Bürgerinitiative Jahnwiese Sinzig

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Die Bürgerinitiative Jahnwiese Sinzig wurde gegründet, nachdem der damalige Sinziger Bürgermeister Wolfgang Kroeger (CDU) im Jahr 2003 eine Initiative zur Bebauung der innenstadtnahen Jahnwiese mit Wohn- und Geschäftshäusern gestartet hatte. Weil sich u.a. die Bürgerinitiative dafür einsetzte, dass die Wiese unbebaut bleibt, wurden Kroegers Pläne nicht verwirklicht.


Details[Bearbeiten]

Vier Millionen Euro sollte der Bau durch ein niederländisches Konsortium kosten. Hauptmieter sollte die Firma Kaisers/Tengelmann sein. Mit Zustimmung des Ältestenrates der Stadt hatte Bürgermeister Kroeger zu Beginn des Jahres 2003 einen Immobilienmakler mit der Vermarktung der „Filetfläche“ beauftragt. Die Interessenten wurden gesichtet, und am Ende blieben drei Bewerber übrig, wovon zwei allerdings nur einen Einkaufsmarkt ohne Wohnbebauung errichten wollten. Alle drei stellten ihre Planungen vor. In einer separaten Sitzung ohne die Interessenten favorisierten der Haupt- und Finanz-, Bau- sowie der Stadtentwicklungsausschuss aber den dritten Vorschlag: gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss, darüber Wohnungen. Von 28 stimmberechtigten Ausschussmitgliedern waren 23 für das Projekt. Der Einkaufsmarkt soll ein Vollsortiment mit mindestens 1500 Produkten vorhalten. Darüber hinaus sollte der Hauptmieter die Option erhalten, weitere Teilbereiche, beispielsweise einen Drogeriemarkt, zu vermieten. Über den Märkten sollten Wohnungen mit Blick auf das Schloss Sinzig gebaut werden. In Richtung Barbarossastraße war ein Parkplatz mit mehr als 100 Pkw-Stellflächen vorgesehen.[1]

Nachdem die Bürgerinitiative 2642 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und - mit einer grünen Schleife zusammengebunden - an Bürgermeister Wolgang Kroeger überreicht hatte und nach einem Sinneswandel innerhalb der CDU verschwanden die Pläne in den Schubladen.[2]

Mitglieder[Bearbeiten]

Zu den Mitgliedern der Initiative gehörten Monika Weber-Lambert (Sprecherin), Karin Dörfler, Michael Lambert, Cornelia Wichmann und Ingo Binnewerg.

Mediografie[Bearbeiten]

  • Ingo Binnewerg (Bündnis 90/Die Grünen Sinzig): "Wer würde Pleite gehen?" Die Stadt plant einen Supermarkt auf der Jahnwiese, Leserbrief in Rhein-Zeitung vom 22. Dezember 2003
  • Helmut Schäfer (Wählervereinigung Neues Sinzig e.V.): "Verschiedene Schuh-Paare" - Die "Aktivgemeinschaft" der Sinziger Gewerbetreibenden hat, was die Jahnwiese betrifft, innerhalb weniger Wochen eine erstaunliche Kehrtwendung vollzogen, Leserbrief in Rhein-Zeitung vom 3. März 2003
  • Bürgermeister Wolfgang Kroeger macht sich für den Bau von zwei großen Einkaufszentren an der Mühlenbachstraße und auf der Jahnwiese an der Barbarossastraße stark - "Einmalige Chance für die Zukunft" - Größere Verkaufsfläche als alle angestammten Geschäfte zusammen - Reiner Friedsam hofft auf breitere Produktpalette, in: Rhein-Zeitung vom 10. Januar 2004
  • "Private Profit-Maximierung" - Sozialdemokraten lehnen den Bau der zwei geplanten Einkaufszentren ab, in: Rhein-Zeitung vom 14. Januar 2004
  • Matthias Flintz: "Die Kernstadt ist bald tot", Leserbrief in Rhein-Zeitung vom 16. Januar 2004
  • "Die Jahnwiese soll Bolzplatz bleiben" - Eine neue Bürgerinitiative kämpft gegen den Verkauf des "Filetstücks", in: Rhein-Zeitung vom 22. Januar 2004
  • Gisela Jopp: "Zubetonierte Stadt-Lunge" (Leserbrief) in Rhein-Zeitung vom 23. Januar 2004
  • Der Vorwurf lautet: Täuschungsmanöver - Kroeger weiter in der Kritik - SPD will den Jahnwiesen-Beschluss revidieren, in: Rhein-Zeitung vom 27. Januar 2004
  • Bürgerinitiative für besonnene Planung - BI "Jahnwiese": Pläne entsprechen nicht den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung, in: Rhein-Zeitung vom 5. Februar 2004
  • Investoren nicht verschrecken - Bürgermeister Wolfgang Kroeger äußerte sich zum Thema Einkaufszentren, in: Rhein-Zeitung vom 7. Februar 2004
  • Unterschriftenliste gegen Supermarkt - Bürgerinitiative Jahnwiese sucht Unterstützer, in: Rhein-Zeitung vom 10. Februar 2004
  • "Die Pläne zu den Akten legen" - Sinziger Einzelhandel gegen Jahnwiese-Projekt, in: Rhein-Zeitung vom 18. Februar 2004
  • Anlieger der Barbarossastraße wollen eine Bürgerinitiative gegen geplante Eröffnung von zwei Supermärkten gründen - Verunstaltung durch Abriss, Neubauten und Stellplätze - Damit Sinzig weiter l(i)ebenswert bleibt - Jopp: Eine städtebauliche Vision für die Stadt ist bisher nicht erkennbar, in: Rhein-Zeitung vom 26. Februar 2004
  • Neuer Investor für altes Verlagsgelände - CDU will Pläne für die Jahnwiese auf Eis legen, in: Rhein-Zeitung vom 6. März 2004
  • Matthias Flintz: Sand in die Augen gestreut, Leserbrief in Rhein-Zeitung vom 11. März 2004
  • Josef Hessler (SPD-Fraktion im Stadtrat Sinzig): Mit voller Kraft zurück?, Leserbrief in Rhein-Zeitung vom 11. März 2004

Weblink[Bearbeiten]

http://www.jahnwiese-sinzig.de

Fußnoten

  1. Quelle: „Schlossparkcenter“ als Magnet, rundschau-online.de vom 6. Dezember 2003
  2. Quellen: 1500 Sinziger haben schon unterschrieben - Ablehnung eines Supermarktes im Grünen verstärkt sich - Bürgerinitiative fordert Rücknahme des Stadtratsbeschlusses zum Verkauf der Jahnwiese, in: Rhein-Zeitung vom 15. März 2004 und General-Anzeiger vom 25. September 2014