Feuerwehrgerätehaus Eckendorf

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Seit Januar 2017 dient dieser Hof in der Ortsmitte als provisorische Unterkunft.
Das von der Unfallkasse stillgelegte ehemalige Feuerwehrgerätehaus (l.) neben dem Dorfgemeinschaftshaus Eckendorf (r.) am Schmalen Weg.
Feuerwehr Eckendorf - Heinz Grates (1).jpg

Im Jahr 1968 war Baubeginn für das Feuerwehrgerätehaus Eckendorf. 1978 ist es zum Dorfgemeinschaftshaus erweitert worden.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Das Gerätehaus am Dorfgemeinschaftshaus am Schmalen Weg in Eckendorf biete nicht genügend Platz für ein Feuerwehrauto, das aktuellen Standards entspricht, berichtete der General-Anzeiger am 15. Dezember 2016. Deshalb solle am Ortsausgang in Richtung Fritzdorf, schräg gegenüber dem Bolzplatz, aber auf der Feldwegseite gegenüber, ein neues Gerätehaus gebaut werden. Der Gemeinderat Grafschaft habe in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Planung für ein neues Feuerwehrgerätehaus sowie die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes und das Aufstellen eines Bebauungsplanes beschlossen. Dabei gebe es allerdings ein Planungshindernis: Nach Ansicht des Landesbetriebes Mobilität (LBM) müsse auf der Kreisstraße 37 eine Linksabbiegerspur gebaut werden. Die aber würde allein rund 300.000 Euro kosten. „Wir müssen also abwarten, ob der LBM im Verfahren tatsächlich eine Linksabbiegerspur fordert, oder ob man doch darauf verzichten kann“, so Bürgermeister Achim Juchem. Bleibe der LBM dabei, sei das Thema gestorben.[2]

Wenig später wurde das Gerätehaus mit der Garage für das Tragkraftspritzenfahrzeug von der Unfallkasse stillgelegt. In einem alten Stallkomplex in der Nähe der katholischen Pfarrkirche „St. Cosmas und Damian“ an der Scheidtstraße fand die Wehr im Januar 2017 eine provisorische neue Unterkunft. Die Rhein-Zeitung schilderte im Spätsommer 2017 die Situation in diesem Provisorium:

Hinter einer großen Stalltür steht ein Tragkraftspritzenfahrzeug, Baujahr 1993. Daneben hängen in Reih und Glied an der Wand die 22 Feuerwehrschutzanzüge der Löschgruppe. Ein seit Januar 2017 unzumutbares Provisorium. ... in den angemieteten Räumlichkeiten fehlen sanitäre Einrichtungen. Einen Aufenthaltsraum gibt es nicht. Es riecht nach Treibstoff, Auto und Gerätschaften. Der Raum ist beengt, der Stall viel zu winzig.[3]

Johannes Jung, Ortsvorsteher und stellvertretender Löschgruppenführer in Eckendorf, sagte bei einem Rundgang des Ortsbeirats im August 2017, eine Verbesserung der Bedingungen sei in Sicht. Denn es gebe Überlegungen, die Ausbildung der Jugendfeuerwehren und der aktiven Feuerwehrleute von der Grafschaft in einem zentralen Übungszentrums für alle Löschgruppen zusammen zu fassen. Ein möglicher Standort sei der bereits geplante Standort für ein neues Feuerwehrgerätehauses in Eckendorf. Die Gemeinde befinde sich bereits in einem Planfeststellungsverfahren für das geplante Gelände in unmittelbarer Nähe der Kreisstraße gegenüber des Eckendorfer Bolzplatzes. Neben dem Feuerwehrgerätehaus sei ein Übungsgelände angedacht. Dort sollen Übungsmöglichkeiten für Schaummittel, ein Übungshaus, Hindernisse, Gerätschaften für den Erwerb von Leistungsabzeichen, eine Sandgrube für Tief- und Verschüttungsunfälle sowie eine befahrbare Grube für das Einüben technischer Hilfeleistungen geschaffen werden.

Das neue Feuerwehrgerätehaus wird am Ortseingang neben dem Bolzplatz gebaut – eventuell unter Einbeziehung eines zentralen Übungszentrums für die gesamte Grafschaft samt Stationierung eines Übungsfahrzeugs. Im Haushalt der Gemeinde Grafschaft für das Jahr 2018 sind 40.000 Euro für die Planung des Neubaus ohne Schulungszentrum eingestellt worden.[4]

Auch im Juli 2019 noch ist die aus 18 Männern und 5 Frauen bestehende Löschgruppe in dem alten Stallkomplex an der Scheidtstraße untergebracht. Das 185 PS starke brandneue Tragkraftspritzenfahrzeug mit integriertem 750-Liter-Löschwassertank für einen ersten Schnellangriff steht nach wie vor hinter einer großen Stalltür. Die angemieteten Bleibe für die Löschgruppe verfügt weder über sanitäre Einrichtungen noch einen Aufenthaltsraum oder Heizung. Außerdem ist es in dem ehemaligen Stall sehr eng. Problematisch ist auch die extrem enge Tordurchfahrt auf die Scheidstraße. „Beim Herausfahren des Tragkraftspritzenfahrzeugs aus der Scheune kam es schon zu einem kleineren Unfall mit der Scheunenwand, eine Seite des Autodachs touchierte eine Ecke. Mit einer Flexmaschine haben wir das Mauerwerk später ein bisschen entschärft“, sagte Wehrführer Johannes Jung der Rhein-Zeitung. Daraufhin habe er „die offizielle Weisung erteilt, dass das Einsatzfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn auf die Scheidtstraße auszurücken hat – auch in der Nacht.“ Er hoffte, dass ich mit dem Bau des neuen Gerätehauses noch im Jahr 2019 losgeht. Die Wehr wünsche sich, dass neben dem neuen Eckendorfer Feuerwehrgerätehaus in unmittelbarer Nähe der Kreisstraße gegenüber dem Bolzplatz auch ein Übungsgelände errichtet wird.[5]

