenbeeten, Japan-Kirschen und Sitz-Nischen an. An der höchsten Stelle der Umgehungsstraße am Südende der Schiffswerft Clausen wurde der jetzt renovierte Rastplatz für Kraft- und Radfahrer geschaffen.[1]

2002/2003 wurde der Rastplatz erneuert. Der Remagener Bürgermeister Herbert Georgi gab den neu gestalteten „Platz am Sonntag, 18. Mai 2003, zur Nutzung frei. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Oberwinter-Rolandseck e.V. (VVOR), der im Jahr zuvor sein 100-jähriges Bestehen feierte, hatte sich in seinem Jubiläumsjahr zum Ziel gesetzt, den verwahrlosten Platz einladend zu gestalten. Die Platz-Eigentümer – das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen und das Straßen- und Verkehrsamt Cochem – signalisierten ebenso Zustimmung wie der damalige Bürgermeister Lorenz Denn. Dennoch zog sich das Genehmigungsverfahren länger hin als erwartet; der geplante Fertigstellungstermin Sommer 2002 konnte deshalb nicht eingehalten werden. Dominierend ist eine aus drei Sitzgruppen bestehende Naturstein-Möblierung, die in einem Pflasterkreis angeordnet wurde. Die übrige Fläche erhielt eine Schotterdecke. Außerdem wurden Beete bepflanzt und Info-Tafeln aufgestellt.

Zusammen mit dem VVOR-Vorsitzenden Horst Eckertz enthüllte Georgi bei gleicher Gelegenheit eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Versenkung der "Goethe" am 3. März 1945 vor Oberwinter. Georgi ging in seiner Ansprache auf die besondere Lage und Geschichte des Rastplatzes, der einst eine bescheidene Wiedergutmachung an die Einwohner von Oberwinter für den Verlust ihrer Rheinpromenade durch den Bau der Umgehungsstraße war. Längst habe er sich zu einem Knotenpunkt entwickelt, an dem Schifffahrt, Autofahrer, Radler und Spaziergänger zusammentreffen. Horst Eckertz, Vorsitzender des VVOR, erinnerte an den heruntergekommenen Zustand des Platzes und dankte dem Gartenarchitekt Reinhold Langen, der die Umbau-Pläne bereits Anfang 2001 ohne Berechnung erarbeitet hatte. Dem Bauhof der Stadt Remagen dankte Eckertz für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Pläne. Die Gedenktafel wurde von der Diwo Natursteine GmbH Remagen angefertigt. Zur Finanzierung des Umbaus trugen der VVVO mit umfangreichen Eigenmitteln aus der Vereinskasse sowie das Dorferneuerungsprogramm des Landes und die Stadt Remagen bei. Nach der Übergabe waren die Gäste zu einer Rundfahrt mit der „Godesia“ eingeladen. Während der Schiffstour präsentierte Horst Eckertz seine Chronik Historischer Rückblick 1902-2002 – 100 Jahre VVOR.[2]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Bernd Blumenthal: „Die jetzige Straße ist für Fußgänger unpassierbar“ – Die Vorgeschichte des Baus der Überwinterer Umgehungsstraße (B9) in den 30er Jahren, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1991

Fußnoten

  1. Quelle: Jutta Plewa: Was lange währte, wird nun endlich gut – VVOR ließ den Rastplatz "Siebengebirgsblick" zwischen Oberwinterer Pegelhäuschen und Beginn des Hafendamms neu gestalten - Historische Stätte, in: Rhein-Zeitung vom 15. Januar 2003
  2. Quellen: Platz fürs Erinnern mit Blick auf das Siebengebirge, in: Rhein-Zeitung vom 19. Mai 2003, Rastplatz eingeweiht und Chronik vorgestellt, rundschau-online.de vom 19. Mai 2003, und Rhein-Zeitung vom 21. Mai 2017