Bengener Heide

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Hundesportplatz des Hundesportvereins Ahrtal e.V. auf der Bengener Heide
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Das Wenge-Kreuz steht, von den Wegen aus kaum sichtbar, zwischen Büschen.

Die BUND-Kreisgruppe Ahrweiler pflegt seit Mitte der 1990er Jahre im Auftrag der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler ein Gelände auf der 205 Meter hoch gelegenen Bengener Heide, das der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gehört.[1]


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die BUND-Kreisgruppe Ahrweiler wolle die Heidefläche auf der Bengener Heide vergrößern, berichtete der General-Anzeiger im Oktober 2016. Die Kreisgruppe pflege die Heide aber bereits seit 20 Jahren. Um die Fläche zu vergrößern, seien nun zehn BUND-Mitglieder mit Heckenschere, Sichel, Motorsäge und Traktor ausgerückt. Bereits im Vorjahr hätten die Naturfreunde Flächen, die bis dahin heidefrei waren, „bis auf den Rohboden abgeschoben, so dass die sandigen Kiesablagerungen auf der Rheinhöhenterrasse über dem heutigen Ahrtal zum Vorschein kamen.“ Damit seien die Voraussetzungen geschaffen worden, die die Samen der Heidepflanzen zum Keimen und Gedeihen benötigen. Kreisgruppenchef Reinhard van Ooyen erläuterte, dass aber auch Brombeerhecken, Ginster und anderen Büsche diese Möglichkeit genutzt hätten, um sich auszubreiten. Diese unerwünschten Pflanzen seien entfernt und Besenheide-Samen ausgesät worden. Damit die Heide reichlich Licht bekommt, wurden außerdem größere Bäume gefällt.[2]

„Erfolg für den BUND“, berichtete die Rhein-Zeitung am 13. Oktober 2017: Die Heidefläche auf der Bengener Heide habe sich vergrößert. Zwei Jahre zuvor sei auf Vorschlag vom BUND die Fläche, die noch nicht vom Heidekraut besiedelt ist, großflächig mit einem Radlader abgeschoben worden, um den sandig-kiesigen Rohboden ans Tageslicht zu bringen und dem Heidekraus-Samen bessere Möglichkeiten zum Fußfassen im Boden zu geben. „Tatsächlich können wir eine große Zahl von einzelnen Heidepflanzen, teils schon blühend, im Umfeld der einzelnen Heidefläche entdecken“, so der BUND-Vorsitzende Reinhard van Ooyen. „Das ist ein großer Erfolg für unsere Überlegungen, auch wenn der Prozess der Wiederbesiedlung sich nur ganz langsam vollzieht.“ Um den Vorgang zu beschleunigen, wurden auf der Heidefläche mit der Sichel Samen entnommen und auf die kiesigen, freien Flächen ausgebracht. Wenn alles gut geht, dann wird es bei der 5. Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2022 die Möglichkeit zu einem Angebot geben, die Projektfläche als Teil der Schau mit Präsentation und Führung zu integrieren.[3]

15 Aktive der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler mit Reinhard van Ooyen als Vorsitzendem waren im Oktober 2018 mit Scheren, Motorsägen und Traktor im Einsatz, um die Heide von Birkenbäumen, Brombeerhecken, Ginster und sonstigen Büschen zu befreien. Zwei Jahren zuvor waren im Rahmen eines Modellversuchs die bis dahin zu sehr mit Gras zugewachsenen und von Besenheide freien Flächen bis auf den Rohboden abgeschoben worden. Die sandigen Kiesablagerungen auf der Rheinhöhenterrasse über dem heutigen Ahrtal kamen zum Vorschein – und damit gute Chancen für die Samen der Heidepflanzen, sich auf dem sauren Boden zu entwickeln und nicht in Gras- und Moosflächen stecken zu bleiben. Aber auch unerwünschte Pflanzen hatten sich innerhalb kurzer Zeit diesen freien Lebensraum erobert. Die wurden von den Naturschützern in der Hoffnung entfernt, dass sich die Heidefläche so schneller vergrößert. Eine Besonderheit hat die Fläche auf der Bengener Heide: Dort gedeiht die Rentierflechte. Sie wird in großen Mengen aus Finnland ausgeführt und für Friedhofgebinde verarbeitet, auch als Bäumchen für Modelleisenbahnanlagen verwendet. In Mitteleuropa ist sie stark zurückgegangen, gebietsweise sogar vom Aussterben bedroht. Wermutstropfen gab es nach Beobachtungen der BUND-Mitglieder aber auch: Die Fläche ist von einer hohen Hecke begrenzt, in der die gewöhnliche Gelbflechte gedeiht. Diese gelbe Krustenflechte lebt von den zunehmenden Stickstoffverbindungen in der Luft – für die Umweltschützer ein Zeichen für Überdüngung und hohe Luftbelastungen aus dem Ahrtal. „Ich bin dennoch guter Hoffnung, dass uns eine Ausweitung dieser Kulturlandschaft auf der Bengener Heide in den nächsten Jahren gelingen wird. Eine Einbindung in die Aktivitäten der Landesgartenschau 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird angestrebt“, sagte Reinhard van Ooyen.[4]

Siehe auch[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Aktion des BUND Ahrweiler: Naturschützer pflegen die Bengener Heide zum Erhalt bedrohter Arten, general-anzeiger-bonn.de vom 14. Oktober 2013
  2. Quelle: Christoph Lüttgen: Arbeitseinsatz auf der Bengener Heide – Das Sandglöckchen als Signal, general-anzeiger-bonn.de vom 23. Oktober 2016
  3. Quellen: Rhein-Zeitung vom 13. Oktober 2017 und Günther Schmitt: BUND kümmert sich um das Areal am Flugplatz – Heide ergänzt die Landesgartenschau, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Oktober 2017
  4. Quelle: BUND hilft der Heide auf die Sprünge – Umweltschutz Helfer rücken mit Scheren und Sägen an, in: Rhein-Zeitung vom 21. Oktober 2018