Kapelle „St. Petrus“ und „St. Marzellinus“ Lohrsdorf

Aus AW-Wiki
Der Lohrsdorfer Dorfplatz mit Kapelle "St. Petrus" und "St. Marzellinus" (rechts) und Lothringer Doppelkreuz (links).
Kapelle Lohrsdorf 02.jpg
Lohrsdorf - Heinz Grates (21).jpg
Lohrsdorf - Heinz Grates (31).jpg
Lohrsdorf - Heinz Grates (30).jpg
Außen an der Nordwand der Kapelle wurde im August 2017 eine Kriegsopfer-Gedenktafel (rechts) angebracht.

Die auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurückgehende Kapelle „St. Petrus“ und „St. Marzellinus“ Lohrsdorf ist Eigentum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Langhaus der von Ost nach West ausgerichteten katholischen Kapelle ist mehrfach umgestaltet worden. Der Altar im Inneren des kleinen Gotteshauses wurde aus einem hölzernen Architekturaufbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet; im Jahr 1650 ist er geweiht worden. Die 19 schlichten Holzbänke gehen ebenfalls auf diese Zeit zurück. Bereits Ende der 1960er Jahre ist mit der Renovierung der Kapelle begonnen worden; im Jahr 2004 wurden sie abgeschlossen.


Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Eigentümerin[Bearbeiten]

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Chronik[Bearbeiten]

Die Kapelle ist in den vergangenen Jahrhunderten wohl mehrfach neu aufgebaut und umgestaltet worden.[1] "Da 1206 die Burg Landskron gebaut wurde, ist davon auszugehen, dass an der Stelle einer vielleicht schon vorhandenen hölzernen Kapelle gleichzeitig mit der Burg auch die Lohrsdorfer Kapelle gebaut wurde“, schreibt Karl Hatwig im Jahr 2006. Weiter schreibt er: „Das an der Ahr, nahe der Aachen-Frankfurter Heerstraße gelegene Dudovesdorp (heute Lohrsdorf) sah 828 die Gebeine der heiligen Marzellinus und Petrus in seinen Mauern, als die Reliquien dieser Heiligen von Aachen nach Seligenstadt übertragen wurden. Zum Andenken wurde die Kapelle nach ihnen benannt.“

Oberster Grundherr von Lohrsdorf war der deutsche Kaiser Phillip von Schwaben, berichtet Hatwig. Es sei zu vermuten, dass sein Verwalter, Gerhard I. von Sinzig, auf dessen Geheiß die Lohrsdorfer Kapelle baute. Ob er dabei eine hölzerne Vorgängerkirche an dieser Stelle abreißen ließ, sei nicht urkundlich festgehalten. "Es kann aber angenommen werden, dass eine solche bestand, denn Lohrsdorf wurde bereits 826 erstmalig urkundlich erwähnt“, so Hatwig.

Reste der vermutlich um 1206 erbauten Kirche sind noch heute als Chorteile erhalten. Im 17. Jahrhundert wurde dann zumindest der Langbau erneuert, sodass 1650 auch ein neuer Altar geweiht werden konnte. Der letzte für die katholische Kapelle unterhaltspflichtige Burgherr der Landskron war Jahrhunderte später der evangelische Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein. Seine Unterhaltspflicht zerfiel, nachdem er von Napoleon entmachtet worden war. Die Rechtsnachfolger, der französische Staat und dann der protestantisch geprägte preußische Staat, kamen dieser Unterhaltspflicht nur sehr begrenzt nach. Es sei wohl "nur der frommen Tatkraft einiger weniger Lohrsdorfer in jenen Tagen zu verdanken, dass die Kapelle nicht abgetragen oder verkauft wurde", vermutet Jochen Tarrach am 25. Juli 2011 in der Rhein-Zeitung. Weiter schreibt er:

Heute gehört sie der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und kirchlich zur Katholischen Pfarrgemeinde "St. Mauritius" Heimersheim. Für Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem, den Heimat- und Förderverein Lohrsdorf/Green e.V. mit seinem Vorsitzenden Konrad Gasper sowie Ruth Mauch, die sich seit Jahrzehnten um die Kapelle kümmert, ist sie so etwas wie eine Lebensaufgabe geworden.

Das Altarbild wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Heppinger Künstler Willi Söller gemalt.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Fenster[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 25. Juli 2011