Original Goldbach-Musikanten Kempenich

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Das Repertoire der Original Goldbach-Musikanten aus Kempenich umfasst – Stand August 2017 – rund 130 Musikstücke. Dazu gehören Musik mit klassischer Ausrichtung wie etwa Ernst Moschs „Egerland-Heimatland“, Schlager aus den 1950er-Jahren, Stücke im Jazz- und Swingstil, Tango- und Rock’n‘Roll-Rhythmen, Lieder von berühmten Sängern und kölsche Musik von den Bläck Fööss und den Höhnern.[1]


Beim Weinfest Bad Bodendorf des Jahres 2009.

Kontakt[Bearbeiten]

E-Mail info@goldbach-musikanten.de

Gründung & Entwicklung[Bearbeiten]

Die Geschichte der Kempenicher Blasmusik reicht bis ins Jahr 1885 zurück. Damals fanden sich Blasmusiker zusammen, um kirchliche Musik ebenso zu machen wie Tanzmusik. Das gemeinsame Blasmusizieren setzte sich mit einigen Unterbrechungen bis ins Jahr 1961 fort. In jenem Jahr übernahmen Mitglieder des Kempenicher Männergesangvereins „Harmonie“ die Musikinstrumente der Feuerwehrkapelle Kempenich, die sich im Jahr 1959 aufgelöst hatte. So hatte die Kempenicher Blasmusik viele Jahre lang eine Heimat beim Männergesangverein. 1996 übernahm Uli Arlt vom langjährigen Dirigenten Otmar Freitag die Kempenicher Blaskapelle. Er formte daraus die Original Goldbach-Musikanten und entwickelte das Ensemble über mehr als zwei Jahrzehnte von einer Dorfkapelle zu einem veritablen Blasorchester. Seit 1999 treten die Goldbach-Musikanten aus Kempenich als selbstständiger Verein über die Grenzen des Ortes und der Region hinweg auf. Uli Arlt gab den Taktstock weiter an Frank Weiß, der die Goldbach-Musikanten seit 2017 musikalisch leitet.[2]

Die Wolfcraft GmbH Weibern stellte den Goldbachtal-Musikanten im Frühjahr 2009 ihre Sporthalle als Probenraum zur Verfügung. Damit schien die Zukunft des Kempenicher Ortsvereins, der mehr als 75 Jahre zuvor von der Kempenicher Feuerwehr gegründet worden war; gesichert. Später schlossen sich die Blasmusiker dem Männergesangverein "Harmonie" Kempenich e.V. an – bis sie im Jahr 1999 schließlich unter dem Namen „Original Goldbach-Musikanten“ einen eigenen Verein gründeten.

Über die Jahrzehnte probte die Kapelle in Kempenich in den unterschiedlichen Räumlichkeiten – im Gasthaus Bergweiler, in der Amtskasse und in der Waldfesthütte sowie in Schule, Leyberghalle und privaten Räumen. Zum Schluss stellte die Kirchengemeinde viele Jahre lang ihr Jugendheim zur Verfügung. Mit dem lange beabsichtigten und im Jahr 2006 realisierten Verkauf dieses Gebäudes zeichnete sich jedoch ab, dass ein erneuter Wechsel bevorstehen würde.

Bereits frühzeitig wandten sich die Goldbach-Musikanten deshalb an die Ortsgemeinde. Die Nutzung der Leyberghalle, Möglichkeiten eines Anbaus an die Leyberghalle und ein Neubau auf einem Gemeinde-Grundstück wurden dabei diskutiert. Aber die Gemeinde beschied sämtliche Vorschläge negativ, stellte den Musikanten aber im Herbst 2003 das alte Bahnhofsgebäude in Aussicht.

Mitglieder der Kapelle maßen das Gebäude auf und fertigten eine Zeichnung an. Darauf aufbauend entwarf Manfred Schlich ein Grundkonzept und skizzierte Um- und Anbau. Als sich das im Ort herumsprach, erklärten sich mehrere Firmen bereit, die Kapelle bei der Verwirklichung des Projekts zu unterstützen. Eine finanzielle Belastung für die Erstellung des Anbaus wäre der Gemeinde auch deshalb nicht entstanden, weil die Musiker den Anbau in Eigenleistung erstellen wollten, hieß es in einer Pressemitteilung der Goldbachtal-Musikanten. Die Gemeinde hätte sich lediglich bei den Materialkosten beteiligen sollen.

Manfred Schlich stellte die Pläne schließlich dem Gemeinderat Kempenich vor. Dort erkannte man rasch, dass sich die Räume auch für anderweitige Nutzungen durch die Gemeinde eignen. Deshalb rückte das Anliegen der Kapelle nach und nach in den Hintergrund. „Eine Nutzung für die Freitagsprobe konnte und wollte der Gemeinderat nicht mehr verbindlich zusagen“, so die Goldbach-Musikanten. Weil viele Musiker auswärts studieren oder arbeiten, sei eine vernünftige Probenarbeit jedoch nur am Wochenende möglich. Deshalb sahen sich die Musiker Anfang 2005 gezwungen, aus dem Projekt auszusteigen.

Nun stehe „der durch die Gemeinde Kempenich als Vereinsheim beantragte und vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Um- und Neubau des Bahnhofes jedem für Privatfeiern, aber leider nicht den Musikern als Probenraum zur Verfügung“, beklagten die Goldbach-Musikanten.

Mehr als 20 Jahre lang dirigierte Ulrich Arlt die Goldbach-Musikanten – bis zum Herbst 2016. 1996 hatte Arlt Otmar Freitag abgelöst und die Original Goldbach-Musikanten „von einer Dorfkapelle zu einem Salonorchester“ geformt, wie es Vorsitzender Christoph Solluch ausdrückte. „Er hat nichts dem Zufall überlassen, wir haben mit ihm sogar im Schnee das Marschieren geübt.“ Im Rahmen der Kempenicher Musiktage in der Evangelischen Kirchenscheune Kempenich wurde Frank Weiß aus Löhndorf im Sommer 2017 als Nachfolger vorgestellt.[3]

Mit Urkunden und Ehrennadeln zeichnete Christoph Schnitker, Vorsitzender des Kreismusikverbands, bei der Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2020 Carmen Gros und Jürgen Schlich für 30-jährige Mitgliedschaft bei den Goldbach-Musikanten aus. Bereits seit vier Jahrzehnten hielten Thomas Bell und Klaus Kaul der Blaskapelle die Treue, Bernd Schlich bereits seit 50 und Peter Schäfer seit 60 Jahren.[4]

Mediografie[Bearbeiten]

Hans-Josef Schneider: Uli Arlt legt den Dirigentenstab zur Seite – Ehrungen und Auszeichnungen für den langjährigen Dirigenten der Goldbach-Musikanten, in: Rhein-Zeitung vom 9. November 2016

Siehe auch[Bearbeiten]

Goldbach

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Frank Weiß übernimmt den Dirigentenstab – Nachfolger von Uli Arlt bei den Original Goldbach-Musikanten vorgestellt, in: Rhein-Zeitung vom 17. August 2017
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 7. März 2020
  3. Quelle: Hans-Josef Schneider: Frank Weiß übernimmt den Dirigentenstab – Nachfolger von Uli Arlt bei den Original Goldbach-Musikanten vorgestellt, in: Rhein-Zeitung vom 17. August 2017
  4. Quelle: Hans-Josef Schneider: Goldbach-Musikanten sind treu - Sechs Mitglieder gehören Formation zusammengenommen seit 250 Jahren an, in: Rhein-Zeitung vom 7. März 2020