Männerchor 1901 Waldorf e.V.

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Der Männerchor 1901 Waldorf e.V. ...


Mitgliederzahl[Bearbeiten]

September 2001: 26 aktive und 57 inaktive Sänger

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

In den Waldorfer Webstuben erleichterte man sich die monotone Arbeit durch gemeinschaftlichen Gesang. Schon sehr früh traf sich ein Kreis sangesfreudiger Menschen regelmäßig auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe des Dorfes unter einem mächtigen, schattigen Birnbaum zu Übungsstunden. Aktiv wurden die Freizeitsänger, wenn es galt, jemandem zum »Namenstag« ein Ständchen zu bringen.

Im Jahr 1901 fanden sich in Waldorf ca. 30 Sangesfreunde unter der Leitung des kurz nach der Jahrhundertwende nach Waldorf versetzten Lehrers Becher zusammen und gründeten den heutigen »Männerchor Waldorf«. Bis zu seiner Versetzung im Jahr 1905 führte Lehrer Becher den Chor.

Ein Kollege, Lehrer Koll, wurde sein Nachfolger, gab aber bereits 1906 den Taktstock an einen Sohn des Dorfes, Josef Esch, weiter. 1910 erfolgte in einem festlichen Rahmen die erste Fahnenweihe. Die Fahne ging während des 2. Weltkrieges verloren. Während der Dauer des 1. Weltkrieges, von 1914 bis 1918, ruhte jegliche Aktivität des Vereins. Drei aktive Sänger fielen als Soldaten.

Im Jahr 1926 feierte der Verein Silberjubiläum. 17 Brudervereine und fünf weitere Abordnungen nahmen an den Feierlichkeiten teil. Zwölf Jubilare wurden mit der silbernen Sängernadel ausgezeichnet. Mittlerweile war der Verein auch dem »Rhein Ahr Sängerbund« und dem »Rheinischen Sängerbund« beigetreten. Er beteiligte sich im Laufe der Jahre an mehreren Wertungssingen, bei denen er mehrfach ausgezeichnet wurde.

Im Jahre 1927 übergab Josef Esch die Leitung des Chores dem Lehrer Eidam, der dem Verein ein Schubert-Bild schenkte. Aus Anlass des 30-jährigen Stiftungsfestes, das 1931 festlich begangen wurde, ernannte man den Förderer Fritz Mellmann aus Köln zum Ehrenprotektor. 18 Brudervereinen verschönten die Feier. Der Chronist verzeichnet als Dirigenten in den nun folgenden Jahren außerdem den Lehrer Maset, den Organist Schild und den Lehrer Esper.

1936 stellte der Chor seine Aktivitäten ein. Um den sonntäglichen Auftritten im Saale Schunk zu entgehen, traten die Sänger geschlossen dem Kirchenchor bei. 1948 wurde der Verein unter der musikalischen Leitung des spätere Ehrendirigenten Hermann Nachtsheim zu neuem Leben erweckt.

Einen Höhepunkt in der Entwicklung des Vereins bildete das Goldene Jubiläum im Jahr 1951. Das Fest begann mit einem Festkommers. Ein Festgottesdienst mit Gefallenenehrung, ein Festzug durch den Ort und ein anschließendes Freundschaftssingen im Festzelt, an dem sich 17 auswärtige Vereine beteiligten, schlossen sich an. Unter den Festgästen waren der erste Dirigent des Vereines, Lehrer Becher, und Ehrenprotektor Fritz Mellmann.

1953 veranstaltete der Chor einen Wochenendausflug nach Essen-Borbeck. Im Jahr 1955 starb Vereinsgründer und Ehrenmitglied Franz Marx, im Jahr darauf Peter Kühn. Im Sommer 1956 veranstaltete der Verein in Waldorf ein Sängerfest, das von elf Vereinen der Nachbarschaft besucht wurde. Höhepunkt war ein Freundschaftssingen auf zwei Sälen.

In den Jahren 1958 und 1959 arrangierten die Slänger ein Jubelfest zum 60-jährigen Vereinsbestehen. 13 Vereine beteiligten sich an Festzug und Freundschaftssingen. Im März 1963 wurde in Waldorf der Kreissängertag des Sängerkreises »Rhein Ahr« ausgerichtet. Im August 1963 feierte Pfarrer Brand sein 50-jähriges Priesterjubiläum, der Chor gestaltete den Festzug mit. Im Sommer 1966 feierte der Verein festlich sein 65-jähriges Bestehen; am Freundschaftssingen nahmen sechs Brudervereine teil.

