Rodder Maar

Das Rodder Maar, das im Lauf seiner Geschichte ein Wechselspiel von Bewässerung und Trockenlegung, landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Nutzung erlebte, ist von 1996 bis 1999 renaturiert worden. Seitdem ist das südwestlich von Rodder gelegene Maar mitsamt seiner Flora und Fauna zu einem beliebten Naherholungsziel geworden, das den Erlebnis- und Erholungswert des Brohltals gesteigert hat. Unter anderem haben sich dort Kiebitze und Stockenden sowie Grau- und Silberreiher angesiedelt.
Lage
Chronik
Vor rund 100.000 Jahren entstand ein trichterfoermiger Kessel, der sich nach und nach mit einer bis zu 15 Meter dicken Tonschicht füllte und damit wasserundurchlässig wurde. Ob das Maar vulkanischen Ursprungs ist, ist ebenso wenig bewiesen wie die Behauptung, das Maar habe seinen Ursprung einem Meteoriteneinschlag zu verdanken.
Jahrhunderte lang wurde das Maar von der Herrschaft auf Burg Olbrück als Fischteich genutzt. Bis etwa 1800. In der darauffolgenden Zeit ist das Maar immer wieder entwässert und urbar gemacht worden, um Feldfrüchte anzubauen. Besonders in Notzeiten wie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg legte man das Maar trocken, um Weideland zu gewinnen. Gegen 1960 hat man im Maar wasserziehende Fichten angepflanzt und so das trocken gelegte Maar aufgeforstet. Doch mit zunehmendem Wachstum und Kronenschluss der Fichten wurde der Boden beschattet und durch Rohhumusbildung versauert. Die seltenen Pflanzen- und Tierarten, die dort vor der Trockenlegung heimisch waren, gingen nach und nach zurück. Deshalb beschloss man, das Maar wieder zu renaturieren.
Die Renaturierung wurde vom Land Rheinland-Pfalz aus Ausgleichsmitteln der Landespflege finanziert. Projektträger war die Kreisverwaltung Ahrweiler. Maßgeblich mitgewirkt haben die Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal, die Ortsgemeinde Niederdürenbach, das Forstamt Ahrweiler, das Kulturamt Mayen, die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz sowie der Kreisverband Ahrweiler des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau e.V.. Der Eifelverein und ehrenamtliche Helfer unterstützten das Projekt.
So wurde der größte Teil der Fichten 1996/97 gefällt. Nach einem sehr feuchten Herbst und Winter 1999 hat sich das Maar wieder erholt und bietet heute eine Wasserfläche von fünf bis sechs Hektar Größe. Viele der seltenen Feuchtland gebundenen Pflanzen und Tiere haben sich wieder angesiedelt.
Thema einer Sitzung des Gemeinderats Niederdürenbach war im Mai oder Juni 2025 der um das Rodder Maar herum führende Rundweg. Im Winterhalbjahr hatte sich gezeigt, dass dieser Weg am westlichen Ufer stark aufgeweicht war – stellenweise stand das Wasser dort mehrere Zentimeter hoch. Um die beliebte Strecke weiterhin begehbar zu halten, soll das betroffene Teilstück auf einer Länge von rund 140 Metern neu angelegt werden. Da sich die Fläche im Eigentum der Ortsgemeinde befindet, konnte der Gemeinderat den Auftrag nach Abstimmung mit der Kreisverwaltung Ahrweiler und der Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal direkt vergeben. Die Kosten für die Maßnahme beliefen sich auf etwa 5900 Euro brutto. [1]
Videos
https://youtu.be/z6wlqN68QLQ?si=BoRyY_KC8PqpWbWr https://youtu.be/JMMP1NY47RM?si=vAkLa0I-9vwKyZEx
Weitere Fotos
Mediografie
- Klaus Löbner: Die Renaturierung und ökologische Bedeutung, kreis-ahrweiler.de
- Anton Meier: Rodder Maar, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1970
- Wilhelm Meyer: Die Geologie, kreis-ahrweiler.de
- Heinz Schmalz: Das Rodder Maar, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1986
- Fritz Rick/Johannes Hoffmann: Die geschichtliche Entwicklung, kreis-ahrweiler.de
Leichenfunde am Rodder Maar
- Marie Schneider: In Holzkiste verbrannte Körper - Tatverdächtige nach Leichenfund am Rodder Maar in Untersuchungshaft, ga.de, 24. Oktober 2024
- Juliane Hornstein: Nach dem Fund zweier verbrannter Körper: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage im Fall der Leichen am Rodder Maar, ga.de, 10. März 2025
- Tim Kosmetschke: Brandleichen vom Rodder Maar - „Taten mit hoher Brutalität heimtückisch begangen“, rhein-zeitung.de, 10. März 2025
- Marie Schneider: Zwei Männer verbrannt - Staatsanwaltschaft nennt neue Details zum Fall der Leichen am Rodder Maar, ga.de, 19. März 2025
- Marie Schneider: Neue Details zur Anklage - Prozess zu Leichen am Rodder Maar startet am 20. Mai, ga.de, 16. April 2025
- Marie Schneider: Details zur Anklage - Prozess zu Leichen am Rodder Maar startet am Dienstag,ga.de, 19. Mai 2025
- Johannes Mario Löhr: Rodder-Maar-Prozess in Koblenz - Polizist fand Blutlache in Haus in Bad Breisig, rhein-zeitung.de, 22. Mai 2025
- Marie Schneider: Angehörige der Toten vom Rodder Maar - „Sie haben mir den wichtigsten Menschen in meinem Leben genommen“, ga.de, 22. Mai 2025
- Ines Bresler: Prozess zu Toten am Rodder Maar - Eine dritte Person soll Leichen in Brand gesteckt haben, ga.de, 12. Juni 2025
- Johannes Mario Löhr: Wollte Angeklagter einer Leiche die Beine absägen? Grausige Schilderungen im Rodder-Maar-Prozess am Koblenzer Landgericht – Toter passte nicht mehr in die Kiste hinein, in: Rhein-Zeitung vom 14. Juni 2025, S. 2
- Ines Bresler: Rodder-Maar-Prozess in Koblenz - Psychologin berichtet über Kindheit und Flucht des Angeklagten, ga.de, 13. Juni 2025
Fußnoten
- ↑ Quelle: Rodder Maar steht im Sanierungsfokus - Haushaltsplan wird in Niederdürenbach zügig umgesetzt, in: Rhein-Zeitung vom 10. Juni 2025, S. 21