Seniorenheim Johanniter-Haus Sinzig

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Altbau
Der Neubau von der Renngasse aus gesehen.
Anfang 2020 hieß es, die in den Baukörper integrierten Teile des ehemaligen Franziskushauses würden in absehbarer Zeit einem Neubau weichen.
Gedenktafel am Altbau, dem ehemaligen Sinziger Krankenhaus.
Franziskushaus 12.jpg
Hinweis auf den Johanniter-Orden als Träger der Einrichtung.

Das Seniorenheim Johanniter-Haus Sinzig (ehemals Franziskushaus) ist eine stationäre Altenhilfeeinrichtung des Johanniterordens. Träger der Einrichtung sind die Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar des Johanniter-Ordens und die Johanniter Seniorenhäuser GmbH Berlin.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Renngasse 7

53489 Sinzig

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Kontakt[Bearbeiten]

  • Telefon 02642 99051-0
  • Fax 02642 99051-40

Bewohner[Bearbeiten]

ca. 120 Bewohner

Leitung[Bearbeiten]

Chronik[Bearbeiten]

Das Johanniter-Haus ging aus dem Franziskus-Krankenhaus Sinzig hervor.

Erbauerinnen des Altbaus des heutigen Seniorenheims waren die Franziskanerinnen von Waldbreitbach. Der Altbau diente jahrzehntelang als Krankenhaus. Viele Einwohner von Sinzig und aus den umliegenden Orten sind dort geboren worden. Die Franziskanerinnen waren auch Trägerinnen dieses Krankenhauses. Später übernahm die Stadt Sinzig die Trägerschaft. Dann wurde das Haus zu einem Seniorenheim umgewidmet, modernisiert und erweitert.

1954/55 erhielt die 1894 gegründete Pfarrer-Stumpf-Stiftung, die später aus dem Besitz der Sinziger Pfarrei „St. Peter“ in den der Stadt Sinzig gegangen war, einen Anbau und später eine neue Kapelle. Wegen Nachwuchsmangels kündigte das Mutterhaus im Herbst 1979 zum 31. März 1980 den Vertrag mit der Stadt Sinzig auf. Ab Dezember 1979 verließen die Schwestern das Franziskushaus nach und nach, um entweder den Ruhestand anzutreten oder in anderen Häusern im Dienst der Nächstenliebe tätig zu werden. „Nach fast 90 Jahren segensreicher Arbeit verlassen in diesen Tagen die letzten Schwestern des Ordens der Franziskanerinnen aus Waldbreitbach das Franziskushausin Sinzig“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 13. März 1980, „das Haus für Senioren, das der Stadt Sinzig gehört und seit Jahrzehnten von ihr betrieben wird, hat nun weltliches Betreuungspersonal.“ Die Schwestern des Franziskanerordens hätten die Senioren in dem etwa 40 Betten zählenden Haus „in aufopfernder Weise auf Grund eines Vertrages der Stadt mit dem Mutterhaus“ betreut. Daneben habe es eine Schwester gegeben, die sich „der ambulanten Krankenpflege innerhalb des Stadtgebietes in hervorragender Weise und manchmal unter erheblichen Strapazen“ gewidmet habe. Schließlich seien die Schwestern auch viele Jahre lang für den Kindergarten der katholischen Pfarrei „St. Peter“ sowie eine Nähschule zuständig gewesen. Der RZ-Reporter fragte: „Wer denkt in diesem Zusammenhang nicht an die Schwestern Dolorosa, Philippe, Theokleta und Regelind?“ Gemeinsam mit den Hausbewohnern traf man sich in der ersten Hälfte des März 1980 zu einer Abschiedsstunde im Tagesraum des Franziskushauses. Bürgermeister Heinrich Holstein sprach dort Worte des Dankesbereit für die Jahrzehnte aufopfernder Arbeit der Franziskanierinnen in Sinzig, die nicht nur Sinziger Senioren zugute gekommen sei, sondern auch vielen Senioren aus dem übrigen rheinischen Raum. Das Haus habe immer einen ausgezeichneten Ruf genossen, nicht zuletzt dank der nimmermüden Einsatzbereitschaft der Schwestern. Für die anwesensen Schwestern Cleta und Monika gab es dabei ein Andenken an Sinzig in der Form eines Angebindes. Pastor Heribert Kraus schloss sich den Ausführungen des Bürgermeisters an. Für die Hausgemeinschaft übergab Therese Bläsius, schon seit vielen Jahren im Haus, ein kleines Geschenk. „Sicher lag etwas Wehmut über dieser Abschiedsstunde, denn eine ganze Ära und ein Stück Geschichte gingen damit in Sinzig zu Ende“, hieß es in der RZ weiter. Andererseits aber seien nun neue Kräfte im Haus, die sich vorgenommen haben, den Schwestern des Franziskanerordens in Umsicht, Einsatzbereitschaft und Aufmerksamkeit ihren Pflegebefohlenen gegenüber nachzudenken.“[4]

Ab 1989 war die Johanniter Haus Sinzig gGmbH Trägerin des Seniorenheims.

