Elly Ahrem

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Elly Ahrem (Mitte) mit ihren Töchtern Helga, Ingrid und Elke und Sohn Ewald

Elly Ahrem (geb. Fix) († 7. März 1945 in Heppingen), Tochter eines erfolgreichen Bauunternehmers, kam 1915 im Alter von drei Jahren nach Neuenahr und wuchs dort auf.


Vita[Bearbeiten]

Am 29. Januar 1931 wurde im Hotel „Kaiserhof“ in Bad Neuenahr pompös die Hochzeit von Willy Ahrem, Sohn eines erfolgreichen Exporteurs, und Elly Fix, Tochter eines ebenso erfolgreichen Bauunternehmers, gefeiert.

Nach einem verheerenden Bombenangriff auf Elberfeld zog Elly Ahrem am 17. Juni 1943 mit ihren drei Töchtern und Sohn Ewald zu ihren Eltern Wilhelm Fix und Marie Fix in die Villa Fix an der damaligen Adolf-Hitler-Straße 94 (heute Hauptstraße) nach Bad Neuenahr[1]

Die zu dieser Zeit 33-jährige Elly Ahrem starb am 7. März 1945 in Heppingen zusammen mit ihren Töchtern Helga (13 Jahre alt) und Ingrid (10 Jahre alt), nachdem sie unterhalb der Landskrone in Heppingen von amerikanischen Soldaten beschossen worden war. Sohn Ewald Ahrem beschrieb diese „Familienkatastrophe“, wie er selbst sie dort nennt, im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020:

Am 7. März erreichte die US Task Force Prince auf ihrem Weg zur noch intakten Rheinbrücke das Ahrtal in Heppingen. Eine Cousine meiner Mutter hatte noch kurz vor dem Untergang des III. Reiches einen SS-Offizier, stationiert auf dem Apollinaris-Brunnen, geheiratet. Um ihre Haut zu retten, überredeten die SS-Offiziere sie, sich von ihren Verwandten auf der Flucht begleiten zu lassen. So gelangten meine Mutter und meine drei Schwestern auf die von Treckern gezogenen Anhänger. Die von Meckenheim über Gimmigen gegen 10 Uhr vormittags anrollenden amerikanischen Panzer sahen die in Richtung der Landskrone fliehende SS-Kolonne und eröffneten nach Einbiegen auf die Landskroner Straße das Feuer. Das letzte Fahrzeug vor der Rechtskurve der Landskroner Straße wurde getroffen. Auf diesem Hänger saßen meine Mutter, meine Geschwister Helga, Ingrid und Elke und meine Tante Claire Fix, die Ehefrau von Konrad Fix. Der katholische Pfarrer Bernhard Pesch schrieb 1946 meinem Vater, dass er im Laufe des Nachmittags meiner Mutter und meinen Schwestern Helga und Ingrid die letzte Ölung gab, bevor sie starben. Die amerikanischen Soldaten hatten es der Heppinger Bevölkerung untersagt, Hilfe zu leisten ... Mein Glück war es, dass ich nach Weihnachten 1944 gegen meine Schwester Ingrid ausgetauscht worden war und mit meinen Großeltern Wilhelm & Marie Fix das Ende des Krieges auf ihrer Jagdhütte im hessischen Dilltal überlebte.[2]

Elly Ahrems jüngste Tochter, die vierjährige Elke, kam mit einem Streifschuss davon.[3]

Verwandtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Ewald Wilhelm Ahrem: Chronik 100 Jahre Fix im Ahrtal 1910-2010, Drosnay/Frankreich 2017 – In diesem Buch werden neben den Aktivitäten der Familie Fix auch die mit ihr direkt oder indirekt in Kontakt geratenen Familien gewürdigt, u.a. die Familien Ahrem, Harff, Klinger, Broicher, Jacquemien.

Fußnoten

  1. Quellen: Ewald Wilhelm Ahrem, E-Mail vom 12. November 2020 und Telefonat vom 15. November 2020
  2. Quelle: Ewald Wilhelm Ahrem: Stille Helfer im Dritten Reich aus dem Kreis Ahrweiler, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 107-111, S. 108 f.
  3. Quelle: Willi-Ahrem endlich geehrt! Eine Treppe am Uni-Gelände heißt nun nach dem Wuppertaler Judenretter, ns-gedenkstaetten.de, 13. November 2007