Kripper Lederfabrik GmbH

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Am Fabriktor
Das leerstehende Gebäude der ehemaligen Kripper Lederfabrik.
Nordseite des Verwaltungsgebäudes
Eingang an der Quellenstraße

Die Kripper Lederfabrik GmbH stellte überwiegend Buchleder her. Im Juli 2006 wurde das Familienunternehmen nach mehr als 100 Jahren geschlossen. In den letzten Jahren ihres Bestehens hatte man sich auf die Fertigung von Täschnerleder spezialisiert. Die Produktionsschiene Hand-Saffian Ziegenleder wurde beibehalten. Außerdem wurde für einige Kunden bis zur Schließung Balgen- bzw. Luftleder hergestellt. Angegliedert und später wieder eingegliedert in die KL war die MAX-Plate Prägeplatten. In ihr wurden nach einem alten galvanischen Verfahren Prägeplatten hergestellt. Sie wurden weltweit verkauft und versandt. Bei einem Brand am 29. April 2010 entstand am und im Gebäude ein Schaden von 30.000 Euro.


Standort[Bearbeiten]

Römerstraße

53424 Remagen-Kripp

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Chronik[Bearbeiten]

Erbauer der Fabrik war der amerikanische Unternehmer Clemens Heitemeyer. Er ließ das Fabrikgebäude aus gebrannten Steinen der daneben gelegenen im Jahr 1898 gegründeten Dampfziegelei mauern. Conte Cioacchino (Joachim) Taveggi, der italienische Schwiegersohn Heitemeyers, hatte offenbar die Idee zum Bau des Kripper Mausoleums für die gräfliche Familie, das heute als Gedenkstätte für die Zivilopfer des 2. Weltkrieges aus Kripp dient.

Später wurde die Fabrik vom Familienbetrieb Gummersbach übernommen. In den besten Zeiten waren in der Lederfabrik bis zu 120 Mitarbeiter mit Produktion und Versand beschäftigt. Zum Schluss arbeiteten dort aber nur noch 20 Mitarbeiter. Zuletzt hatte sich die Firma auf die Fertigung von Täschnerleder spezialisiert. Die Produktionsschiene Hand-Saffian Ziegenleder wurde beibehalten. Außerdem wurden nach einem alten galvanischen Verfahren Prägeplatten hergestellt und weltweit versandt. Bis zum Sommer 2006 wurde in der Fabrik hochwertiges Leder unter anderem für Bücher, Bibeln und Kalender verarbeitet. Auch "Brockhaus" ließ dort Umschlagleder fertigen. Am 27. Juli 2006 hatten die Angestellten dort schließlich ihren letzten Arbeitstag.[1]

Der Insolvenzverwalter der Kripper Lederfabrik GmbH und ein Privatinvestor aus der Region hätten einen Kaufvertrag über das Firmengelände geschlossen, berichtete die Rhein-Zeitung am 15. Dezember 2009. Mehrere junge Existenzgründer und ihre Firmen würden sich dort demnächst ansiedeln, habe Remagens Bürgermeister Herbert Georgi mitgeteilt. Verhandlungen gebe es allerdings noch "hinsichtlich des durch den Fabrikbetrieb belasteten Grundstücks". Der neue Besitzer wolle die Bausubstanz aus dem Jahr 1908 erhalten - auch deshalb, weiles sich "um ein ortsbildprägendes und geschichtsträchtiges Gebäude handelt."

Zur Ursache des Brandes am 29. April 2010 hieß es im General-Anzeiger: "Durch die Arbeiten eines Privatmannes mit einem Trennschleifer in einem der oberen Räume entzündeten sich dort vorhandene Farbreste durch den Funkenflug. Das so entstandene Feuer drang durch eine Bodenöffnung nach unten und setzte Vlies- und Zellstoff in Brand."[2]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 15. Dezember 2009
  2. Quelle: general-anzeiger-bonn.de vom 30. April 2010