Verkehrskreisel an der Sinziger Linde

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Der Verkehrskreisel im April 2019 während seines Baus
August 2023
Kreisel und Linde (hinten links) im Frühjahr 2019 während der Bauarbeiten
Die Auffahrt (rechts) zur Bundesstraße 9 bzw. die Abfahrt auf die Lindenstraße (Mitte) samt dem Naturdenkmal Sinziger Linde, der Namensgeberin der Straße, im November 2014.
Blick durch die Linde auf die Auf- bzw. Abfahrt
Im Frühjahr 2019 während des Kreisel-Baus
Im Frühjahr 2019 während des Kreisel-Baus
Sinzig - Heinz Grates (793).jpg
Sinzig - Heinz Grates (794).jpg

Die verkehrsreiche Kreuzung von B-9-Ausfahrt, Lindenstraße und Koblenzer Straße in Höhe der der Sinziger Linde wurde im Jahr 2019 durch einen Verkehrskreisel ersetzt.


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die Auf-/Abfahrt stelle „schon seit langer Zeit einen Gefahrenpunkt dar“, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig vom 5. November 2014. Die Stadt ist deshalb seit Jahren um eine Entschärfung bemüht. Entsprechende Gelder stünden im städtischen Haushalt zur Verfügung. Da es sich jedoch um einen sogenannten klassifizierten Verkehrspunkt handelt, seien das Land Rheinland-Pfalz bzw. der Bundes für bauliche Maßnahmen zuständig. Die Notwendigkeit für den Bau eines Kreisels sei von den verantwortlichen Stellen bereits festgestellt worden. Der Landesbetrieb Mobilität in Cochem (LBM) habe bereits entsprechende Pläne entwickelt. Weil das Land bislang keine Mittel für den Kreiselbau zur Verfügung gestellt habe, sei das Projekt jedoch bislang nicht realisiert worden. Der voraussichtliche Kostenaufwand wurde von der Stadt mit insgesamt 400.000 Euro beziffert. Das Land habe nun Bereitschaft signalisiert, im Doppelhaushalt 2016/2017 die notwendigen Mittel bereitzustellen.

Der Landesbetrieb Mobilität werde möglicherweise noch im laufenden Jahr mit dem Bau des Kreisels beginnen, meldete der General-Anzeiger am 2. August 2017. Dann könne 2018 die Fertigstellung gefeiert werden.[1]

Die Stadtverwaltung Sinzig teilte im November 2017 der Presse mit, der Kreisel könne im Rahmen der Sanierung eines B 9-Teilstücks im Frühjahr 2018 vom Landebetrieb Mobilität gebaut werden. Bei der Verkehrsschau 2017 in Sinzig habe Bürgermeister Wolfgang Kroeger nochmals die Dringlichkeit des Neubaus eines Kreisels angesprochen. Die Stadt sehe hier eine hohe Priorität, weil der Bau eines Kreisels an dieser Stelle positive Auswirkungen habe. Das hohe Verkehrsaufkommen an dem Knotenpunkt sei nicht unproblematisch, weil hier ständig auftretende Stockungen zu Verkehrsstaus führen, die in den Spitzenzeiten zu Rückstaus bis in den Bereich der Bundesstraße 9 hineinreichen.[2]

Im März 2018 hieß es, dass im September 2018 mit dem Bau des Verkehrskreisels begonnen werde.[3]

Die Rhein-Zeitung berichtete im April 2018, der Baubeginn sei für August 2018 geplant.[4]

Am Montag, 29. Oktober 2018, sollen die Bauarbeiten zum Umbau der Kreuzung in einen Verkehrskreisel beginnen, wie die Rhein-Zeitung am 17. Oktober 2018 meldete. „Die Verkehrssituation in diesem Bereich ist problematisch. In den Spitzenstunden kommt es wiederholt zum Rückstau auf der B 9 beziehungsweise zu starken Beeinträchtigungen für die Anlieger entlang der L 82“, beschrieb Bernd Cornely, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz, die Situation und ergänzte: „Der neue Kreisverkehrsplatz wird die Verkehrssicherheit erhöhen und die Stau- und Unfallgefahr verringern.“ Der Umbau des rund 150 Meter langen Abschnitts soll in einem Abschnitt unter Vollsperrung erfolgen. Der Verkehr wird dazu für rund fünf Monate über die Eisenbahnstraße sowie die Barbarossa- und die Wallstraße umgeleitet. Die großräumige Umleitung der B 9 erfolge über die Ausfahrt Sinzig am Hochverteiler „Goldene Meile“. Die Baukosten in Höhe von rund 600.000 Euro tragen der Bund, das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Sinzig, die im Zuge des Kreiselbaus Gehwege erneuert. Und die Stadtwerke wollen Teile ihres Versorgungsnetzes modernisieren.

Ein halbes Jahr lang herrschte in Sinzig wegen der Baustelle Ausnahmezustand. Schließlich galt der Kreuzungsbereich an der B9 und der L82, der Koblenzer Straße und der Lindenstraße als stark frequentierter Verkehrsknotenpunkt, der für die langwierigen Bauarbeiten stillgelegt war und einen in der gesamten Stadt spürbaren Verdrängungs- und Ausweichverkehr verursachte. Lange Staus auf der Kölner Straße waren die Folge.

