Sportclub 07 Bad Neuenahr e. V.

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Spielszene aus dem Frauenfußball des SC 07 Bad Neuenahr

Der Sportclub 07 Bad Neuenahr e. V. wurde am 8. Juni 1907 gegründet und – nachdem er Insolvenzantrag stellen musste – Ende Juni 2014 aufgelöst.[1]


Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Der Sportclub 07 Bad Neuenahr wurde am 8. Juni 1907 gegründet und gehörte zu den ältesten Fußballvereinen der Region. Unter dem Vorsitzenden Rudolf Zerlett galt der Verein damals als Wegbereiter des Fußballsports an der Ahr. Vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der SC 07 zu einer überregionalen Größe. In der Saison 1950/1951 stieg die Mannschaft in die Oberliga Südwest auf – damals die höchste Spielklasse der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland. Zweimal konnte der Verein zudem den Rheinlandpokal gewinnen: 1947 und 1951. In beiden Jahren wurde der Wettbewerb um den DFB-Pokal allerdings nicht ausgetragen, sodass dem SC 07 die „große Bühne“ verwehrt blieb. 1969 wurde die Frauenfußballabteilung des SC 07 gegründet. Im Jahr 1970 erlaubte der DFB offiziell den Frauenfußball. Größter Erfolg in der Vereinsgeschichte war der Sieg bei der Deutschen Meisterschaft 1978. Außerdem war der SC 07 Bad Neuenahr Gründungsmitglied der Frauenfußball-Bundesliga. 1960 wurde erstmals eine Altherrenmannschaft gegründet. Einige Jahre später kam es dann zu Unstimmigkeiten bezüglich der Ausgestaltung des Spielbetriebs. Auch über die gesellschaftlichen Aktivitäten gab es unterschiedliche Meinungen. Einige Unzufriedene gründeten deshalb im September 1969 die „Alten Herren II“ – kurz AH II. Die Abteilung führte einen regen Spielbetrieb und organisierte zahlreiche gesellschaftliche Veranstaltungen. Zu den sportlichen Erfolgen der Mannschaft zählten vor allem die Siege beim traditionellen Volksbank-Cup – sowohl auf dem Feld als auch in der Halle. Unter dem Dach des Ahrweiler BC finden die Alten Herren II seit 1. Juli 2014 eine neue sportliche Heimat.[2]

Im Jahr 2007 geriet der Verein in eine existenzgefährdende finanzielle Krise. Nach der letzten Mitgliederversammlung des Jahres 2006 betrug der Schuldenstand des Clubs 53.000 Euro. Bis zum Jahresende 2006 wuchsen die Schulden auf 103.000 Euro. Bis Oktober 2007 waren die Verbindlichkeiten bereits auf 185.000 Euro gestiegen. Der Verein entging nur knapp an einem Insolvenzverfahren. Die Krise hatte mit den Rücktritten des Vorsitzenden und seines Stellvertreters, Oskar Hauger und Gisbert Becker, begonnen. Von September 2007 bis Februar 2008 wurde der Verein deshalb von einem Notvorstand geführt. Nach monatelangem Ringen um die Existenz gelang ihm die finanzielle Rettung des Clubs. Warum und wodurch der Club derart tief in die roten Zahlen geraten war, darüber schwiegen sich die Verantwortlichen aus. Den Mitgliedern seien in der Vergangenheit nicht immer alle Forderungen deutlich offengelegt worden, hieß es.

Hauptaufgabe des Notvorstandes mit Fritz Langenhorst, Armin Schwarz und Hans Florin war es, ein Sanierungskonzept für den SC zu erarbeiten, um den Club zu retten, der im Jahr 2007 sein 100-jähriges Bestehen feierte. Um den Verein zu erhalten, sollen 50.000 Euro von Lotto Rheinland-Pfalz und 75.000 Euro vom Landessportbund in die SC-Kasse geflossen sein. Außerdem habe die Kreissparkasse Ahrweiler dem Club ein zinsloses Darlehen von 50.000 Euro gewährt. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler habe auf rund 20.000 Euro, wie es hieß, verzichtet. Auch andere Gläubiger hätten Verzichtserklärungen gegenüber dem Club abgegeben. Außerdem schlut der Vorstand einen Sparkurs ein. Zum 30. Juni 2008 könne der Club SC 07 das Haushaltsjahr 2007/08 mit einem überschaubaren Minus von 2317 Euro abschließen, hieß es im Februar 2008. In der laufenden Saison verfüge der Verein über ein Budget von mehr als 500.000 Euro.

Vorverkaufsstelle eröffnet: Am 1. Februar 2013 eröffnete der Frauenfußball-Bundesligist SC 07 Bad Neuenahr in der Kreuzstraße 11 in Bad Neuenahr seine erste Vorverkaufsstelle. Außer Eintrittskarten waren bei Bilder Express Becker seitdem Trikots, Schals und weitere Fanartikel erhältlich. „Zur Eröffnung war Ex-Weltmeisterin Sandra Minnert gekommen, ehemals Spielerin beim SC 07 und heute Vereinsmanagerin, die nicht nur gleich die ersten Karten verkaufte, sondern mit Norbert Becker, Inhaber von Bilder Express, sowie Jens Flüchter, Vize-Präsident des SC 07 (Aktionen/PR), die Anhänger mit einem Glas Sekt begrüßte“, berichtete die Rhein-Zeitung am 2. Februar 2013.

Vereinshymne: Im Februar 2013 rief der SC 07 alle Jugendbands im Kreis Ahrweiler dazu auf, eine Vereinshymne für den Bundesligisten zu komponieren - „mit Stil und nicht zu platt, aber dennoch mit hinreichend Mitsingpotenzial für die Fans, um sie dann bei Heimspielen vor großem Publikum zu präsentieren“, wie die Rhein-Zeitung am 5. Februar 2013 berichtete. Die Zuschauer wurden aufgefordert, die Bands jeweils nach den Spielen auf der Website des Vereins zu bewerten. Was den Stil der Songs angeht, waren die Musiker frei; lediglich für den Text gab es Vorgaben. Er musste die folgenden Schlagwörter enthalten: Rot, Schwarz, Mädels, Kurstadt, Ahr, gemeinsam, Bundesliga, SC 07. Die ausgewählte Hymne sollte als CD produziert werden, sofern sich Sponsoren fänden.

Insolvenz: Nachdem der Club einen Insolvenzantrag gestellt hatte, wurde ihm die Gemeinnützigkeit entzogen. Daraufhin ist kurzfristig der Sportclub 2013 Bad Neuenahr gegründet worden, der den gesamten Sportbetrieb des SC 07 übernehmen sollte.[3]

Dem Vereinsvorstand gehörten zuletzt an:

Siehe auch[Bearbeiten]

Förderverein Jugendsport SC 07 Bad Neuenahr e.V.

Mediografie[Bearbeiten]

Insolvenzantrag vom Mai 2013[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: SC 07 Bad Neuenahr

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 17. Juni 2014
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 17. Juni 2014
  3. Quelle: Neuer Verein: SC 2013 Bad Neuenahr gegründet, rhein-zeitung.de vom 1. Oktober 2013