Dirk Pollerberg

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Der Germanist und Literaturwissenschaftler Dr. Dirk Pollerberg (* 11. Juni 1952, † 9. Januar 2018)[1] aus Bad Breisig machte sich als Initiator literarischer Veranstaltungen und Chronist seiner Heimatstadt einen Namen. Außerdem war er Verfasser heimatkundlicher Bücher, Dichter und Komponist von Heimatliedern sowie Verfasser der Rheinland-Pfalz-Hymne, eines Walzers. In den 1980er-Jahren schrieb Pollerberg freiberuflich für die Lokalredaktion Bad Breisig der Rhein-Zeitung.


Vita[Bearbeiten]

In der Biergasse, der schönsten Straße der Welt, wie er sie später in einem seiner Lieder nannte, wurde Dirk Pollerberg geboren. Seine Eltern betrieben dort einen Tabak- und Süßwarenladen. Seine musikalische Begabung zeigte sich früh. Schon im Alter von fünf Jahren lernte Dirk, Klavier zu spielen. Später erlernte er das Spielen weiterer Instrumente: Gitarre, Flöte, Orgel und Akkordeon. Nachdem er in Bad Godesberg Abitur gemacht hatte, studierte er kurze Zeit an der Musikhochschule Köln. Dann aber wandte er sich dem Studium von Philosophie und Germanistik in Bonn zu. 1984 promovierte Dirk Pollerberg in Wuppertal über die zeitgenössische Schriftstellerin Gabriele Wohmann. In Niederbreisig – Dirk Pollerbergs Eltern führten dort an der Biergasse einen Tabak- und Süßwarenhandel – wurde er journalistisch tätig.[2]

Zeitweilig war Dirk Pollerberg Angestellter der Stadt Bad Breisig; dort leistete er Vorarbeiten für eine Stadtchronik. Daneben arbeitete er für ein kirchliches Bildungswerk. Dirk Pollerberg wirkt an Festschriften und Bildbänden mit, und er dichtete Verse, die er aber nicht veröffentlichte. In Sinzig betrieb Pollerberg ein paar Jahre lang ein Nachhilfeinstitut für Schüler. Über Jahrzehnte gehörte er dem Kirchenchor der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Marien“ Niederbreisig an, erteilte Klavierunterricht und komponierte. Häufig spielte Pollerberg die Orgel der katholischen Pfarrkirche „St. Marien“ Niederbreisig und gab Konzerte mit eigenen Kompositionen.

Bei Kulturveranstaltungen in Niederbreisig trat er häufig als singender Klavierspieler auf – im Marienhaus-Seniorenzentrum „St. Josef“ und immer wieder in der Schäferhütte Oberbreisig. Neben der Musik hatte Dirk Pollerberg ein Faible für Literatur, Theater und den Karneval. Er schrieb ein Kabarett-Programm mit dem Titel Die Zwiebel über den Breisiger Zwiebelmarkt. Den heimischen Saalkarneval bereicherte er mit Büttenreden, die er mit Liedern und Parodien auf bekannte Persönlichkeiten anreicherte. Als Prinz Dirk II. regierte er in der Session 1999/2000 - zusammen mit Prinzessin Nati I. - die Bad Breisiger Narren.

Obwohl Dirk Pollerberg gesundheitlich beeinträchtigt war, trat er bis zuletzt auf, bevor er am 9. Januar 2018 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren starb. Uli Adams schrieb in seinem Nachruf auf den Verstorbenen, den er seit Jahrzehnten kannte:

Dr. Dirk Pollerberg war einer, der eigentlich gar nicht in diese Welt passte, wo Geldverdienen und Termine das Leben bestimmen. So gesehen, ein echt schräger Typ. Einer, der mit seiner Art und mit seinem Gang ungewollt schon auf sich aufmerksam machte. Immer ein wenig dem Weltlichen entrückt wirkte er, wenn man ihm im Städtchen begegnete.[3]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Dirk Pollerberg: Formen des Leidens. Studien zu Gabriele Wohmanns Erzählungen, Wuppertal: Univ. Diss. 1984
  • Dirk Pollerberg: Die Breisiger Biergasse und ihre Bewohner, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2017, S. 223-225
  • Dirk Pollerberg: „Dass du mir ja nicht mit den Evangelischen sprichtst ...!“ Erinnerungen an die evangelische und katholische Volksschule in Bad Niederbreisig um 1960, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2018, S. 217-219
  • Dirk Pollerberg: Bad Breisig. Gemeinde und Gemeinschaft (Die Reihe Archivbilder), Erfurt 1999

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

rhein-zeitung.de: Traueranzeige Dr. Dirk Pollerberg

Fußnoten

  1. Quelle: Todesanzeige in der Rhein-Zeitung vom 13. Januar 2018, S. 21
  2. Quellen: Hildegard Ginzler: Ein Freund der Kultur und des Humors – Bad Breisig trauert um Dirk Pollerberg, in: General-Anzeiger vom 18. Januar 2018 u.a.
  3. Quelle: Kurstädter trauern um Original – Dr. Dirk Pollerberg ist gestorben, in: Rhein-Zeitung vom 19. Januar 2018