Swistbucht

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Die etwa 6,0093 Quadratkilometer[1] große Swistbucht ist ein Naturraum im Südwesten des Rhein-Sieg-Kreises und im nördlichen Teil des Landkreises Ahrweiler. Sie bildet den südöstlichen Zipfel der Zülpicher Börde als Teil der Niederrheinischen Bucht und wird der auch als Voreifel bekannten Rheinbacher Lössplatte zugeordnet.


Sonstiges[Bearbeiten]

Bei der Swistbucht handelt es sich um ein flachwelliges, im Südwesten bei Gelsdorf bis über 200 Meter ü. NHN ansteigendes Gebiet, das von einigen Bächen in nordöstlicher Richtung zum Swistbach entwässert wird. Dem Naturraum lassen sich innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises die Stadt Rheinbach einschließlich der Stadtteile Ramershoven, Wormersdorf und (in Randlage) Flerzheim sowie ein westlicher Teil der Stadt Meckenheim mit ihren Stadtteilen Ersdorf und Altendorf zurechnen. Im Kreis Ahrweiler gehören die Grafschafter Ortschaften Gelsdorf und Eckendorf zum Naturraum, während er bei Vettelhoven bereits in das Grafschafter Lösshügelland übergeht, das in der naturräumlichen Gliederung gemeinsam mit dem weiter nördlich ebenfalls angrenzenden Oberwinterer Terrassen- und Hügelland und der anschließenden Kottenforstterrasse zum (Unteren) Mittelrheingebiet gerechnet wird. Im Südwesten wird die Swistbucht vom Nordöstlichen Eifelfuß begrenzt.

Neben einem schmalen Streifen bei Rolandswerth am Eingang zur Kölner Bucht ist die Swistbucht bei Gelsdorf und Eckendorf als Bestandteil der Niederrheinischen Bucht das einzige Gebiet von Rheinland-Pfalz, das im Rahmen der Aufteilung Deutschlands in naturräumliche Großregionen zum Norddeutschen Tiefland zählt und dessen am südlichsten gelegenes Gebiet überhaupt.

Geologischer Hintergrund[Bearbeiten]

Bei der Swistbucht handelt es sich in geologischer Hinsicht um eine durch tektonische Vorgänge entstandene seichte Vertiefung sowie eine recht breite, aber vergleichsweise wenig ausgeräumte Spülmulde, die als windschiefe Lössebene auf einem Sockel von Hauptterrassen- und Eifelkiesen ausgeprägt ist. Sie soll eine frühere Abflussrinne der Ahr gewesen und dabei die Talentwicklung auf einem relativ frühen Stadium stehen geblieben sein.[2][3]

Quellen[Bearbeiten]

  • Verschiedene Autoren: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000, Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952–1994
  • Blatt 122/123: Köln/Aachen (Ewald Glässer 1978; 52 S.); Einheit 553.01 im Süden → Karte (PDF, 8,9 MB)
  • Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (Hrsg.); Ewald Glässer (Bearb.): Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 122/123. Selbstverlag, Bonn-Bad Godesberg 1978, ISBN 3-87994-328-1, S. 37 (=Geographische Landesaufnahme 1:200.000. Naturräumliche Gliederung Deutschlands).

Fußnoten

  1. bezieht sich auf den im Landkreis Ahrweiler gelegenen Teil
  2. Heinrich Müller-Miny: Das Mittelrheingebiet und seine naturräumliche Gliederung. In: Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Berichte zur Deutschen Landeskunde. 21. Band, 2. Heft (September 1958), Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1958, S. 193–233 (hier: S. 229/230).
  3. Bruno P. Kremer: Das Drachenfelser Ländchen. Natur und Landschaft im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. In: Rhein-Sieg-Kreis (Hrsg.): Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 1989. Walterscheid, Siegburg 1988, ISBN 3-925551-08-5, S. 88–93 (hier: S. 89).