Franz Hardt

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Franz Hardt (* 3. Oktober 1922 in Bodendorf, † 25. Mai 2005 in Bad Bodendorf), Enkel des Brunnen-Erbohrers Josef Hardt sen., war 1965 bis 1969 Vorsitzender des 1929 gegründeten und 1949 wiederbelebten Bodendorfer Verkehrs- und Verschönerungsvereins, der später in den Verein Kur- und Touristik e.V. Sinzig-Bad Bodendorf und in den Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf e.V. aufgespalten wurde. Außerdem war Franz Hardt etliche Jahre lang Schriftführer im Vorstand der St. Sebastianus-Bruderschaft 1681 Bad Bodendorf e.V. und mehrere Jahre lang Mitglied im Pfarrverwaltungsrat der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Sebastianus" Bad Bodendorf.


Vita[Bearbeiten]

Franz Hardt hatte zwei Brüder und eine Schwester (Elisabeth). Er erlebte Aufstieg und Niedergang von Bad Bodendorf als Kurbad von Kindesbeinen an mit.

Im Alter von zweieinhalb Jahren kam er ins Gasthaus Hardt, das spätere Kurhaus Bad Bodendorf, in dem er aufwuchs. Er war mit dabei, als sein Großvater Josef Hardt sen. 1929 seine dritte Quelle erbohrte. Franz Hardt besuchte die Bodendorfer Volksschule, später das humanistische Gymnasium in Linz, den Vorläufer des heutigen Martinus-Gymnasiums. Ursprünglich wollte Franz Hardt Arzt werden. Dann aber wurde er als Soldat eingezogen; 1949 kehrte er aus französischer Gefangenschaft heim. Im Alter von 30 Jahren begann er in Aachen ein Studium des Eisenhüttenwesens. Fünf Jahre später, kurz vor dem Examen, brach er das Studium ab, weil er seine kranke Mutter pflegen musste. Sein Vater war 1951 gestorben. Daneben arbeitete Franz Hardt als Honorarkraft in einem Sinziger Baustatik-Büro.

45 Jahre lang war Franz Hardt Schiedsmann. Von 1953 bis 1969 war er Mitglied des Bodendorfer Ge­mein­derats. 1957 wurde er von diesem Gremium erst­mals zum Schiedsmann gewählt. Leichte Körperverletzungen und Ehrenrührigkeits-Delikte, Grund­stücks-Angelegenheiten sowie Nachbarschafts- und Mietstreitigkeiten fielen in seinen Zuständigkeitsbereich. Er behielt dieses Amt auch nachdem Bodendorf bei der kommunalen Gebietsreform im Jahr 1969 Sinzig zugeschlagen worden war.

In den ersten Jahren traf er sich mit den Streitenden in der nach Franz Hardts Großmutter benannten und von seiner Schwester Elisabeth betriebenen Pension "Haus Elisabeth"; später fanden die Schlichtungsge­spräche im neu gebauten Wohnhaus an der Rosenstraße statt. Bevor es zu einer gerichtlichen Auseinander­setzung kam, traf sich Hardt ein oder zwei Mal mit den Streitenden. Ein Urteil konnte er als Schiedsmann nicht sprechen; vielmehr blieb ihm nur, an Verstand und guten Willen der Parteien zu appellieren. Wurde keine Einigung erzielt, stellte Hardt dem Kläger eine Sühne-Be­scheinigung aus - Voraussetzung dafür, dass der Kläger bei Gericht Klage erheben konnte. Früher wurden Hardt und seine Kollegen einmal jährlich am Amtsgericht Sinzig geschult, später in Koblenz. Rückblickend bedauert der ehemalige Schiedsmann einmal, dass die Stellung der Schiedsleute im Laufe der Jahrzehnte an Bedeutung verloren habe.

Von 1965 bis 1969 war Franz Hardt, Enkel des Brunnen-Erbohrers Josef Hardt sen., Vorsitzender des 1929 gegründeten und 1949 wiederbelebten Bodendorfer Verkehrs- und Verschönerungsvereins, der später in den Verein Kur- und Touristik und in den Heimat- und Bürgerverein aufgespalten wurde. Ein Erfolgserlebnis aus dieser "Hochzeit" des Bad Bodendorfer Kurwesens: Der Bad Neuenahrer Kurdirektor Dr. Dr. Erich Rütten, damals Präsident des deutschen und des europäischen Bäderverbands, stellte die unter Hardts Federführung erarbeitete neue Vereins­satz­ung auf einem Bädertag in Bad Wörishofen als mustergültig vor. Zu Anfang der 1970er Jahre war Franz Hardt drei Jahre lang Mitglied im Kreistag Ahrweiler.

Später führte Franz Hardt, Vater von zwei Töchtern (Karin und Gunhild „Gunni“), die Geschäfte der Geschwister Hardt oHG, der das Thermalfreibad Bad Bodendorf und die Kuranlagen gehörten – zusammen mit seinem Vetter Rudolf Hardt als Rechnungsführer. Die Beiden waren Mitinhaber der insgesamt elf Teilhaber zählenden Gesellschaft. Nachdem die Erbengemeinschaft Hardt am 1. Oktober 1972 das gesamte Kurgelände mit sämtlichen Gebäuden an die Münchener Firma "Dr. h.c. Georg Hubmann" (Wetterstein-Seniorenwohnheime) verkauft hatte, arbeitete Franz Hardt als Expedient bei der Firma Rotalla - zuerst in Bonn, später in Bad Neuenahr. Er leitete Reisen nach Rom, Lourdes und Paris, von denen er auch im Alter noch gerne erzählte. Weit mehr als 100 Mal steuerte er Lourdes an: "Dieser Wallfahrtsort hat mein Leben geprägt", sagte er einmal. Sein Lebensmotto lautete: "Verzage niemals und sei stets offen für Neues!"

Zum Stammbaum der Familie Hardt:

  • Schwester Elisabeth übernahm das nach der Großmutter benannte "Haus Elisabeth"
  • Franz Hardts Vater war Josef Hardt jun.