Karl Deres

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Karl Deres (* 13. Februar 1930 in Sinzig; † 27. März 2007 ebenda) aus Sinzig bekleidete zahlreiche kommunalpolitische Ämter, war fünf Jahre lang Landtagsabgeordneter und 14 Jahre lang - bis 1994 - Mitglied des Deutschen Bundestags.


Vita[Bearbeiten]

Karl Deres wurde am 13. Februar 1930 geboren. Nach dem Besuch des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums in Andernach absolvierte er eine Lehre bei der Deutschen Bank und studierte anschließend mit dem Ziel, Diplom-Handelslehrer zu werden. Danach war er als Studiendirektor an der Berufsbildenden Schule im Kreis Ahrweiler tätig.

Als junger Diplom-Handelslehrer trat Deres im Jahr 1960 in die Sinziger CDU ein. In den folgenden Jahren durchlief er fast alle Ämter, die eine Partei zu vergeben hat. Zuerst hieß es Plakate kleben, dann nahm er das Amt des Schriftführers wahr. Zunächst erhielt er Sitz und Stimme im Stadtrat Sinzig; dem Kreistag Ahrweiler gehörte er fast ein Vierteljahrhundert an. Von 1969 bis 1981 war er stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender, bis 1989 Kreisvorsitzender. Dem Kreistag gehörte er von 1969 bis 1994 an, von 1974 bis 1980 war er Kreisdeputierter und damit ehrenamtlicher Stellvertreter des Landrats. In dieser Funktion war er mit dem Erweiterungsbau des Nürburgrings Anfang der 80er Jahre stark befasst. Es galt damals, mit den Ortgemeinden Müllenbach und Nürburg gemeinsam den Bau der heutigen Formel-I-Strecke auszuhandeln und voranzutreiben.

Dem Landtag Rheinland-Pfalz gehörte Deres ab 1974 als Wahlkreisabgeordneter an - bis er im Jahr 1980 als Nachfolger von Johann Peter Josten in den Deutschen Bundestag einzog. Vor ihm hatten zwei Politiker, die nicht aus der Region stammten, das Direktmandat im damaligen Wahlkreis 147: Otto Lenz, ein enger Vertrauter von Konrad Adenauer, der 1957 auf mysteriöse Weise zu Tode kam, und danach der Oberweseler Johann Peter Josten.

Im Deutschen Bundestag war Deres zuletzt führendes Mitglied im Haushaltsausschuss, dem wohl wichtigsten und, wie er immer sagte, auch interessantesten Ausschuss des Parlaments. Dort war er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Parlament Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Nach 14-jähriger Parlamentsarbeit im Bundestag gab er den Staffelstab im Jahr 1994 an Wilhelm Josef Sebastian weiter. Nach seinem Ausscheiden aus der Bundestag zog sich Deres aus der aktiven Politik zurück und widmete sich vor allem seiner Familie.

Zwei Freunde, die ihn später lange Jahre in seiner politischen Laufbahn begleiteten, gingen zunächst bei ihm in die Schule: der Landtagsabgeordnete Walter Wirz und CDU-Kreisgeschäftsführer Eckart Lesch, dem er in den 60er Jahren Englisch beibrachte.

Der Wahlspruch des vierfachen Vaters lautete stets: "Folge den Wünschen des Herzens, ohne das Maß zu überschreiten" (nach Konfuzius). Als rheinische Frohnaturen waren Karl Deres und Ehefrau Anita Deres Karnevalsprinzenpaar in Sinzig. Gerne erinnerte er an seine Studenten- und Junglehrerzeit, als er mit Freunden in den umliegenden Orten bei Kirmesveranstaltungen Musik machte. Deres spielte gut Klavier.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten]

Am 15. Dezember 1980 wurde Deres mit dem Wappenteller des Landkreises Ahrweiler ausgezeichnet.[1]

Würdigungen[Bearbeiten]

  • "Deres verkörperte wie kaum ein anderer die Ideen und Inhalte seiner Partei." (Guido Ernst)
  • "Aus seinem christlichen Glauben und seinem Menschenbild entwickelte er seine politische Arbeit und seinen Einsatz für die Menschen." (Wilhelm Josef Sebastian)
  • "Deres hat bei all seiner Tätigkeit auf höchster Ebene nie die Bodenhaftung verloren. Die Region und 'sein Sinzig' hat er stets im Blick und im Herzen behalten. Vielfältig konnten die Stadt und die Sinziger Vereine auf diesen Menschen zählen." (Wolfgang Kroeger)

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Werner Riek: Karl Deres — Ein Abgeordneter aus dem Kreis, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1981

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Karl Deres

Fußnoten

  1. Quelle: Ehrungen verdienter Bürger, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1980