„Zwar stellte die Verwaltung in einem Schreiben der Wehr jüngst einmal mehr die aktuellen Planungen zum Neubau eines Spritzenhauses am Ortsrand vor, mehr als diese Zeichnungen gibt es aber nicht“, berichtete der General-Anzeiger (GA) am 24. Dezember 2022. Weiter hieß es dort:

In der Vergangenheit mussten sich Wehr und Kommune immer wieder mit Problemen des neuen Geländes beschäftigen. Erst forderte der Landesbetrieb Mobilität eine Linksabbiegespur von der Scheidtstraße aus Richtung des nordrhein-westfälischen Fritzdorf. Vor drei Jahren kam dann die Meldung auf, ein Biotop werde mit dem Neubau gefährdet. Weil man kein weiteres Jahr in den Planungen verstreichen lassen wollte – solange hätte die Erstellung eines entsprechenden Gutachtens gedauert – schlug der Bürgermeister die Herausnahme des entsprechenden Teilstücks aus dem Plan vor.

Aktuell gebe es „Planungen, nicht nur die Eckendorfer Wehr im Neubau unterzubringen, sondern dort auch Lagerflächen für den Katastrophenschutz des Kreises Ahrweiler zu bauen“, hieß es am 24. Dezember 2022 im GA weiter, „Mehrzweckräume, Toiletten und Duschen könnte man gemeinsam nutzen.“ Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 schlug die Kreisverwaltung Ahrweiler vor, neue Räumlichkeiten der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Kreises in Eckendorf in einen dort ohnehin geplanten Bereichen des Gebäudes unterzubringen. Mit Verweis auf die fortgeschrittenen Planungen habe die Gemeinde Grafschaft diese Idee jedoch abgelehnt, ihrerseits aber den Bau einer neuen DRK-Rettungswache im Innovationspark Rheinland vorgeschlagen. Dort könne die TEL integriert werden. „Seit diesem Vorschlag herrscht in Sachen „Neubau Feuerwehrhaus Eckendorf“ Funkstille“, schrieb der GA, „Kreis und Gemeinde schieben sich hinsichtlich des Fortgangs der Arbeiten den Schwarzen Peter zu“. Die Liste der Mängel an der Behelfsunterkunft der Eckendorfer Wehr ist lang:

In dem Stall gibt es Mäuse, der Putz bröckelt von den Wänden. Es gibt keine Umkleiden oder Duschen, schon gar keine getrennten, aber der Wehr gehören auch vier Frauen an. Einfahrt gleich Ausfahrt Mitten im Raum steht das neue Löschfahrzeug, darunter und daneben liegen Heizstrahler, um bei Minustemperaturen ein Einfrieren des Löschwassers zu verhindern, das das Löschfahrzeug für einen Schnellangriff an Bord hat. Der Zugang der Wehrleute zu ihrer Unterkunft ist gleich der Ausfahrt des Feuerwehrautos, was rechtlich unzulässig ist. An den viel zu engen Örtlichkeiten stößt das Fahrzeug immer mal wieder an, was Beschädigungen an Fahrzeug und Gebäude nach sich zieht. Und wenn auf der Scheidtstraße mal ein Auto falsch parkt, kommt die Wehr gar nicht heraus aus ihrem Stall.[6]

Siehe auch[Bearbeiten]

Freiwillige Feuerwehr Eckendorf

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Wikipedia: Eckendorf, Version vom 19. Oktober 2016
  2. Quelle: Volker Jost: Eckendorf erhält Gerätehaus: Ein neues Feuerwehrhaus, general-anzeiger-bonn.de vom 14. Dezember 2016
  3. Quelle: Horst Bach: Wehr braucht neue Bleibe – Dorfrundgang in Eckendorf führte zu provisorischem Gerätehaus, in: Rhein-Zeitung vom 1. September 2017
  4. Quelle: Volker Jost: Platzmangel in den Grafschafter Feuerwehrhäusern, general-anzeiger-bonn.de vom 27. März 2018
  5. Quelle: Horst Bach: Wenn die Feuerwehr aus dem Stall ausrückt – Löschgruppe in Eckendorf muss schon lange mit einem Provisorium leben – Jetzt schlägt sie nochmals öffentlich Alarm, in: Rhein-Zeitung vom 19. Juli 2019
  6. Quelle: Brandschützer wollen raus aus dem „Stall“ - Unterbringung der Feuerwehr: Eckendorfer Ortsbeirat stellt Katalog mit Forderungen an Gemeinde auf. Wunsch nach Leichtbauhalle , in: General-Anzeiger vom 24. Dezember 2022