Zwiebelmarkt Bad Breisig

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Veranstaltungsplakat 2017
Bad Breisiger Zwibbelsmaat im September 1958
Zwiebelmarkt 7.JPG
Tulpen- und andere Zwiebeln
In der Katholischen Pfarrkirche "St. Marien" Niederbreisig wird dieses Kreuz aufbewahrt, in dem sich ein Partikel aus dem Christuskreuz befindet. Auf ihn geht der Zwiebelmarkt zurück.
Kräuter, Tee, Gewürze

Jahr für Jahr immer am dritten Wochenende im September, um das katholische Fest der Kreuzerhöhung am 14. September, wird in Bad Breisig der Zwiebelmarkt („Zwibbelsmaat“) gehalten. Dieser Markt, die größte derartige Veranstaltung im Kreis Ahrweiler, hat einen Jahrhunderte lange Geschichte. Auf der Verehrung einer Reliquie geht auch der Jakobsmarkt Remagen zurück. Ähnliche Jahrmärkte sind der Michelsmarkt Andernach und der Lukasmarkt Mayen.


Geschichte[Bearbeiten]

Kaiser Karl der IV. war es, der den Breisigern im Jahr 1374 das Recht einräumte, jeden Montag einen Markt abzuhalten. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war wohl der Einfluss von Johann VI., Burggraf zu Rheineck, der gleichzeitig das Amt des Schutzvogtes über das Breisiger Ländchen ausübte. Die Voraussetzungen für ein reges Markttreiben waren auch gegeben: Bereits 1280 ließ die Äbtissin Berta von Arnsberg Breisig zum besseren Schutz mit einem Graben und einer Ringmauer umgeben. Durch das Kölner und das Koblenzer Tor erhielten Händler, Pilger und Durchreisende Einlass in die Stadt.

Später wurde der Markt auf einen Dienstag ausgedehnt. Das „ius fori“, das vom Kaiser verliehene Marktrecht, war ein Privileg und mit großen wirtschaftlichen Vorteilen verbunden. Der sich entwickelnde rege Kauf, Verkauf und Tausch von Waren war für die ansässigen Bürger von erheblichem Vorteil. Wie lange der mittelalterliche Markt in dieser Form bestand, ist nicht bekannt. Jedenfalls verzeichnet der Kurfürstlich-Trierische Land-Kalender im Jahr 1786 „Breysich auf Kreuzerhöhung“ unter den Märkten in seinem Gebiet und führt ihn zumindest noch in der Ausgabe für 1791 auf.

Übrig blieben einzelne Markttage, die mit kirchlichen Festen in Verbindung stehen. So wurde in Bad Breisig ein Frühjahrsmarkt im April und der Andreasmarkt im November abgehalten. Laut Beschluss vom 14. März 1930 wurden diese beiden Termine aufgehoben, da sich während der Markttage nicht genügend Besucher einfanden. Nur der Zwiebelmarkt um das Kreuzerhöhungsfest wird noch heute nach alter Tradition gefeiert.

Zu dem Fest der Kreuzerhöhung kamen früher viele Gläubige nach Breisig, um die Holzpartikel des Kreuzes Christi zu verehren, die Tempelritter aus dem Heiligen Land nach Bad Breisig mitgebracht hatten. Die Partikel, eingelassen in ein Silberkreuz, wurden zuerst in der Donatuskapelle des Templerhofs Bad Breisig aufbewahrt. Im 19. Jahrhundert ist diese Kapelle wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Die Partikel wurden deshalb in die Katholische Pfarrkirche „St. Marien“ Niederbreisig überführt, wo sie seitdem zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. September und während des Zwiebelmarkts ausgestellt werden.

Der einstige Heilig-Kreuz-Markt, dessen religiöser Hintergrund bald in den Hintergrund rückte, heißt heute Zwiebelmarkt, in heimischer Mundart „Zwibbelsmaat“. Benannt wurde er nach dem, was zu damaligen Zeiten am meisten gehandelt wurde - Waren aus dem Feldanbau. In Bad Breisig waren das vornehmlich Zwiebeln. Damals wie heute, über 600 Jahre nach der Verleihung des Marktrechts, feiert Bad Breisig den Zwibbelsmaat.

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Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]