Johanna Koenigs

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Johanna Koenigs (* 1851, † 1934), Tochter des Kölner Kaufmanns Gustav Bunge, wohnte im Schloss Sinzig, das ihr Vater als Sommerwohnsitz für seine Familie hatte bauen lassen und das sie nach dem Tod ihrer Eltern geerbt hatte. 1872 heiratete sie den Kölner Bankdirektor Ernst Friedrich Wilhelm Koenigs. Am 4. Januar 1911 ersteigerte Johanna Königs das Anwesen des kurz zuvor aufgelösten Winzervereins Sinzig an der Barbarossastraße 31-33 für 53.000 Mark. Das Anwesen mit dem Gebäude des Winzervereins grenzte im Osten an das Grundstück von Schloss Sinzig. Johanna Königs stellte der evangelischen Kirchengemeinde Sinzig kostenlos einen Saal und zwei Räume des Gebäudes zur Verfügung. Nach der Einweihung am 5. November 1922 wurden in dem Saal bis 1948 Gottesdienste gefeiert. Pfarrer Johannes von Nasse gründete dort Anfang 1932 die Evangelische Frauenhilfe Sinzig. Bis Anfang der 1980er-Jahre war an der Frontfassade über dem Erdgeschoss noch die übermalte Beschriftung „Evangelischer Kirchensaal“ zu lesen. Anschließend bezog die Handelsschule des Kreises Ahrweiler ins Erdgeschoss ein, wo sie über zwei Klassenräume, einen Schreibmaschinenraum und ein Lehrerzimmer verfügte. Im Jugendheim der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Peter" Sinzig nutzte die Handelsschule einen weiteren Raum. Diese Aufteilung der Schule auf zwei Standorte endete, als das neue Schulgebäude an der Beethovenstraße bezogen und am 24. Januar 1959 eingeweiht wurde. Der (zum Schloss hin liegende) westliche Teil des Gebäudes wurde auch nach dem Verkauf an Johanna Königs zeitweise noch privat für den Weinhandel genutzt. Während der nationalsozialistischen Zeit, ab 1934, diente das ehemalige Winzervereinsgebäude auch als Hitlerjugend-Heim. Im Weinkeller des ehemaligen Winzervereins wurde Ende der 1950er-/Anfang der 1960er-Jahre Tanzmusik gemacht, und der Barbarossakeller, wie er damals genannt wurde, entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt für Jugendliche. Nach Umbau und Renovierung wird das ehemalige Winzervereins-Gebäude heute als Büro- und Wohnhaus genutzt.[1]


Mediografie[Bearbeiten]

  • Konzertzeit im Schloss – Im Sommer 1910 verzauberte Johanna Koenigs die Sinziger Damenwelt, in: Hildegard Ginzler: Sinziger Schloss-Geschichten I – Eine Serie der Sinziger Zeitung zum Heimatmuseum Sinzig – März 2002 bis Mai 2005, Sinzig 2005, 96 Seiten, S. 48
  • Hochzeiten im Schloss (Teil 1 und 2) – Johanna und Adele Bunge gingen 1872 am gleichen Tag den Bund fürs Leben ein, in: Hildegard Ginzler: Sinziger Schloss-Geschichten II – Eine Serie der Sinziger Zeitung zum Heimatmuseum Sinzig – Juni 2005 bis September 2010, Sinzig 2010, 76 Seiten, S. 56 f.

Fußnoten