Marliese Wagner

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Die Malerin Dr. Marliese Wagner (* 8. März 1928, † 24. Dezember 2016), Mitglied und viele Jahre lang Geschäftsführerin der Are-Künstlergilde e.V. Bad Neuenahr-Ahrweiler, wurde in Bad Neuenahr geboren. In Amsterdam, Berchtesgaden und im Ahrkreis wuchs sie auf, machte Abitur auf dem Calvarienberg in Ahrweiler, studierte dann Biologie und Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg/Breisgau und promovierte zum Dr. rer. nat. Angeregt durch ihr Chemie-Studium, entwickelte sie eine eigene Maltechnik, bei der durch chemische Reaktionen die Farbe direkt auf dem Bildträger entsteht. 1976 zeigte sie ihre Arbeiten erstmals öffentlich.


Sonstiges[Bearbeiten]

Marliese Wagner wurde am 8. März 1928 in Bad Neuenahr geboren. Von ihrem zweiten bis zu ihrm 14. Lebensjahr lebte sie in Amsterdam, bevor sie am Privaten Gymnasium der Ursulinen Calvarienberg Ahrweiler Abitur machte. Anschließend studierte sie Chemie und Biologie; dann promovierte sie in Freiburg in den Naturwissenschaften. Während der Familienphase war Marliese Wagner ganz für ihren Mann und ihre drei Kinder da. Obwohl sie schon immer gerne gemalt und gezeichnet hatte, kam die dreifache Mutter deshalb erst im mittleren Lebensalter zur Kunst. Sieben Jahre lang studierte sie in Theorie und Praxis alte Techniken von der Gotik bis zur Moderne. Ihr damaliger Professor sagte einmal, es gebe nichts Neues in der Malereitechnik. Weil Marliese Wagner das so nicht stehen lassen wollte, entwickelte sie eine eigene Technik, in der sie ihre Liebe zur Naturwissenschaft mit der Leidenschaft für die Kunst verband. In der Rhein-Zeitung hieß es:

Von der Künstlerin dirigierte chemische Reaktionen auf dem Bildträger lassen abstrakte Werke von faszinierender Ausdruckskraft entstehen. Dem Betrachter scheint es, als werfe er einen Blick in die Tiefen der Erde, in extreme Regionen wie Wüsten oder Gletscher, und manchmal glaubt man, Zeuge eines elementaren Naturereignisses zu sein.[1]

Und in der Ankündigung der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler zu einer Sonderausstellung im Jahr 2010 hieß es:

Zentrales Thema ihrer künstlerischen Arbeit ist die Geschichte des Universums mit seinen komplexen Naturgesetzen: Die Erosion der Materie durch Wasser, Wind, Ebbe und Flut, Hitze, Licht und Atmosphäre oder die Wachstumskräfte als Teil der belebten und unbelebten Natur, das Wechselspiel des molekularen Chaos und des physikalisch-chemischen Stoffwechsels. Die Arbeiten Marliese Wagners sind ein Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft, sind Ausdruck sensibel akzentuierter Aktion und zufälliger Reaktion. Auf der Suche nach einer zeitgemäßen neuen Behandlung der Malfläche entwickelte sie nach einem langjährigen intensiven Studium historischer Maltechniken eine auf der Basis der modernen Naturwissenschaften beruhende neue Form der malerischen Oberflächenbehandlung. Die Formen und Strukturen ihrer Werke entstehen durch chemische Ionenreaktionen direkt auf dem Bildträger. Nach den großen Werkblöcken „Transformation“ (1992-2006), „Das Pergament der Erde“ (ab 1994), „Welt aus Licht und Eis“ (1998) und „Verborgenes Spiel“ (2004-2006) widmete sie sich ab Ende 2007 dem Thema „Säulen“. Ursprünglich inspiriert von den frei liegenden Betonsäulen im Fahrstuhlschacht des Arp-Museums und den Säulen antiker Stätten, entstanden bis Ende 2009 weitere 40 neue Arbeiten zu diesem Thema.

Im Nachruf des General-Anzeigers auf Marliese Wagner hieß es zur Technik der Künstlerin:

In bereits aufgetragene Farbschichten eines Bildes schüttete sie wiederholt Lösungen farbloser Metallsalze. Nur wenige Menschen ließ sie dabei zuschauen, wie durch chemische Ionenreaktionen Farben und Strukturen blitzschnell direkt auf dem Bildträger entstanden. Ihre ungewöhnliche Methode und ihre künstlerische Gestaltung geologischer Formen und Wachstumskräfte der Natur, die sie ungemein fesselten, machten sie zu einer begehrten Ausstellerin.[2]

2014 stellte Marliese Wagner zum ersten Mal in New York (Agora Gallery) aus. Fünf kleinformatige Werke waren dort Teil einer Sammelausstellung zum Thema „The Substance of Abstraction”. Bei der Vernissage am 16. Januar 2014 war die zu dieser Zeit 84-Jährige allerdings nicht persönlich anwesend. Bei der „Biennale of Creativity“ im Februar 2014 in Verona präsentierte sie zwei große Bilder mit den Titeln „Quroburos” und „Die letzte Eiszeit”.

Marliese Wagner wohnte an der Landgrafenstraße 67 in 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Bad Neuenahr).

Aus gesundheitlichen Gründen zog sie im Oktober 2014 nach Oberammergau um. In der Nähe von Familienangehörigen verbrachte sie dort die letzten Jahre ihres Lebens. Noch im Sommer 2016 bestritt sie eine Einzelausstellung in München.

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

Marliese Wagner gehörte der Fédération Internationale Culturelle Féminine, dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) und der Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler – Mittelrhein (AKM) an.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten]

Marliese Wagner, Mitglied der Are-Künstlergilde e.V. Bad Neuenahr-Ahrweiler, hatte zahlreiche Ausstellungen in Galerien, Museen und Vertretungen auf Kunstmessen.

