Freiwillige Feuerwehr Rolandswerth

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Die Freiwillige Feuerwehr Rolandswerth ist eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Remagen.


Chronik[Bearbeiten]

Ein großes Feuer gab im Jahr 1925 den Anstoß zur Gründung einer eigenen Feuerwehr in Rolandswerth. Eine Scheune hatte damals Feuer gefangen, und trotz größter Bemühungen gelang es nicht, den Brand zu löschen. Wenige Wochen später, am 17. Oktober 1925, schlossen sich 36 Männer aus dem Ort zur Rolandswerther Feuerwehr zusammen; Cornelius Lemm übernahm die Wehrführung. Das Startkapital von 1100 Reichsmark wurde in Uniformen und Löschgeräte investiert. Damit jeder wusste, was er im Einsatzfall zu tun hat, trafen sich die Männer schon damals zu Übungen. Im Jahr 1926 rückte die Wehr zu ihrem ersten Einsatz aus: Es galt, Hilfe bei einem Hochwasser zu leisten. Im Februar 1954 wurde die erste Motorspritze angeschafft. Die Rhein-Zeitung berichtete anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Wehr:

Mit eben diesem Gerät sowie dem Schlauchkarren fand die Einheit bei einem Löscheinsatz an der damaligen russischen Botschaft im Jahr 1957 eine weniger schmeichelhafte Beachtung. Aufgrund der „antiquierten“ Ausrüstung betitelte eine große deutsche Boulevard-Zeitung die Einheit als „ärmste Feuerwehr Deutschlands“.

Trotzdem erhielt die Einheit erst im Jahr 1971 ihr erstes Tragkraftspritzenfahrzeug.

Im November 2012 wurde die Einheit mit einem neuen Einsatzfahrzeug ausgestattet: einem 180 PS starken und 162.000 Euro teuren Mittleren Löschfahrzeug, kurz MLF. Remagens Bürgermeister Herbert Georgi übergab die Fahrzeugschlüssel am Dorfgemeinschaftshaus Rolandswerth an die 26 Mann starke Einheit um Einheitsführer Robert Zimmermann. Pfarrer Helmut Powalla von der Kirchengemeinde Sankt Martin und Severin segnete das Fahrzeug ein. Der General-Anzeiger berichtete am 5. November 2012:

Der MLF basiert auf einem Mercedes Benz Vario 818 und einem feuerwehrtechnischen Aufbau. Neben der feuerwehrtechnischen Beladung verfügt das Fahrzeug unter anderem über einen Löschwassertank von 1000 Litern und über eine Heckwarneinrichtung. Letztere schaffte der Förderverein der Rolandswerther Wehr zur Ergänzung der Ausstattung und zur Sicherheit der Mannschaft an.

Bei der Rolandswerther Kirmes im August 2013 wurden langjährige Feuerwehrkameraden geehrt. So waren Frederic Herzog und Christian Riek zehn Jahre bei der Wehr. Seit 20 Jahren im Dienst der Allgemeinheit standen Robert Willeke, Stephan Schnitzer, Christian Kaiser und Tanja Zimmermann. 25 Jahre dabei waren Jörg Schneider (Rolandswerth) und Antonio Rodriges-Marques. Dieter Herzog wurde für 40-jährige Mitgliederschaft ausgezeichnet.[1]

Im Jahr 2014 rückte die aus 24 Aktiven, darunter fünf Frauen, bestehende Einheit zu mehr als 50 Einsätzen aus. Zusammen mit Übungen und anderen Hilfeleistungen wurden 2014 mehr als 2100 ehrenamtliche Dienststunden geleistet.

Unter der Leitung von Einheitsführer Robert Zimmermann wurde im Juni 2015 das 90-jährige Bestehen der Einheit gefeiert. Die Einheit verfügte zu dieser Zeit über ein drei Jahr zuvor angeschafftes Löschfahrzeug mit 1000-Liter-Tank, hydraulischem Rettungssatz und Platz für sechs Personen. Außerdem hat die Wehr einen Mannschaftstransporter. Eine Sondergruppe der Einheit verfügt über Spezialkenntnisse und -fertigkeiten zur Absturzsicherung. Der 1993 gegründeten Jugendfeuerwehr Rolandswerth gehören zu dieser Zeit sechs Jungen und Mädchen an. Mit rund 120 Mitgliedern im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Rolandswerth e.V. sowie den Aktiven und der Jugendfeuerwehr Rolandswerth ist nahezu jeder fünfte Einwohner von Rolandswerth mit der Feuerwehr verbunden - "eine Quote, die im Stadtgebiet von Remagen sonst nirgends erreicht wird", wie es in der Rhein-Zeitung hieß.[2]

