St.-Josef-Sprudel Bad Bodendorf

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Diese historische Hinweistafel hängt im Kohlensäurewerk „St. Joseph“ Bodendorf.
Die Quelle speist das Thermalfreibad Bad Bodendorf.
Die öffentliche Zapfstelle nach der Umgestaltung im Jahr 2016
Die öffentliche Zapfstelle nach der Umgestaltung im Jahr 2016
St-Josef-Sprudel b.jpg

Die Josef-Quelle Bad Bodendorf speist das Thermalfreibad Bad Bodendorf. Derzeit (April 2008) hat sie eine Quellschüttung von 26 Kubikmetern pro Stunde. Die Quelle ist Eigentum der Sinziger Mineralbrunnen GmbH; die Stadt Sinzig hat ein dingliches Nutzungsrecht an der Quelle.


Standort der Zapfstelle

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Indikationen

Die Einnahme des Heilwassers aus dem St.-Josef-Sprudel wird bei Stoffwechsel-, Magen-, Darm-, Leber- und Gallenwegserkrankungen, Herz- und Gefäßerkrankungen, Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege empfohlen. Maximal drei Einheiten zu je 100 Milliliter sollen vor den Mahlzeiten getrunken werden.[1]

Chronik

  • 1900 Erste Bohrung durch Josef Hardt auf der Parzelle 71. Zitat aus der Pfarr- und Dorfchronik: "Da, am 29. November, während der Bohrmeister den Meisel handhabte, sprang plötzlich mit gewaltigem Getöse ein dicker, warmer Wasserstrahl aus dem Bohrloch, alles mit Nass überschüttend." Die Quelle wurde „Ahrquell“ genannt, hatte 27 Grad Celsius und kam aus 54 Metern Tiefe.
  • 1913 Zweite erfolgreiche Bohrung Josef Hardts auf dem benachbarten Grundstück unter der Regie von Bohrmeister Josef Buhr aus Burgbrohl. Die wesentlich ergiebigere Quelle hatte 30 Grad Celsius und wurde „Josefsprudel“ genannt.
  • 1930 Dritte und endgültige Bohrung durch Josef Hardt bis 80 Meter Tiefe. Die Quelle hatte 31 Grad Celsius und war von großer Ergiebigkeit. Diese Heilquelle wurde am 9. Mai 1930 unter dem Namen „St. Josef-Sprudel“ als gemeinnützig staatlich anerkannt.
  • 1994 Verkauf der Quelle durch den Architekten Volkmann an die Apollinaris Brunnen AG. Die Stadt Sinzig erhält ein Nutzungsrecht von 50 Prozent der Quellschüttung zur Unterhaltung des Bades.
  • 1995 Neufassung der Quelle und Verlegung einer Pipeline zum Sinziger Mineralbrunnen. In der nachfolgend durchgeführten Vollanalyse durch das Institut Fresenius wurde die Qualität des Heilwassers als „Thermaler Natrium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Säuerling“ nach den Begriffsbestimmungen für Kurorte, Erholungsorte und Mineralbrunnen des Deutschen Bäderverbandes und des Deutschen Fremdenverkehrsverbandes voll bestätigt.
  • Im Juni 2016 wurde der neue Trinkbrunnen am Standort seines Vorgängers eingeweiht. Der Brunnen und sein Umfeld waren Ergebnis einer Gemeinschaftsaktion von örtlichen Künstlern, den Gruppen rüstiger Rentner im Heimat- und Bürgerverein sowie des Fördervereins Thermalfreibad und der Stadt Sinzig, unterstützt von Vereinen und Firmen. Der neue Brunnen entspricht den Vorgaben des GMP (Gute Herstellungspraxis für Arzneimittel).[2]

Als anerkannte deutsche Heilquelle ist der St.-Josef-Sprudel dem Arzneimittelgesetz (AMG) unterstellt; das Betreiben bedarf deshalb einer offiziellen Herstellungserlaubnis. Im Mai 2025 hieß es dazu in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig:

War diese bis vor Kurzem noch an die jeweilige Person des Thermalbadpächters gebunden, wurde sie (die offizielle Herstellungserlaubnis) nun seitens der Aufsichtsbehörde, dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, auf die Bad Bodendorf-Kurbad GmbH, eine Gesellschaft der Stadt Sinzig, überschrieben.[3]

In dem Genehmigungsverfahren, das über 1,5 Jahre dauerte, mussten u.a. Dokumentationen nach dem AMG erarbeitet und Auflagen der EU erfüllt werden.[4] Weiter hieß es in der Pressemitteilung:

Ohne diese offizielle Beurkundung wäre der Betrieb von Trinkstellen für unser Heilwasser nicht möglich, von daher sind wir sehr erleichtert, dass die Erlaubnis jetzt in den Händen der Stadt liegt“, so Bürgermeister Andreas Geron. „Unser Heilwasser ist ein Geschenk von Mutter Natur, das für die Zukunft des Thermalbades, aber auch für den Tourismus der Stadt Sinzig von außerordentlich großer Bedeutung ist“ ... Carsten Lohre, Geschäftsführer der Kurbad GmbH, Kontrollleiter Bernhard Knorr, Maik Lindner, Wassermeister der Stadtwerke Sinzig und Leiter der Herstellung, Astrid Seidenfuß, stellvertretende Ortsvorsteherin von Bad Bodendorf, sowie ... Bürgermeister Andreas Geron zeigten sich froh, dass das Verfahren nun einen positiven Abschluss gefunden hat.

Die Stadt verfüge damit „weiterhin und zukunftsgesichert über 50 Prozent der Schüttung einer hervorragenden deutschen Heiltherme.“ Diese Quelle solle nach dem Wiederaufbau „wie bisher in gefilterter Form auch wieder die Becken des Thermalbades füllen.“[5]

Weitere Bilder

Siehe auch

Mediografie

Weblink

Wikipedia: Bodendorfer Thermal Sprudel

Fußnoten

  1. Quelle: Für die Zukunft gesichert: Die Heiltherme „St. Josef Sprudel“ - Herstellungserlaubnis liegt jetzt bei der Bad Bodendorf-Kurbad GmbH der Stadt Sinzig, Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig/Melanie Walkenbach vom 12. Mai 2025
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 22. Juni 2016
  3. Quelle: Für die Zukunft gesichert: Die Heiltherme „St. Josef Sprudel“ - Herstellungserlaubnis liegt jetzt bei der Bad Bodendorf-Kurbad GmbH der Stadt Sinzig
  4. Quelle: Für die Zukunft gesichert: Die Heiltherme „St. Josef Sprudel“ - Herstellungserlaubnis liegt jetzt bei der Bad Bodendorf-Kurbad GmbH der Stadt Sinzig
  5. Quelle: Für die Zukunft gesichert: Die Heiltherme „St. Josef Sprudel“ - Herstellungserlaubnis liegt jetzt bei der Bad Bodendorf-Kurbad GmbH der Stadt Sinzig, Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig/Melanie Walkenbach vom 12. Mai 2025
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