Wolfgang Hehle

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Wolfgang Hehle.

Wolfgang Hehle (* 15. Juni 1953, † 14. März 2013), Inhaber des Weinguts Deutzerhof und Sprecher der Sektion Ahr des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter, starb in der Nacht zum 14. März 2013 im Alter von 59 Jahren in einer Kölner Klinik an einer schweren Krankheit. Der Quereinsteiger in den Winzerberuf verhalf dem Ahrwein – wie auch der zwei Monate vor ihm verstorbene Gerd Stodden – zu internationalem Ruf.


Vita[Bearbeiten]

Im Jahr 1977 heiratete der aus einer Bäckerfamilie stammende Steuerberater Wolfgang Hehle Hella Hehle, Tochter des Winzers Alfred Cossmann, vom gleichnamigen Weingut in Mayschoß. Er fand Gefallen an der Arbeit in Weinberg und Keller. Nachdem er bei seinem Schwiegervater in die Lehre gegangen war, wurde das Weingut vergrößert. 1980 entstand auf der Deutzerwiese das neue Weingut Deutzerhof.[1]

Den Tod seines einzigen Sohnes Johann – er erlag 2010 im Alter von 26 Jahren den Folgen eines Verkehrsunfalls – hat Wolfgang Hehle nie verwunden. „Der Schmerz über den Verlust seines Stammhalters und Betriebsnachfolgers hat ihn krank gemacht“, hieß es im Nachruf des General-Anzeiger (GA) vom 15. März 2013. „Das Lebenswerk des Top-Winzers ... wollen seine Frau Hella, ... seine Schwiegertochter Dorothee mit den Kindern Leonard und Lara sowie Sommelier Hans-Jörg Lüchau in seinem Sinne fortführen“, hieß es im GA weiter. In der Steillage Altenahrer Eck baute Hehle die erste Monorackbahn und er war einer der wenigen Ahrwinzer, die Jahr für Jahr zur Eisweinlese ausrückten.[2]

Anlässlich des Verkaufs des Weinguts Deutzerhof zum Jahresbeginn 2020 an Jürgen Doetsch senior berichtete der General-Anzeiger über Wolfgang Hehle:

Er ... staunte, was im Gegensatz zu den leichten, lieblichen Weinen der Ahr in Burgund aus den Spätburgunder-Trauben gemacht wurde. Von seinen neuen Erfahrungen inspiriert, änderte er innerhalb weniger Jahre den Ausbau komplett und entschied sich wie schon Werner Näkel vom Dernauer Weingut Meyer-Näkel für die Produktion von Burgunderweinen nach französischem Vorbild. Klasse statt Masse, gehaltvolle, trockene Weine, hieß die neue Marschrichtung. Das Weingut schaffte 1994 den Einzug in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP). In dieselbe Richtung entwickelten damals außer Näkel und dem Deutzerhof unter anderem Gerd Stodden (Rech) und die Brüder Kreuzberg (Dernau) ihre Betriebe. Sie wurden zu Zugpferden eines neuen Wein-Stils an der Ahr.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Winzer Wolfgang Hehle ist tot (Nachruf), vinum.info, ohne Erscheinungsdatum

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 15. März 2013
  2. Quelle: Marion Monreal: Einer der großen Winzer ist tot – Wolfgang Hehle vom Deutzerhof starb mit 59 Jahren, general-anzeiger-bonn.de vom 14. März 2017
  3. Quelle: Christine Schulze: Weingut im Ahrtal: Deutzerhof in Mayschoß hat einen neuen Eigentümer, general-anzeiger-bonn.de, 8. Januar 2020