Bei einem Festakt anlässlich des 90-jährigen Bestehens nahmen Remagens Bürgermeister Herbert Georgi und Stadtwehrleiter Michael Zimmermann Ehrungen und Beförderungen vor: Evelyn Wieler wurde zur Feuerwehrfrau befördert, Christian Riek, Frederic Herzog, Nicolas Honecker und Michael Wieler wurden zu Hauptfeuerwehrmännern befördert, Ingo Schneider und Antonio Marques zu Hauptlöschmeistern, Werner Bäcker zum Brandmeister. Aufgrund gesundheitlicher Umstände wurde Robert Willeke vom aktiven Dienst noch vor dem Erreichen der Altersgrenze entpflichtet. Aus der Reihe der Alterskameraden wurden Stefan Gabriel (35 Jahre) und Dieter Dittmar (60 Jahre) für langjährige Treue zur Rolandswerther Wehr geehrt. Michael Berndt leitete seit zehn Jahren die Jugendabteilung der Feuerwehr in Rolandswerth. Dafür wurde ihm durch Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Schorn und Dieter Ferres die Silberne Feuerwehrehrennadel verliehen.[3]

Jährlich am Vorabend ihres Tags der offenen Tür im Juni 2017 führt die Einheit seit einigen Jahren im Dorfgemeinschaftshaus einen sogenannten Abend der Feuerwehr durch. Einheitsführer Robert Zimmermann ehrte bei dieser Gelegenheit Anna Indelicato für 20 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Rolandswerth. Bürgermeister Herbert Georgi zeichnete Tanja und Robert Zimmermann für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr aus. Für besonderen Einsatz innerhalb der Einheit Rolandswerth zeichnete der Zweite Vorsitzende des Kreisfeuerwehrbandes, Gregor Hoffmann, Feuerwehrmänner Hartmut Zeise und Ingo Schneider mit der Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes aus. Einheitsführer Michael Zimmermann wurde mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Die Rhein-Zeitung berichtete aus diesem Anlass über Zimmermann:

Dieser ist zwar der Wehrleiter und stellvertretender KFI, vor allem ist er jedoch Angehöriger der Einheit Rolandswerth, und neben der Vielzahl seiner Sonderfunktionen nimmt er sehr rege am Dienstbetrieb teil, bringt sich ein und gibt sich in der Einheit weiterhin als ganz normaler Feuerwehrmann. Nicht unerwähnt sollte an dieser Stelle bleiben, dass vor 24 Jahren Michael Zimmermann dem damaligen Einheitsführer Dieter Dittmar die Idee unterbreitet hatte, in Rolandswerth eine Jugendfeuerwehr aufzustellen.[4]

Für 25 Jahre Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr wurde Stephan Schnitzler beim Tag der offenen Tür im Juni 2018 mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Tom Honecker und Leah Honecker wurden für jeweils zehn Jahre Dienst bei der Feuerwehr ausgezeichnet, Michael Brandt für 20 sowie Jörg Schneider sowie Antonio Marques für jeweils 30 Jahre.[5]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Rolandswerth (Hrsg.): 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rolandswerth 1925-2000, Bilder: Christoph Delseith, Redaktion: M. Zimmermann, Rolandswerth 2000, 68 S., Ill.
  • Robert Zimmermann: Die einst „ärmste Feuerwehr Deutschlands" - 95 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rolandswerth - Geschichte mit einer Anekdote, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2022/23, 432 Seiten, Ahrweiler 2022, S. 222f.

Weblink[Bearbeiten]

http://www.feuerwehr-rolandswerth.de

Fußnoten

  1. Quelle: Rolandswerther Kirmes: Jugendfeuerwehr feierte ihr 20-jähriges Bestehen mit einer Schauübung, general-anzeiger-bonn.de vom 28. August 2013
  2. Quelle: Andreas Wetzlar: Löschtrupp ist seit 90 Jahren an der Spritze - Rolandswerth feiert seine Feuerwehr, in: Rhein-Zeitung vom 23. Juni 2015
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 29. Juni 2015
  4. Quelle: Einheit Rolandswerth ehrt zahlreiche Kameraden – Am Abend der Feuerwehr stehen die Leistungen der Wehrleute im Vordergrund, in: Rhein-Zeitung vom 30. Juni 2017
  5. Quelle: Eigengewächse für die Einsatzabteilung – Rolandswerther Retter feiern beim Tag der offenen Tür das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr, in: General-Anzeiger vom 26. Juni 2018