Am 22. Oktober 1967 beteiligte sich der Verein gemeinsam mit den befreundeten Chören aus Brohl und Niederzissen am Gemeinschaftssingen des Sängerkreises »Rhein Ahr« in Bad Neuenahr. Mit den beiden Brudervereinen Brohl und Niederzissen wurden in den folgenden Jahren weitere gemeinsame Aktivitäten unternommen - beispielsweise ein Wunschkonzert im Jahr 1968. Ein geplantes Gartenfest mit dem Kirchenchor Gönnersdorf fiel buchstäblich ins Wasser und wurde in den Saal verlegt. Der Verein sorgte für die musikalische Gestaltung der Primizfeier von Lothar Brucker im Sommer 1968.

Vom 16. bis 18. Mai 1969 besuchte der Verein - wiederum zusammen mit den Freunden aus Brohl und Niederzissen - den Musikverein Opponitz und beteiligte sich an der Gestaltung eines »Rheinischen Abend«.

1971 feierte der Chor sein 70-jähriges Bestehen. Das Fest wurde mit einem Kommers eröffnet. Neben zahlreichen Ehrengästen waren sieben Vereine ihre Aufwartung, die ein Freundschaftssingen im Festzelt gestalteten. Dirigent Hermann Nachtsheim wurde für 25-jährige Arbeit geehrt. Bei Festzug und Freundschaftssingen stellten sich acht Nachbarvereine vor.

Im Jahr 1972 starb Aloys Felten, der vielen Sängern ein Vorbild gewesen war. Im Juni 1972 feierte der Chor ein Sommerfest auf Wallers. In den Jahren von 1973 bis 1975 beteiligte sich der Verein an der Gestaltung des Pfarrfestes, dessen Reinerlös zur Finanzierung der Friedhofskapelle verwandt wurde. Im März 1974 nahm der Chor in Gemeinschaft mit den Chören aus Niederzissen und Brohl am Kreischorfest in der Trinkhalle im Kurpark Bad Neuenahr teil. Im Juni 1974 wurde das 100-jährige Bestehen der Katholischen Pfarrkirche "St. Remaklus" Waldorf gefeiert; der Chor gestaltete aktiv das Programm mit. Im gleichen Jahr wurden die Proben wegen zu schlechter Beteiligung vorübergehend eingestellt. Trotzdem erlebte der Verein 1976 mit den Feierlichkeiten zu seinem 75-jährigen Bestehen einen weiteren Höhepunkt.

Mit einem Star-Abend unter Mitwirkung beliebter Künstler aus Rundfunk und Fernsehen - Kurt Lauterbach, Kurt Adolf Thelen, Dieter und Dino, Wolfgang Sauer, Ted und Joe, Dotz und Dötz, Stump und Stümpchen, Werner Simon, Karl Schmitz Grön sowie dem Ansager Rolf Dietmar Schuster - begann das Fest am 11. Juni 1976. Das Festzelt war mit 750 Besuchern vollbesetzt. Der Festkommers am darauffolgenden Samstag sowie das Freundschaftssingen am Sonntag wurden von 18 befreundeten Vereinen mitgestaltet. Der Ehrenvorsitzende Johann Julius Felten war bereits im April 1975 verstorben.

Am Bau der Vinxtbachhalle Waldorf beteiligte sich der Männerchor mit einer 5000-D-Mark-Spende aus der Vereinskasse und durch erhebliche Eigenleistungen von Mitgliedern insbesondere beim Innenausbau.

Nachdem der Chor im Jahr 1981 erneut kurz vor der Einstellung der Probestunden stand, wurde der Zusammenschluss mit den Sängern aus Gönnersdorf beschlossen. zusammenzuschließen und bei Sängerfesten nur noch gemeinsam aufzutreten. So konnte vom 2. bis 4. Oktober 1981 das 80-jährige Gründungsfest gefeiert werden. Die Rhein-Ahr-Spatzen gestalteten den Freitag, die Musikfreunde Bad Breisig den Samstag und das Stadtsoldatenkorps Remagen 1937 e.V. unter der Leitung von Stan Gola den Frühschoppen am Sonntag. 14 Vereine trugen in der Vinxtbachhalle Lieder vor.

Abgänge aus Altersgründen und ausbleibende Neuzugänge führten dazu, dass lange Zeit nur 22 aktive Sänger auf der Bühne standen. Der Chor beschränkte sich darauf, die Sängerfeste der befreundeten Vereine in Niederzissen, Brohl und Bengen zu besuchen und verlegte sein Betätigungsfeld vorrangig auf die örtlichen Feierlichkeiten wie Pfarrfest, Tag der Alten, Gold und Silberhochzeiten sowie Geburtstagsfeiern verdienter Mitglieder. Der Chor sang zu den 80. Geburtstagen der Ehrenmitglieder Max Felten und Josef Felten im Jahr 1982. Im gleichen Jahr starb das langjährige Ehrenmitglied Heinrich Schüller.

Mediografie[Bearbeiten]

Hans Dieter Felten: Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Männerchors 1901 Waldorf e.V., Nieder­zissen 2001

Fußnoten

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