Brückenpfeiler im Adenbachtal (Ahrweiler)

Aus AW-Wiki

(Weitergeleitet von Brückenpfeiler im Adenbachtal)

Brueckenpfeilerr.jpg
Blick über die Brückenpfeiler auf das Ostportal des Silberberg-Tunnel
Brückenpfeiler Adenbachtal.jpg
Adenbach.jpg
Silberberg 1.jpg
Silberberg 2.jpg
Silberberg 3.jpg
Silberberg 5.jpg

Die Brückenpfeiler im Adenbachtal bei Ahrweiler wurden von 1921 bis 1923 für die Strategische Bahn Neuss - Kreuzberg - Metz gebaut, sind aber nie fertig gestellt und genutzt worden. Die Pfeiler, die wegen ihrer Form im Volksmund auch „Schwurfinger“ genannt werden, sollten eine 150 Meter lange und 30 Meter hohe Eisenbahnbrücke tragen. Um die Standsicherheit von Pfeilern und Brücke zu gewährleisten, wurden zehn Meter tiefe Fundamentlöcher in den felsigen Untergrund getrieben. Nach ihrem Bau sollten die Pfeiler mit Bruchstein verblendet werden. Die Bevölkerung von Ahrweiler war damals gegen den Bau, weil die Bahnlinie die Landschaft verunstalten würden. Die Bahnlinie sollte insbesondere den Güterverkehr auf der Schiene in Richtung Frankreich erleichtern. Im Jahr 1923 wurden die Bauarbeiten an der Bahnlinie von den einrückenden Franzosen gestoppt. Da waren die Pfeiler für eine einspurige Streckenführung fertig, und der mittlere große Brückenbogen war fertig eingeschalt. 1924 wurden die für den Bau der Brücke bereits aufgebauten Gerüste jedoch wieder entfernt. Lediglich die Brückenpfeiler blieben zurück. Noch heute stehen sie ungenutzt in den Weinbergen. Das Gleisbett war im Winter 1922/23 bis zum Adenbachtal beschottert worden und die Verlegung der Schienen hatte bereits begonnen. Die 1923 französischen Besatzungstruppen bauten die bereits verlegten Gleise wieder ab und verwendeten sie anderweitig.


Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Chronik[Bearbeiten]

Die Idee wurde zunächst im Kreis der Ahrweiler Gästeführer diskutiert. Im Herbst 2017 regte dann die CDU-Fraktion im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler den Bau einer Hängeseilbrücke über die Pfeiler an. Eine solche Brücke könne eine weitere Attraktion für den Fremdenverkehr werden. Mit einer Länge von 150 Metern wäre diese Brücke zwar nicht so lang wie die 360 Meter lange und 100 Meter hohe Geyerlay-Brücke im Hunsrück, aufgrund des einmaligen Ausblick auf Ahrweiler und die Weinberge, den sie bietet, sei sie aber mindestens ebenso spektakulär. Sie würde auch dem in die Jahre gekommenen Rotweinwanderweg einen neuen Impuls geben und könne ein weiterer Anlaufpunkt für die 5. Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler sein. Der Stadtrat erteilte der Stadtverwaltung daraufhin einstimmig den Auftrag, zu prüfen, ob ein solches Projekt möglich und zulässig sei. Bis zu den Haushaltsberatungen 2019 soll klar sein, ob die Voraussetzungen für die Umsetzung des Projektes gegeben sind, welche Kosten zu erwarten sind, ob Zuschüsse und Forderungen des Landes denkbar sind und auf welche Weise man eine teilweise Refinanzierung, zum Beispiel über ein automatisiertes Zutritts-/Kassensystem, umsetzen könnte.[1]

Peter Diewald, Ortsvorsteher von Ahrweiler, äußerte sich im Dezember 2017 gegenüber der Rhein-Zeitung (RZ) zu der Idee, die Pfeiler als Gerüst für eine Hängeseilbrücke zu nutzen: „Das wäre eine super Möglichkeit, dem guten alten Rotweinwanderweg dauerhaft neues Leben einzuhauchen.“ Die Konkurrenz sei groß geworden: In den vergangenen Jahren seien Premiumwanderwege wie Pilze aus dem Boden geschossen. Deshalb müsse etwas getan werden, um die Konkurrenzfähigkeit des Rotweinwanderwegs zu sichern. Deshalb Diewald müssten nun die technische, juristische und finanzielle Umsetzbarkeit der Idee einer Hängeseilbrücke geprüft werden. „Die Brücke wäre eine sehr gute Ergänzung im Angebot der Landesgartenschau 2022“, äußerte sich die Geschäftsführung der Landesgartenschau 2022 gGmbH Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dem Nachhaltigkeitsgedanken der Veranstaltung folgend, wäre sie über die Laga hinaus ein Anziehungspunkt für Touristen. Andreas Wittpohl, Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V., würde sogar noch weiter gehen: „Man könnte auch über eine noch größere Hängeseilbrücke vom Aussichtspunkt „Bunte Kuh“ bei Walporzheim hinüber zur Katzley nachdenken“, sagte er gegenüber der RZ, in einem der schönsten Abschnitte des Ahrtals würde damit eine Verbindung vom Rotweinwanderweg zum Ahrsteig geschaffen.[2]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Jochen Tarrach: Hängeseilbrücke über das Adenbachtal? Spektakuläre Idee soll geprüft werden, in: Rhein-Zeitung vom 3. November 2017, und So kam es zum begonnenen Bau der Eisenbahnbrücke über das Adenbachtal], in: Rhein-Zeitung vom 27. Dezember 2017
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Hängeseilbrücke in Ahrweiler: Eine Idee hebt ab, rhein-zeitung.de vom 27. Dezember 2017