„Ohne dass die Stadt Kenntnis davon hatte, wurde der Kreisel an der B9 und der L82 nach seiner Fertigstellung für den Verkehr freigegeben“, berichtete general-anzeiger-bonn.de am 10. Mai 2019. Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron sagte dem General-Anzeiger: „Ich kam gerade von einer auswärtigen Besprechung, als ich davon erfuhr.“ Mit dem Landesbetrieb sei abgesprochen worden, dass die Stadt vor der Freigabe informiert wird. Das sei jedoch leider nicht geschehen. Stadtratsmitglied Friedhelm Münch (FWG) sagte an den Landesbetrieb adressiert: „So geht man nicht miteinander um.“ Und er forderte Bürgermeister Geron auf, dem Landesbetrieb einen geharnischten Brief zu schreiben.[5]

Im Mai 2020 startete die Stadtverwaltung Sinzig einen Ideenwettbewerb und bittet die Einwohner um Anregungen zur Gestaltung des Verkehrskreisels an der Linde. Gestaltungsideen können bis zum 15. Juli in Textform und/oder zeichnerisch über das Stadtmarketingbüro an der Bachovenstraße 10 oder an der Information des Rathauses abgegeben werden. Dort gibt es auch nähere Infos zu dem Wettbewerb. Fotomontagen und Modelle können ebenfalls eingereicht werden. Dabei wurden folgende Vorgaben gemacht:

  • angemessene Proportion im Verhältnis zum Kreisverkehr,
  • schnelle Erfassbarkeit und Begreifbarkeit durch die Verkehrsteilnehmer,
  • blendfreie Oberflächen,
  • keine beweglichen Elemente,
  • pflegeleichte Gestaltung,
  • keine Werbeanlagen (rechtlich nicht zulässig) und
  • keine LED-Tafeln (rechtlich nicht zulässig).

Strom- und Wasseranschluss waren vorhanden. Auf eine verwaltungsinterne Vorprüfung (Verkehrssicherheit, Rechtsfragen) soll eine Beratung in den städtischen Gremien folgen. Ein abschließendes Konzept soll dann schließlich im Frühjahr 2021 umgesetzt werden. Die besten drei Entwürfe werden mit Einkaufsgutscheinen im Wert von 150 Euro (Platz eins), 100 Euro (Platz zwei) und 50 Euro (Platz drei) prämiert.[6]

Seit Sommer 2023 werden die Verkehrsteilnehmer, die den Verkehrskreisel nutzen, von bunten Barbarossa-Skulpturen begrüßt. Hierbei handelt es sich um Figuren aus dem Stadtjubiläumsjahr 2017, die im Rahmen eines Azubi-Projektes restauriert worden waren. „Bis auf weiteres haben die Figuren nun wieder einen prominenten Platz, bringen Farbe auf den Kreisel und machen das Thema „Barbarossa“ wieder im Stadtbild präsenter“, hieß es in einer entsprechenden Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig. Diese Figuren waren bereits im Jahr 2017 anlässlich des Sinziger Stadtjubiläums geschaffen und im Stadtgebiet aufgestellt worden. Witterung und Vandalismus hatten dazu geführt, dass sie aufgearbeitet und renoviert werden mussten. Anlässlich des Jubiläumsjahrs des berühmten Staufenkaisers Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) wurden die Figuren in einem Azubi-Projekt - initiiert von Guido Lenzen, Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung des Kreises Ahrweiler, im Jahr 2022 von angehenden Maler- und Lackierer-Gesellen aufbereitet und in einer neuen Farbgebung lackiert.

Die Figuren waren vor der Bearbeitung durch die Auszubildenden zunächst von „Barbarossa-Doktor“ Achim Gottschalk, der seit Beginn des Projektes für kleinere und größere Reparaturen an den Figuren zuständig ist, soweit wie möglich wieder in Stand gesetzt und komplettiert worden. Zwei Figuren konnten aufgrund ihres guten Gesamtzustandes an ihrem Standort verbleiben. Sechs Figuren konnten wieder vollständig in den Originalzustand versetzt werden. Bei neun Figuren wurde bei der Renovierung auf die vandalismusanfälligen Elemente „Schwert“ und „Unterarm“ verzichtet. Auch diese haben nun wieder ihren Platz im Sinziger Stadtbild gefunden. Im Jahr 2020 hatte es zudem einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Kreisels an der Linde gegeben. Die Idee, eine Elsbeere in der Mitte des Kreisels zu pflanzen, hatte damals die meiste Unterstützung erhalten und wurde demnach umgesetzt.[7]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Victor Francke: Kleinod in Sinzig: Der Tanzsaal wird saniert, general-anzeiger-bonn.de vom 2. August 2018
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 7. November 2017
  3. Quelle: General-Anzeiger vom 7. März 2018
  4. Quelle: Jan Lindner: Neuer Sinziger Kreisel: Wie 17 800 Fahrzeuge täglich umgeleitet werden, rhein-zeitung.de vom 27. April 2018
  5. Quelle: Victor Francke: Baumaßnahme in Sinzig: Stadt wusste nichts von Freigabe des neuen Kreisels, general-anzeiger-bonn.de vom 10. Mai 2019
  6. Quellen: Ideenwettbewerb für den Kreisel in Sinzig, in: General-Anzeiger vom 29. Mai 2020 und Sinzig ruft zu Kreativität auf – Ideen zur Gestaltung des Kreisverkehrs sind gefragt, in: Rhein-Zeitung vom 29. Mai 2020
  7. Quelle: Restaurierte Barbarossafiguren bringen Farbe auf den Kreisel, Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig/Melanie Walkenbach vom 3. August 2023