Brigitta Gräfin von Wedel-Gödens war Vorsitzende des Trägervereins Franziskushaus Johanniter-Altenheim e.V. und Kuratorin, Werner Kolling war Verwaltungsleiter. Christa Nemsetchi war bis Oktober 2008 Geschäftsführerin und Betriebsleiterin; Nadine Hannappel, ab Oktober 2008 im Amt, war ihre Nachfolgerin. Marianne Arens war Pflegedienstleiterin, Elke Brücker Hauswirtschaftsleiterin und Christina Appenrodt Leiterin der Tagespflege. Dr. W. von Rabenau war Vorsitzender des Kuratoriums der Einrichtung.

Mit einem Sommerfest feierten Bewohner, Gäste und Mitarbeiter um Einrichtungsleiterin Esther Zimmermann im Juni 2019 das 30-jährige Bestehen der Einrichtung. [5]

Dem Bauausschuss der Stadt Sinzig wurde im September 2019 ein Plan für die Umgestaltung des Johanniterhauses in vorgestellt. Im Zuge dieser Umgestaltung werde die Einrichtung allerdings ihre historische Villa verlieren. An deren Stelle soll ein Neubautrakt treten, mit dem vor allen Dingen die Tagespflege mehr in den Fokus gerückt werden soll. Generell würden die Umbauarbeiten im Franziskushaus mehr Einzelzimmer und weniger Doppelzimmer bringen.[6]

Der Träger des Seniorenheims Johanniter-Haus möchten das Gebäude des ehemalige Sinziger Krankenhauses, in dem ein Teil des Seniorenheims untergebracht ist, abreißen. Das alte Ziegelstein-Gebäude aus dem Jahr 1894 soll einem modernen Erweiterungsbau weichen, wie der Träger mit Johanniter-Geschäftsführer Horst Mollena und Einrichtungsleiterin Esther Zimmermann in einer Sitzung des Bauausschusses der Stadt Sinzig am 10. September 2019 erläutert hatten. Gründe für diesen Plan: Die Brandschutzauflagen im alten Bestand seien nicht mehr zu erfüllen. Für eine zukunftsfähige Versorgung der Bewohner müsse außerdem der Grundriss neu strukturiert und die Tagespflege neu angeordnet und dadurch eine bessere Sicht- und Erreichbarkeit der einzelnen Abteilungen erreicht werden. Hierdurch ergeben sich für die Mitarbeiter auch kürzere Wege bei der Pflege. Die 112 Plätze der Einrichtung sollen beibehalten, aber mehr Einzelzimmer vorgehalten und die Zahl der Doppelzimmer auf 18 reduziert werden. Außerdem solle ein größerer, mehr zur Straße hin gerichteter Tagespflegebereich entstehen.[7]

Im Januar 2020 hat das Franziskushaus 135 Beschäftigte.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

johanniter.de: Sinzig

Fußnoten

  1. Quelle: Ein Jahrhundert erlebt - Margot Löffler feierte ihren 100. Geburtstag, in: Rhein-Zeitung vom 31. August 2022
  2. Quelle: Ein Jahrhundert erlebt - Margot Löffler feierte ihren 100. Geburtstag, in: Rhein-Zeitung vom 31. August 2022
  3. Quelle: Victor Francke: Johanniter-Seniorenheim in Sinzig - Die Gesundheit der Mitarbeiter steht auch im Fokus, ga.de, 8. Mai 2023
  4. Quelle: Franziskanierinnen verlassen Haus für Senioren in Sinzig – In Kürze übernimmt weltliches Personal die Betreuung, in: Rhein-Zeitung vom 13. März 1980
  5. Quelle: Johanniter-Haus feiert 30-jähriges Bestehen', in: Rhein-Zeitung vom 3. Juli 2019
  6. Quelle: Bauausschuss der Stadt Sinzig traf sich zu seiner Premierensitzung – Viel Arbeit von der Kita Storchennest bis hin zum Quellensteg – Fast dreistündige Arbeitssitzung widmete sich einer breiten Themenvielfalt, blick-aktuell.de, 24. September 2019
  7. Quelle: Judith Schumacher: Warum die historische Villa weichen muss – Das alte Krankenhaus in der Renngasse wird abgerissen – 112 Plätze bleiben erhalten, in: Rhein-Zeitung vom 15. Januar 2020