Kripper Fintebrunnen

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Die drei von Dieter Heuft kreierten Fintefische.
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Der Kripper Fintebrunnen an der Rheinpromenade Kripp geht auf den Bürger- und Heimatverein Kripp zurück. Der Springbrunnen an der Rheinpromenade Kripp, den der Verein in den Jahren 1972/73 unter seinem damaligen Vorsitzenden Theo Kluth gebaut hatte, wertete er im Jahr 2012 mit drei künstlerisch gestalteten Fintefischen auf.


Standort[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Die Rhein-Zeitung (RZ) berichtete am 7. April 2012:

Die 1,20 Meter großen Fintefische aus silbernem Metallguss sollen, als Gruppe von der Rheinseite gesehen, in einem Springbrunnen installiert werden. „Es war sehr schwierig, die Fische so original wie möglich herzustellen, da ja von uns keiner je einen gesehen hat“, erklärte Vorsitzender Harry Sander. Dank einiger Fotos aus dem Naturkundemuseum Düsseldorf habe sich Künstler Dieter Heuft, der mit dem Brunnen betraut ist, sich ein besseres Bild machen können.

Fertigstellung und Einweihung der Brunnenanlage seien fürs Frühjahr 2013 geplant. Der General-Anzeiger ergänzte am 20. April 2012, der Kripper Fintebrunnen nehme Form an. Der Bürger- und Heimatverein hatte den Prototypen eines Fintenfischs begutachtet, der den vom Verein installierten Springbrunnen an der Rheinpromenade zieren soll. Künstler Dieter Heuft, der u.a. auch die Skulptur "Die Schönstattschwestern" vor der Katholischen Pfarrkirche "St. Johannes Nepomuk" Kripp modelliert hat, präsentierte einen Entwurf für die Skulptur. Die Styropor-Figur solle als Vorlage für den Guss dreier silberfarbener Metallfische für den Brunnen dienen. Die Finanzierung des Projekts sei Dank vieler kleiner und großer Spenden gesichert.

Der Brunnen solle daran erinnern, dass der Fintenfisch früher in der Ahrmündung bei Kripp ablaichte. Die Ahrmündung war nach Angaben des Bürger- und Heimatvereins der südlichste bekannte Laichgrund dieses Fisches am Rheinlauf. Die Finten müssen früher so zahlreich gewesen sein, dass die Bestände einst ein willkommenes Zubrot für die Kripper Bevölkerung darstellten, bis sie im 20. Jahrhundert durch die zunehmende Verschmutzung des Flusses verschwanden. Typisch für den Fintenfisch, der Teil des Kripper Ortswappens ist, seien ein weit geschlitztes Maul, eine stark gegabelte Schwanzflosse und dunkle Flecken hinter den Kiemendeckeln.

Bei der Jahreshauptversammlung im März/April 2013 dankte der Vereinsvorsitzende Harry Sander insbesondere den Mitarbeitern des Bauhofs der Stadt Remagen sowie Ingo Gäb, Richard Josten, Heinz-Toni Haenscheid und Ewald Fox für ihr „Herzblut bei der Verwirklichung des Projektes“. Mit einem Fintefest soll der Brunnen, für dessen Aufwertung der Verein mehr als 6000 Euro ausgab, am Samstag, 27. April 2013, eingeweiht werden. Start ist um 14 Uhr. Im Anschluss an den offiziellen Teil lädt der Bürger- und Heimatverein zu einem geselligen Beisammensein auf der Rheinwiese ein. Für die kleinen Festbesucher gibt es eine Angelaktion, bei der es Preise zu gewinnen gibt. Auf einer Infosäule soll der geschichtliche Hintergrund zu lesen sein.[1]

Ende April 2013 wurde der Brunnen im Rahmen eines kleinen Festes unter großer Beteiligung von Bevölkerung und Vereinen wieder in Funktion genommen. Mit den drei großen silberfarbenen und aus Metallguss gefertigten Finte-Fischen in der Mitte des Brunnes solle an die Heringsart erinnert werden, die mehr als 70 Jahre zuvor noch im Rhein vorkam. Für viele damalige Bürger von Kripp sei das Finte-Fischen ein willkommenes und vor allem auch wichtiges Zubrot in einer armen und kargen Zeit gewesen, sagte Harry Sander, Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins Kripp e.V. bei der Wiederinbetriebnahme. In den Monaten zuvor war das Brunnenbecken saniert und neu gestrichen worden. Die Pflasterflächen und Pflanzbeete mit Rosen der Sorte „Gebrüder Grimm“ rund um den Brunnen wurden ebenfalls optisch aufgewertet und es wurde eine Infosäule aufgestellt. Die Kosten - mehr als 3000 Euro - wurden durch Spenden und aus der Vereinskasse finanziert.[2]

general-anzeiger-bonn.de berichtete anlässlich der Wiederinbetriebnahme:

Die Finte-Fische, eine Heringsart, kamen über Jahrhunderte hinweg in die Ahrmündung zum Ablaichen. Heute sind sie längst verschwunden. Die Ortschronik ist dabei etwas unscharf. 1933, 1935 oder „zum Ende des 2. Weltkrieges“ sollen die letzten Sichtungen der Finte, die von den Krippern sozusagen aus Rhein und Ahr geschaufelt wurden, gesichtet worden sein. Es handelt sich um Fische, die unter anderem im nördlichen Atlantik und in der Nordsee verbreitet ist. Zum Laichen steigen die marinen Arten zwischen Mai und Juli die Flüsse hinauf. Die Ahrmündung ist dabei der südlichste bekannte Laichgrund am Rhein. In früheren Zeiten war dieses Ereignis ein willkommenes Zubrot für die Kripper Bevölkerung. Die Finten waren so zahlreich, dass nach der Überlieferung mit Körben und Kohlengabeln gefischt werden konnte. Durch die Industrialisierung und steigende Verschmutzung des Rheins im 20. Jahrhundert wurden die Kripper Finte jedoch ungenießbar und verschwand schließlich ganz. Die Finte ist heute allgemein eine geschützte Fischart und vom Aussterben bedroht. Ob die Anstrengungen um saubere Gewässer ausreichen werden, dass die Finte nach Kripp zurückkehrt, steht in den Sternen. Geblieben ist im Volksmund aber der Spitzname „Finte“ für die Bewohner von Kripp. Heute geht es auch sprachlich differenzierter zu. Finte steht für Fisch, Fente für die Kripper Pänz oder die Karnevalisten.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Skulptur „Kripper Fente“

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Rhein-Zeitung vom 8. April 2013 und General-Anzeiger vom 9. April 2013
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 29. April 2013
  3. Quelle: Brunnen in Kripp: Die "Finte" sind zurück, general-anzeiger-bonn.de vom 29. April 2013