Einzelausstellungen[Bearbeiten]

2012 „Auch ich in Arkadien“ – Galerie Mani – West-Eastern-Art Weimar

2010 „Biotope" – Bundesamt für Naturschutz Bonn Dezember 2010 – März 2011

2010 „Wissenschaft plus Phantasie = Kunst“ – Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

2009 „Das Pergament der Erde“ – Autoren Galerie 1, München-Schwabing

2008 „Le Secret de l’Alchimie“ – La Capitale Galerie, Paris

2008 Expo Lineart Gent (mit Galerie La Capital)

2008 „Das Verborgene Spiel von Gesetz und Zufall“ – Galerie Mani, Berlin

2008 „Baut Schiffe“ – Galerie Angelika Kallenbach – Garwain, Bonn

2007 „Die Formel zum Bild“ – Stifterverband der Deutschen Wissenschaft, Wissenschaftszentrum Bonn

2007 „Das Pergament der Erde“ – Galerie Mitte, Dresden

2006 „Formationen“ – Ausstellung im Haus Metternich in Koblenz zur Eröffnung der „Langen Nacht der Museen“ AKM

2006 Rheinland-Pfälzische Kunstmesse, Mainz

2005 „Verborgenes Spiel“ – Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler

2004 Rheinland-Pfälzische Kunstmesse, Mainz

2003 „Chemische Reaktionen“ – Bayer Chemicals AG Leverkusen,

2002 „Pergament der Erde“ – Galerie Angelika Kallenbach – Garwain, Bonn

2002 Rheinland-Pfälzische Kunstmesse, Mainz

2000 „Welt aus Licht und Eis“ – Galerie Angelika Kallenbach, Kulturzentrum Sinzig

1998 „Elemente“ – Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler

1997 „Naturkräfte“ – Galerie Angelika Kallenbach, Kulturzentrum Sinzig

1992 Synagoge Ahrweiler

Gruppenausstellungen[Bearbeiten]

2012:

  • „Wahlverwandtschaften“ – Autoren Galerie 1 München
  • „Künstlerinnen Europas“ – Fédération Internationale Culturelle Féminine, Kulmbach-Plassenburg
  • „Talents de femmes“ – Fédération Internationale Culturelle Féminine, Galerie du Luxembourg, Pais
  • „Vom Sein und vom Werden“ – Galerie Mani, Weimar, Gruppe, 6 Internationale Künstler
  • Koblenz-Ehrenbreitsteiner Kulturtage „Verborgenes Spiel“ Galerie Kallenbach

2011 Suche den Klang, Garwain Verlag & Kunstprojekte Kallenbach, Martin Gropius Bau, Koblenz-Ehrenbreitstein

2010 Hellgelb Kunst_projekte Angelika Kallenbach Bonn

2009 Augenblick und Ewigkeit – Garwain Galerie Kallenbach und Ludwigsmuseum Koblenz, Florinskirche Koblenz

2009 International Exhibition – FICF Istanbul, Hatbye Military Museum

2009 Perspective – Palatul Parlamentului, Sala Constantin Brancusi, Bukarest FICF Poduri Europene, Muzeul da Arta, Constanca, Rumänien, FICF

2009 30 Jahre Galerie Mitte – Dresden

2008 Neuer Sächsischer Kunstverein – Dresden

2008 Eiszeit – Historisches Museum Schloss Philippsruhe, Hanau

2004 Kulturhaus in Petha Tiquar, Israel

2003 Autoren Galerie 1, München

2002 Kunstpreisausstellung Rathaus Euskirchen

2002 Kunstmarkt Dresden

2001 Galerie Eisenturm, Mainz

2000 Stadtmuseum Euskirchen

1997 Sint Josefs-Kapel, Brasschaat/Belgien

1997 Palast der Johanniter, Malta

1997 Landesmuseum für Technik und Arbeit, Mannheim

1995 Salle Saint George, Liège/Belgien

1994 Centre Municipal, Luxemburg

1992 Landtag Mainz

1987 „Kunst in LEVERKUSEN“ im Forum

Werke im öffentlichen und privaten Besitz (Auswahl)[Bearbeiten]

Ministerium für Bildung und Kultur – Mainz

Chemische Fabrik Martinswerke - Bergheim

Landesmuseum für Technik und Arbeit - Mannheim

Bayer Chemicals AG - Leverkusen

Fildas Art Foundation – Bukarest

Vertretung der Arbeiten durch Galerie Kallenbach-Garwain – Bonn und Koblenz

Mitgliedschaften: Berufsverband Bildender Künstler im Bundesverband

AKM: Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler - Mittelrhein

Fédération Internationale Culturelle Féminine

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Naturkräfte - Marliese Wagner, Texte von Angelika Kallenbach und Dr. Birgit Baum, Hrsg. Galerie Kallenbach, 2000
  • Pergament der Erde - Marliese Wagner, Texte von Angelika Kallenbach, Dr. Jutta Höfel, Prof. Dr. Wilhelm Meyer, Garwain Verlag Bonn/Koblenz 2002
  • Transformationen - Marliese Wagner, Text von Angelika Kallenbach, Hrsg. AKM Koblenz 2006

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Gabi Geller: Künstlerin stellt in New York aus - Werke von Marliese Wagner vereinen die Leidenschaft für Kunst und Wissenschaft, in: Rhein-Zeitung vom 14. Januar 2014
  2. Quelle: Hildegard Ginzler: Kunstszene im Ahr-Kreis trauert um Marliese Wagner – Sie malte mit chemischen Reaktionen, general-anzeiger-bonn.de vom 19. Januar 2017