Passionsspiele Schuld

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Die Katholische Spielschar Schuld führte im Jahr 1983 auf der Freilichtbühne Schuld erstmals Passionsspiele auf. Alle drei bis vier Jahre folgten weitere Passionsspiele. Menschen aus der gesamten Region beteiligten sich – als Schauspieler, am Bühnenbild, beim Schneidern von Kostümen oder in der Regie. Die Aufführungen waren stets ausgebucht, und es mussten Zusatztermine eingeführt werden. Die Passion in Schuld basiert auf einer Version des damaligen Pfarrers Gerold Rosenthal. Ihre Kennzeichen: Nüchternheit und Klarheit.


Chronik[Bearbeiten]

2004 wurde in Schuld letztmals 100 Personen starken Ensemble Passionsspiele aufgeführt. Grund dafür: An einem Tag mitten in der Aufführungszeit ereigneten sich zwei schwere Verkehrsunfälle in der Eifel, bei denen drei Mitglieder des damaligen Ensembles ihr Leben verloren. Die noch ausstehenden Aufführungen wurden sofort abgesagt.

Im Jahr 2019 wollten sich Gemeindereferent Matthias Beer, Vorstandsmitglied der Freilichtbühne Schuld, Olaf Justen, Frank Burbach, Erster Vorsitzender der Spielschar Schuld, und Resi Weiler, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, an einer Wiederbelebung der Passionsspiele versuchen. Im März 2020 sollte es wieder Aufführungen geben. Bühnenbild und Kostüme waren noch vorhanden. Die Passionsspiele konnten jedoch nur dann aufgeführt werden, wenn es genügend Schauspieler gibt. Nachdem die Initiatoren Flyer und Gemeindebriefe versendet und Bekannte persönlich angesprochen hatte, hatten sie Anfang Oktober 2019 etwa 30 Freiwillige beisammen. Um die Passion aufzuführen, waren aber mindestens 30 weitere Akteure nötig. Es mangelte vor allem an Statisten, die auf der Bühne das Volk spielen. Die Proben begannen im Januar 2020. Über Karneval pausierten die Proben. Die für den 14. März 2020 geplante Premiere musste allerdings wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Insgesamt neun Spieltermine waren vorgesehen.[1]

Udo Stratmann, Vize der Laienspielschar, sagte dem General-Anzeiger im Vorfeld der für 2020 geplanten Wiederbelebung: Die Laienschauspieler hätten sich nach den beiden tödlichen Unfällen 2004 „aufgrund der psychischen Belastung nicht mehr in der Lage gesehen, die Spiele fortzuführen. Das ging dann so weit, dass wir auch in den kommenden Jahren nicht so einfach die Passionsspiele wieder aufnehmen konnten.“ Für die Wiederaufnahme der Aktivitäten wurden zunächst diejenigen angesprochen, die früher schon mitgespielt hatten. „Dabei stellte sich heraus, dass viele Hauptrollen neu zu besetzen waren, da die Ehemaligen gestorben waren oder aus anderen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen“, so Stratmann. Nach weiterem Bemühen sei schließlich jedoch genügend Personal gefunden, so dass die Leitung in die Planung gehen konnte. Weil der frühere Regisseur Walter Pfahl mittlerweile verstorben sei und sein Nachfolger Hans-Willi Bläser die Regie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr übernehmen könne, hätte auch dieser Posten neu besetzt werden müssen. Nach einer Bedenkzeit erklärte sich Gemeindereferent Mathias Beer bereit, die Spielleitung zu übernehmen. Ihm zur Seite stand Ludwig Thelen von der Freilichtbühne, der bereits bei früheren Passionsaufführungen in der Regie mitgearbeitet hatte. Zum Jahresbeginn 2020 waren sämtliche Rollen besetzt und es war mit den Proben begonnen worden. Die Bühne für die Kirche, die 15 Jahre lang ungenutzt im Lagerraum auf der Freilichtbühne aufbewahrt wurde, wurde frühzeitig wieder aufgebaut. Kostüme und eine Vielzahl von Requisiten von damals war ebenfalls noch vorhanden. Während sich andere Passionen durch immense Spieldauer auszeichnen, habe die lediglich zweistündige Passion in Schuld ihren dramatischen Höhepunkt immer fest im Blick und verzichte daher auf Ausschmückungen, sagte Stratmann weiter. Das Spiel der rund 100 Akteure und Statisten führe die Zuschauer zielbewusst von einem entscheidenden Ereignis zum nächsten.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Passionsweg Schuld

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Sofia Grillo: Bald wieder Passionsspiele in Schuld? Nach 15 Jahren sollen Aufführungen wiederbelebt werden, doch Projekt steht auf der Kippe, in: Rhein-Zeitung vom 21. September 2019
  2. Quelle: Günther Schmitt: 16 Jahre nach tödlichem Unfall: Passionsspiele kommen zurück nach Schuld, general-anzeiger-bonn.de, 2. Januar 2020