Katholische Pfarrkirche „St. Gertrud“ Schuld
Die Ursprünge der katholischen Pfarrkirche „St. Gertrud“ Schuld reichen bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. 1923 wurde die Kirche weitgehend durch einen Neubau ersetzt, der bei einem Bombenangriff am 29. Oktober 1944 beschädigt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, wurde die Kirche aber bald baufällig. Die heutige Kirche wurde von 1972 bis 1974 nach Plänen des Architekten Peter van Stipelen errichtet.
Standort
Hausherr
Pfarrer Gerold Rosenthal
Ausstattung
- der Hauptaltar von 1927 im Stil des Neobarock
- Zelebrationsaltar und Ambo von Georg Gehring aus Kerpener Marmor
- Taufbecken aus Basalt aus dem 13. Jahrhundert
- Georg Gehring schuf das Lichtband im Altarraum[1] und 1974 die Kirchentüren (Galvanokupfer)
Chronik
Es gibt Urkunden, die belegen, dass Schuld bereits 975 über eine Pfarrei und einen Pfarrer verfügte. Wahrscheinlich wurde dort irgendwann zwischen 650 und 975 auch ein erstes christliches Bethaus anstelle einer heidnischen Kultstätte gebaut. Weil diese erste Kirche vermutlich aus Holz bestand, sind von ihr keine Reste erhalten. Für das Jahr 1056 sind Besitztümer des Kölner Domkapitels in Schuld nachgewiesen. Die kleine hölzerne Kirche stand vermutlich bis um das Jahr 1240. Die Grundmauern des heute noch vorhandenen älteren Teils der Kirche sowie ihr Turm wurde um diese Zeit als Nachfolgebau errichtet. Im Jahr 1240 lebte und wirkte ein Pfarrer Heinrich von Schuld. Vermutlich leitete er die Bauarbeiten an dem Gotteshaus. Der damals erbaute Kirchturm samt seiner drei Glocken hat bis heute überdauert. Eine der drei Glocken ist St. Maria geweiht; sie stammt aus dem Jahr 1472. Die zweite Glocke, St. Gertrudis geweiht, wurde 1478 gegossen. Die dritte Glocke wurde ebenfalls St. Maria geweiht. Das Hauptschiff des 1923 erbauten und am 12. Juli 1924 von Bischof Franz Rudolf Bornewasser konsekrierten Gotteshauses wurde bei einem Fliegerangriff am 29. Oktober 1944 weitgehend zerstört. Die Altäre aber blieben nahezu unversehrt. Nach dem Krieg baute Pfarrgemeinde ihre Kirche nur provisorisch mit einer Decke aus Holzfaserplatten wieder auf. Nachdem sich gezeigt hatte, dass die provisorische Decke, die die gesamte Dachkonstruktion trug, nicht mehr lange halten würde, ist in den Jahren von 1972 bis 1974 unter Einbeziehung der historischen Gebäudeteile ein weiterer Neubau nach den Plänen des Architekten Peter von Stipelen errichtet worden – die St.-Gertrud-Kirche in ihrer heutigen Form. Der romanische Taufstein aus Basalt in der Apsis steht stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der kupferne Deckel wurde jedoch erst 1963 angefertigt. Am 6. April 1974 konsekrierte Weihbischof Alfred Kleinermeilert die neue Pfarrkirche.[2]
Weitere Bilder
Siehe auch
Mediografie
- Harry Lerch: Stein auf Stein gefügt. Die Kirche von Schuld - Beispiel eines Wiederaufbaues, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1955'
- Harry Lerch: St. Gertrudis über dem Ahrbogen. Heimsuchungen der Jahrhunderte in Schuld - Die Kirche wieder aufgebaut, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1975
- Michael Losse: Die Erweiterung der Pfarrkirche in Schuld/Ahr, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1997
- Gerold Rosenthal: Pfarrkirche St. Gertrud Schuld, in: Die Kirche mitten im Ort. Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau, hrsg. von der Verbandsgemeinde Adenau, Adenau 2001, S. 106−110, ISBN 3-9804818-5-9
- Gerold Rosenthal: Die Pfarrkirche Schuld in Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. vom Katholischen Pfarramt Schuld, 2. Auflage Schuld 1985
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: glasmalerei-ev.de: Schuld (Ahr), Kath. Kirche St. Gertrud
- ↑ Quelle: Jochen Tarrach: St. Gertrud hat eine lange Vergangenheit – Schon vor dem Jahr 975 gab es in Schuld eine Kirche und einen Pfarrer, in: Rhein-Zeitung vom 13. Februar 2016