Leo Hirsch

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Leo Hirsch, ein jüdischer Kaufmann, war Mitte des 19. Jahrhunderts Eigentümer der Sinziger Martelsburg. Hirsch richtete im Quertrakt eine Synagoge ein, die ab dem 28. Juli 1856 zur Verfügung stand und die Hirsch der jüdischen Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung stellte. Im Jahr 1865 erwarb der Gemeindevorstand den Mittelteil, um eine Synagoge mit Schullokal und Lehrerwohnung einzubauen. Am 13. September 1867 wurde alles feierlich eingeweiht. Am 10. November 1938 zerstörten SA-Leute aus Bad Neuenahr und Sinzig die Einrichtung der Synagoge. Ein Gerichtsprozess am 17. und 18. Dezember 1951 gegen fünf an den Ausschreitungen beteiligte Männer führte mangels Zeugenaussagen nicht zu einer Verurteilung.[1]

Fußnoten

  1. Quelle: Jüdisches Leben in Sinzig (Teil 1) – Silberschale belegt den Geschäftserfolg der Familie Friesem, in: Hildegard Ginzler: Sinziger Schloss-Geschichten I – Eine Serie der Sinziger Zeitung zum Heimatmuseum Sinzig – März 2002 bis Mai 2005, Sinzig 2005, 96 Seiten, S. 80