Kripp

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Die Kripper Rheinfront bei Dunkelheit
Kripp 1.jpg
Blick vom Kaiserberg Linz über den Rhein auf Kripp.
Der Wasserturm ist das Wahrzeichen des Orts.
Mondän wohnen im Überschwemmungsgebiet unterhalb der Ahr-Mündung in den Rhein.
Ein mit Blumen bepflanzter Nachen in den Kripper Rheinlanlagen.
Rheinfähre Linz - Kripp GmbH - Linz mit Blick auf Kripp. Im Hintergrund die zweite Fähre.
Der Eingang zum ehemaligen Kurpark Kripp
JohBaltPätche Kripp.jpg
Hinweis auf das ehemalige Kurhaus Kripp
Ahr-Mündung und Kripp (rechts Mitte) und 1930
Kripp 2.jpg
Typisches Kripper Backsteinhaus
Rheinallee 70, 71
Kripp - Heinz Grates (116).jpg

Rund 3700 Menschen leben in Kripp, einem Stadtteil von Remagen am Rhein. Der Ort ist noch jung: 1706 wurde er als Zwischenstation der Treidelschifffahrt zwischen Köln und Koblenz gegründet. Sogenannte Treidelpferde zogen damals Schiffe stromaufwärts. In Kripp standen Futterkrippen für die Pferde. In den 1930 bis 1950er Jahren war Kripp Kurort, wovon heute noch der wieder hergerichtete ehemalige Kurpark zeugt. Das Heilwasser von Bad Kripp kam aus der Maria-Luisen-Quelle. Die Quelle wird heute nicht mehr genutzt, wohl aber die Quellenstraße, die der Quelle ihren Namen verdankt.


Lage[Bearbeiten]

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Bevölkerung[Bearbeiten]

Januar 2002: mehr als 3000 Einwohner

März 2018: rund 3500

Bürgervertreter[Bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten]

Politische Gruppierungen[Bearbeiten]

Glaubensgemeinschaften[Bearbeiten]

Katholische Pfarrgemeinde "St. Johannes Nepomuk" Kripp

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten]

Spielplätze[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Gewerbe[Bearbeiten]

Gastgewerbe[Bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Ereignisse[Bearbeiten]

Historisches[Bearbeiten]

Kripper Lederfabrik

Chronik[Bearbeiten]

Die Römerstraße verlief durch das spätere Kripp, außerdem wurden in Kripp römische Gräber und Hinweise auf eine römische Villa gefunden.

Kripp ist der jüngste Stadtteil von Remagen, auch wenn Kripp bereits im Jahr 1474 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Als im burgundischen Krieg kaiserliche Truppen die gegenüberliegende Stadt Linz beobachteten, erfolgte die Besiedlung mit dem ersten Hausbau im Jahr 1705. Der Ort entstand 1705/06 aus einer Station zur Fütterung von Treidel-Pferden, nachdem der in Linzhausen lebende Holländer Johann Brewer in Rheinnähe das erste Haus erbaut hatte. Die ersten Bewohner des Ortes hatten in der Nähe der Mündung der Ahr Krippen zur Fütterung der Pferde aufgestellt.

Als Kripp im Jahr 1734 Remagen zugeschlagen wurde, hatte der Ort einen schlechten Ruf. Die Bewohner Remagens waren gegen die Besiedlung von Kripp, weil sie darin den sicheren Ruin ihrer Stadt sahen. Rolf Plewa, Beigeordneter der Stadt Remagen, sagte bei einer Veranstaltung im Mai 2017 in Kripp: „Sie schrieben an den damaligen Kurfürsten, dass sich dort allerhand verdächtiges, fremdes und nicht ortsansässigen Gesindel aufhalte, was auch den Schiffsverkehr nach Kripp entzogen habe.“ Darüber hinaus neige dieses Völkchen zur Freiheit und könnte die anderen Untertanen des Kurfürsten verderben.[1]

Die industrielle Entwicklung des Ortes begann 1898 mit einer Ringofenziegelei. Daneben entstand 1904 eine Lederfabrik, um deren Inhaber Graf Joachim Taveggi sich viele Geschichten ranken. Eine Weinessig- und Senffabrik gab es in Kripp, eine Möbelfabrik und einen Hersteller von Brotaufstrich. Weit über die Grenzen von Kripp bekannt war in den 1960er Jahren der Mineralwasser-Abfüllbetrieb Lehnig. Damals war der von Lehnig zentral organisierte Haushaltsbelieferung mit Getränken etwas Neues. Lehnig bediente sich des Wassers der Maria-Luisen-Quelle, die Kripp für einige Jahre sogar zum Bad mit Kurhaus machte – von 1934 bis 1958.

Der Westen Kripps mit dem Friedhof zählte zum Sinziger Territorium, weshalb es hieß: „Die Kripper Toten liegen mit dem Kopf in Kripp und mit dem A... in Sinzig.“ Erst 1973 erfolgte eine Umgemeindung im Tauschweg.

Weinbau in Kripp[Bearbeiten]

Hinweise belegen, dass am 15. August 1736 der Weinbergsbestand in Kripp in der Größe von 10 Moren durch starkes Unwetter mit Hagelschlag so beschädigt wurde, dass nicht einmal mehr ein Eimer voll Trauben geerntet werden konnte. Im Jahr 1891 machten Kripp und Bodendorf erstmals Bekanntschaft mit der Reblaus.

Kurbad Kripp[Bearbeiten]

Als man 1932 in 250 Metern Tiefe die Maria-Luisen-Quelle Kripp erbohrte, wurde der Ort zum Kurbad Kripp mit eigenem Kurhaus, Thermalbad und Heilwasser. Das Bad bestand bis zum Ende der 50er Jahre.

Straßen[Bearbeiten]

Ahrstraße + Am Holunderstrauch + Auf dem Spielfeld + Auf der Schanze + Badenacker + Batterieweg + Baumschulenweg + Birkenstraße + Bonvitaweg + Heitemeyerweg + Im Badenacker + Im Erdbeerfeld + Johannesweg + Neustraße + Pastor-Keller-Straße + Quellenstraße + Rheinallee + Rosenstraße + Sonnenweg + Voßstraße + Weinbergstraße

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Veröffentlichungen von Willy Weis/Hildegard Funk:

  • Et Leimbäckerdorf Krepp - Zur Geschichte der Kripper Ziegeleien, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2003, S. 173 ff.
  • Die ehemalige Weinessig- und Senffabrik „Obermann & Sorgenfrey“ in Kripp, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2004, S. 184 ff.
  • Das Heilbad Kripp - ein „balneologisches Intermezzo“, in: 'Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2005, S. 233
  • Das Projekt zur Verlegung von Kripp. 1927 wurde die Höherlegung des durch Hochwasser gefährdeten Ortsteiles von Kripp geplant, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2010, S. 201
  • Loslösungsbestrebungen der Kripper von Remagen. Streben nach Eigenständigkeit war seit 1843 erfolglos, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2012, S. 135
  • Militärbesatzung in Kripp 1918 - 1926. Amerikaner und Franzosen an Rhein und Ahr, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2013, Ahrweiler 2012, Seite 189
  • Kripper Loslösung – Ein 250 Jahre langes erfolgloses Streben nach Eigenständigkeit, geschichte-kripp.de
  • Weinanbau in Kripp, geschichte-kripp.de

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Judith Schumacher: Kulturzeit-Pfad macht Geschichte in Kripp erlebbar – Fotografien ermöglichen Einblicke, in: Rhein-Zeitung vom 29. Mai 2017