Johannes Kirschweng

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Johannes Kirschweng im Jahr 1950

Der Schriftsteller Johannes Kirschweng (* 19. Dezember 1900 in Wadgassen/Saar; † 22. August 1951 in Saarlouis) war ab 15. April 1926 Kaplan in Bad Neuenahr. Daneben studierte er Theologie sowie deutsche und französische Literaturgeschichte in Bonn. Die Johannes-Kirschweng-Straße in Hemmessen trägt seinen Namen.


Vita[Bearbeiten]

Kirschwengs erste Novelle ,Der Überfall der Jahrhunderte' erschien gedruckt, als er seine Tätigkeit als Kaplan in Neuenahr aufnahm." Dr. Josef Ruland erinnerte sich in einer Rede bei der feierlichen Eröffnung der Stadtbibliothek in Bad Neuenahr-Ahrweiler am 30. Mai 1978:

Kirschweng hatte ... seine eigenen Verhaltensweisen. Zum Beispiel mochte er die Klarissen nicht. Er war dem Leben nicht abhold. Ferner pflegte er sonntags morgens in der „ahl Kirch“ eine Messe mit Predigt zu halten. Diese überlegte er auf dem Weg vom Pfarrhaus zur Kirche. Also durfte ihn auf diesem Weg zur Kirche niemand stören. Seine Predigten hatten hohes Niveau und zogen viele Kenner in die „ahl Kirch“. Die Orgel in diesen Gottesdiensten spielte Bäckermeister Ulrich.

Weiter erinnerte sich Ruland:

Kirschweng besaß ein gutes Maß Einbildung und Stolz. Er schrieb damals an seinem Märchenbuch „Der goldene Nebel“, aus dem er uns einmal bei guter Laune ein Märchen erzählte. Er konnte wunderbar sprechen. Es war ein Vergnügen, ihm zuzuhören. Dem Märchenband folgte die Erzählung „Der Nußbaum“ und dann die literarische Sensation: Kirschweng wurde um 1930 aus Neuenahr versetzt. Er kannte also den Ort und seine Bürger mit ihren Schwächen. Ich weiß es deshalb so gut, weil er jeden Sonntag nach der Messe hier oben bei meinem Vater vorbeikam. Da gab es immer eine Bouillon. Kirschweng war ein Freund der französischen Küche. Da wurde dann gefachsimpelt. Ich weiß noch, wie er vor seinem Weggang die „Pfeile[1] und Köcher bereithielt. Das Büchlein hieß dann „Geschwister Sörb“. Es spielte in Altenkrähe, war aber auf Neuenahr abgestimmt. Ein großes Rätselraten begann, wer diese Geschwister sein könnten. Es war jedenfalls eine echte Sensation.[2]

Dr. Ruland schloss: „Die Novelle ‘’Geschwister Sörb sei eine Schlüsselerzählung wie das Ahrtal keine andere aufzuweisen habe, und es sei schade, dass die Literaturführer der Bundesrepublik das Werk Kirschwengs ausschließlich an die Saar verlegen, wo er beheimatet war. Dabei habe er doch in Neuenahr ein weitaus größeres Publikum als daheim.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Hier handelt es sich wohl um einen Fehler bei der digitalen Texterkennung
  2. Quelle: Margot-Gabriele Bode: Stadtbibliothek Bad Neuenahr Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1979