Müscher Mühle
Die Müscher Mühle, die 1908 dem Bahn-Bau (Strecke Dümpelfeld - Jünkerath) weichen musste, wurde von der Ahr angetrieben und stand an der Mündung des Trierbachs. [1]
Ehemaliger Standort
Chronik[2]
In den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts kaufte Michel Praemaßing I, damals noch unverheiratet, die beiden Mühlen in Müsch. Im Jahr 1829 riss er beide Mühlen ab. Dabei legte er die obere Mühle bis ins Fundament nieder. Die Stelle, an der sie gestanden hatte, ebnete er ein. Der ehemalige Standort diente als Wiese, dennoch war die alte Mühle noch immer gut erkennbar. Die untere Mühle hat Michel Praemaßing I vergrößert und massiv und kräftig gebaut. Sie stand auf der Ecke, an der der Trierbach in die Ahr mündet. Im Jahr 1850 kaufte Mathias Praemaßing, ein Sohn von Michel Praemaßing I, die Mühle sämtlichen Geschwistern für 2400 Taler (7200 Mark) ab. Aber er starb bereits mit 18 Jahren und Johann Praemaßing übernahm zum selben Preis die Hälfte der Mühle, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1878 bewirtschaftete. Er wohnte mit seiner Frau, die dort den Haushalt führte, in Hoffeld. Sie starb im Jahr 1870. Bis 1880 waren Michel Prämaßing II und seine Schwester Maria Inhaber der Mühle. Zu dieser Zeit kaufte Michel Prämaßing II zum Preis von 1650 Talern (4950 Mark) das Stammhaus der Familie in Hoffeld. Im Jahr 1888 verkaufte er das Stammhaus zum Preis von 1100 Talern (3300 Mark) an Peter Adams aus Wiesemscheid. Sein Vetter Michel, Sohn von Mathias, erwarb die Mühle im Jahr 1878 zum Preis von 2400 Talern. Er betrieb den Müllerberuf von jungen Jahren an mit viel Einsatz. Nachdem sich in den 80er Jahren herausgestellt hatte, dass er krank war, wollte er nicht mehr heiraten.
Michel Praemaßing II kaufte ihm die Mühle im Jahr 1878 zum alten Preis von 2400 Talern (7200 Mark) ab. Anfang Februar 1888 zog er mit seiner Familie nach Müsch. Nachdem er ein Ökonomie‑Gebäude mit Wohnung an die Mühle angebaut hatte, zog die Familie im Herbst 1888 in die neue Wohnung ein. Zuvor war die Mühle nie bewohnt worden, so dass Michel Praemaßing II der Erste war, der die Mühle um eine Wohnung erweiterte und der die Mühle mit seiner Familie bewohnte. In den darauf folgenden Jahren wurden neben der Mühle noch kleinere Bauarbeiten sowie Verbesserungen in der Mühle und am Mühlenwerk vorgenommen, so dass der Verkaufswert der Mühle mit sämtlichen Verbesserungen und Gebäuden auf 3600 Taler (10.800 Mark) stieg. Durch die immer weiter zunehmende Bedeutung der Dampfkraft büßte die Wasserkraft an Bedeutung und Wert ein. Deshalb stand es bald schlecht um die Mühlen in der Gegend und auch die Mühle in Müsch verlor bedeutend an Wert.
Bald nachdem die Mühle beim Ahr-Hochwasser vom 13. Juni 1910 schwer beschädigt worden war, ist sie für den Bau der Bahnstrecke Dümpelfeld–Lissendorf abgerissen worden.
Siehe auch
Portal „Mühlen im Kreis Ahrweiler“
Mediografie
Peter Weber: Viele Mühlräder stehen still! Erinnerungen an frühere Mühlen im oberen Ahrtal, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1984
Fußnoten
- ↑ Quelle: Josef Scheppe: Sterbende Eifelmühlen, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1964
- ↑ Quelle: Niederschrift von Michel Praemaßing II