Els Thönnissen

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Els Thönnissen (* 1599, † 1649) aus Pützfeld verlor eines ihrer neun Kinder durch Pocken und drei weitere durch die Pest. Im Jahr 1649 wurde sie verhaftet, später gefoltert und mit dem Galgen hingerichtet.[1]


Vita[Bearbeiten]

Els Thönnissen, die Ehefrau von Simon Thönnissen aus Pützfeld, war in Pützfeld geboren worden. Von ihren insgesamt neun Kindern lebten noch fünf, eines war an Pocken, drei weitere waren an der Pest gestorben. Ihr Ehemann war durch einen gelähmten Arm behindert.

Im Jahr 1649 wurde Els Thönnissen von 17 Frauen der Hexerei bezichtigt. Von diesen Frauen waren, bevor sie zum Tode durch Erhängen verurteilt und anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, vor dem Halsgericht auf Burg Are in Altenahr Geständnisse erpresst worden. „Vorbelastet“ war Els Thönnissen dadurch, dass ihre Mutter bereits als Hexe verbrannt worden war. So wurde Els Thönnissen im Sommer 1649, im Alter von 50 Jahren, verhaftet und anschließend sieben Tage lang gefoltert. Im Laufe des Verhörs gestand sie Uneinigkeit und Streit mit ihren Eltern und der Familie, wies jedoch jedwede Hexerei von sich. Erst nach mehrfacher grausamer Folter gestand sie schließlich, dass auf den Ahrwiesen der Teufel zu ihr gekommen sei, den sie jedoch für ihren Mann gehalten habe. Schließlich gestand sie auch die Teilnahme an einem Hexentanz auf Nentert (ehemalige Hofanlage im Ahrweiler Wald) zu, an dem angeblich weitere Frauen und Männer aus der Region teilgenommen hatten. Diese waren nunmehr neue potenzielle Opfer von Hexenprozessen. Nach dem Urteil wurde „mit Rath unpartheyischen Rechtsgelehrten zu Recht erkannt, daß sie die Beklagtinn mit dem Strick vom Leben zum Tode gepracht, und der Körper mit dem Feur zu Eschen verbrannt werden solle …“[2]

Fußnoten

  1. Quelle: Hildegard Ginzler: Schrullige Wirtin macht vorlaute Bemerkungen, general-anzeiger-bonn.de vom 1. März 2004
  2. Quelle: Franz-Josef Heyen: Die Fürsten und Herzöge von Arenberg, Koblenz 1995, S. 7ff., nach: Leonhard Janta: Els Thönnissen – Hexe, in: Evelyn Dirks (Kreisverwaltung Ahrweiler): Wer woar dat? Auf den Spuren von Frauen aus dem Kreis Ahrweiler – Begleitheft zur Ausstellung im Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler 29. Februar bis 18. April 2004, Bad Neuenahr-Ahrweiler 2004, 59 Seiten, Seite 8f.