Heimkehrerkreuz Lantershofen

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Auf dem „Ahrweiler Berg“ steht, auf Bad Neuenahrer Gebiet, weithin sichtbar das Heimkehrerkreuz Lantershofen. Heinrich Schütz aus Lantershofen ließ das große Holzkruzifix im Jahr 1956 zusammen mit weiteren Kriegsteilnehmern an dieser Stelle aufstellen. Schütz war vier Jahre in als Soldat im Zweiten Weltkrieg und in französischer Kriegsgefangenschaft. Als er im Bergwerk Harnes bei Lille arbeitete und dort verschüttet worden war, gelobte er, ein Kreuz aufzurichten, wenn er lebend aus dem Krieg nach Hause käme. Schütz war erst 1949, vier Jahre nach Kriegsende, aus der Gefangenschaft heimgekehrt. Wegen der Not der Nachkriegsjahre konnte er sein Versprechen erst im Jahr 1956 erfüllen.


Standort[Bearbeiten]

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Geschichte[Bearbeiten]

Das Kreuz wurde im Jahr Ende März 1956 von Teilnehmern des Zweiten Weltkrieges als Ausdruck des Dankes für die glückliche Rückkehr in die Heimat und zum Gedächtnis der gefallenen Kameraden auf dem Ahrweiler Berg aufgestellt und am Palmsonntag, 14. April 1957, von Pastor Hermann Lieberich eingesegnet. Ein Koblenzer Künstler mit dem Namen Herwegen hatte den Kreuz-Korpus angefertigt. Eduard Schütz, der Bruder von Heinrich Schütz, ließ das Kreuz auf dem Hunsrück schreinern. Er bezahlte dafür mit Wein. Weil Heinrich Schütz das Kreuz nicht allein einsegnen lassen wollte, bezog er weitere Kriegsheimkehrer mit ein. Der Standort befand sich in einer nicht beackerten Spitze, an der zwei Wege zusammenliefen. Die Spitze gehörte Willi Schulte, der mit der Errichtung des Kreuzes einverstanden war. Bei der Flurbereinigung in den 1970er Jahren fiel die der Zipfel weg, weil die Wege anders gezogen wurden. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler übernahm den Standort in ihr Eigentum und sie gestaltete und bepflanzte sie.

Die weiße Kreuz-Inschrift lautet:

In
Dankbar-
keit
errichtet
von den
Kriegsheim
kehrern aus
Lantershofen
den
Gefallenen
Kameraden
in Treue
dankend
1956.

Ottmar Prothmann schreibt, dass er bei einer Besichtigung im August 1980 am alten Standort ein von Robert Stranz gezimmertes neues 344 Zentimeter hohes Holzkreuz auf einem 76 Zentimeter großen Sockel aus Ziegelsteinen vorgefunden habe. Der Holzkorpus habe gefehlt, weil er gerade instandgesetzt wurde.

Die Sanierung war aufgrund der Witterungseinflüsse nötig geworden. Marianne Scholl und Eliseo Gertierrez führten die Arbeiten im Auftrag der Bürgervereinigung Lantershofen durch. Die ebenfalls aus Holz bestehenden Kreuzbalken waren in einem derart schlechten Zustand, dass man sich dazu entschloss, sie zu ersetzen. Josef Franken brachte die Gedenkschrift an. Und Manfred Braun leitete die Betonierung des Sockels. Die Kosten für Korpus-Restaurierung und Kreuzbalken übernahm die Bürgervereinigung. Die Vorstände von Junggesellen-Schützen-Gesellschaft und Bürgervereinigung stellten das restaurierte Kreuz am 30. Oktober 1981 gemeinsam wieder auf.[1]

Im Dezember 1998 wurde der hölzerne Korpus von unbekannten Tätern vom Kreuz heruntergerissen und, schwer beschädigt, in einen Weinberg in der Nähe geworfen geworfen. Albert Kappen aus Lantershofen sanierte den Korpus wieder, so dass er im September 1999 von Pastor Robert Brahm neu eingeweiht werden konnte.

Im Jahr 2002 war, wie Ottmar Prothmann schreibt, auf dem Sockel zu lesen:

Im schönen Tempel der Natur
siehst du des großen Gottes Spur
doch willst du ihn viel größer sehn
so bleib vor diesem Kreuze stehn.

Im Juli 2006 wurde der Korpus erneut schwer beschädigt – und zwar so schwer, dass eine Restaurierung nicht mehr möglich erschien. Der Bürgerverein ließ deshalb von Schreinermeister Erich Mönch aus Altenahr einen neuen Korpus schnitzen. Sponsoren und Helfer sorgten gestalteten und bepflanzten die Gedenkstätte neu. An Palmsonntag, 1. April 2007, wurde das Kreuz abermals neu eingesegnet.

In der Nacht auf den 1. Mai 2012 wurde der untere Teil des Kreues mit einem Beil oder einer Axt eingekerbt, „so, als hätte man versucht, das Kreuz zu fällen“, schreibt Ottmar Prothmann. Die Einkerbungen wurden von Schreiner Alfred Krämer repariert, waren anschließend aber immer noch erkennbar.

2012 übernahmen die Bürgervereinigung und Heinz Schütz, Sohn des Stifters Heinrich Schütz, zum symbolischen Preis von einem Euro jeweils zur Hälfte das Grundstück mit dem Kreuz von der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, der das Flurstück im Rahmen der Flurbereinigung in den 1960er Jahren zugewiesen worden war. Die Entscheidung war Ergebnis einer Bürgerversammlung im September 2012, an der 84 der insgesamt 269 Mitglieder der Bürgervereinigung teilgenommen hatten.

Im März 2015 ließ die Bürgervereinigung das Umfeld des Kreuzes neu gestalten und auf einer Bruchsteinmauer eine hölzerne Sitzbank montieren.

2017 erneuerte Malermeister Thomas Franken die Inschrift und ergänzte fehlende Teil.

Im September 2017 stellte Wilfried Sprinkmeier im Namen der Bürgervereinigung neben dem Heimkehrerkreuz eine Infotafel auf. Gestaltung und Layout stammten von Roland Schaaf, Elmar Zillgen hatte sich um den Druck gekümmert. Thomas Schaaf stellte Fotos zur Verfügung und sorgte als Chronist der Vereinigung für den ersten Textentwurf.

Im April 2020 wurde die Tafel von Vandalen zerstört.

Mediografie[Bearbeiten]

Ottmar Prothmann: Bad Neuenahr: Heimkehrer-Kreuz, in: ders.: Kleinere religiöse Denkmäler und Gedenkstätten in der Gemeinde Grafschaft, Veröffentlichungen zur Geschichte der Gemeinde Grafschaft Band 9, Oeverich 2017, pdf/776 Seiten, S. 91-693[2]

Fußnoten

  1. Quelle: Bürgervereinigung kauft Heimkehrerkreuz - Lantershofener erwerben Grundstück auf dem Ahrweiler Berg für einen symbolischen Euro, in: General-Anzeiger vom 11. September 2012
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