Sozialkaufhaus LISA (Remagen)

Aus AW-Wiki

Remagen - Heinz Grates (115).jpg
Remagen - Heinz Grates (116).jpg
Lisa 12jpg.jpg
Lisa 11.jpg
Lisa 15.jpg
Lisa 14.jpg
Im September 2017 wurde das zehnjährige Bestehen des Sozialkaufhauses gefeiert.
Lisa 10.jpg
Mit einem Festakt wurde das Kaufhaus am 16. Januar 2012 nach dem Wegzug aus Bad Breisig am neuen Standort Remagen wiedereröffnet.
Dr. Jürgen Pföhler (links), Landrat des Kreises Ahrweiler, und Caritas-Direktor Michael Kröselberg unterzeichneten im Februar 2007 den Vertrag zur Gründung des LISA-Kaufhauses.
Bis kurz vor Weihnachten 2011 stand das Sozialkaufhaus in Bad Breisig
Blick in die ehemalige Spielwaren-Abteilung in Bad Breisig
Caritas-Direktor Michael Kröselberg (v.l.), Karl-Heinz Porz und Klaus Kniel (beide Kreisverwaltung Ahrweiler) sowie Landrat Dr. Jürgen Pföhler stellten im Februar 2007 das Modell für einen LISA-Neubau vor, der 2009 bezugsfertig sein sollte.

Das Sozialkaufhaus LISA (Laden für Integration und soziales Engagement gegen Armut) in Remagen ist ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas-Werkstätte „St. Elisabeth“ Sinzig und des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e.V. Das Kaufhaus bietet preisgünstig Möbel, Hausrat, Elektroartikel, Textilien, Spielsachen und Bücher aus Zweiter Hand an. Die Ware ist in einem sauberen und ordentlichen Zustand und stammt ausnahmslos aus Spenden. Das Preisniveau ist deshalb recht niedrig. Umgekehrt versteht sich die Einrichtung als Dienstleister für Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen. Darüber hinaus bietet das Sozialkaufhaus Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, durch einen Job bei LISA am Arbeitsleben teilzuhaben. Der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. bietet zwölf Arbeitsplätze an, die von AGL II-Empfängern als Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen genutzt werden können. Ihre Aufgaben sind Telefondienst, das Abholen von Einrichtungsgegenständen und die Aufbereitung von Waren im Untergeschoss des ehemaligen Lebensmittelgeschäfts. Die Aufgaben bei LISA sind vielfältig. Da müssen Waren angenommen, sortiert, gewaschen, ausgebessert und mit Preisen versehen werden. Kunden wollen beraten, Spender betreut werden. Zudem wurden zwei halbe Stellen für Anleitungspersonal und eine halbe Stelle für eine Sozialarbeiterin geschaffen.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Alte Straße 58

Remagen

Die Karte wird geladen …

Kontakt[Bearbeiten]

Öffnungszeiten[Bearbeiten]

  • montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16:45 Uhr
  • freitags von 10 bis 13:45 Uhr
  • samstags und dienstags geschlossen

Personal[Bearbeiten]

Träger[Bearbeiten]

Caritas-Werkstätte "St. Elisabeth" Sinzig und Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V.

Angebot[Bearbeiten]

Das Sortiment umfasst Second-Hand-Ware aus den Bereichen Möbel, Hausrat, Bücher und Elektro sowie Textilien, Spielsachen und Babyartikel.

Kundschaft[Bearbeiten]

"Zu den Kunden der LISA zählen ... die Hausfrau, die täglich vorbeischaut, um ein Schwätzchen zu halten, ebenso wie Studenten, die sich ihre erste eigene Wohnung einrichten müssen, Empfänger von Sozialleistungen, Menschen mit Migrationshintergrund oder auch Schnäppchenjäger."[1]

Chronik[Bearbeiten]

Als der Kreis Ahrweiler Ende 2006 seine Kleider- und Möbelkammer aufgab, entschlossen sich die Caritas-Werkstätten, diese mit einem neuen Konzept und in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. weiterzuführen. Aus dieser Kooperation entstand das Sozialkaufhaus LISA (Laden für Integration und Soziales Engagement gegen Armut), das am 2. April 2007 in einem ehemaligen Rewe-Markt in Bad Breisig eröffnete. Nach einem halben Jahr, am 1. Oktober 2007, segnete Dechant Dr. Johannes Georg Meyer das Kaufhaus ein. Seit Mitte 2009 muss sich das Kaufhaus selbst tragen. Dann war nämlich die letzte Rate des Kreiszuschusses in einer Gesamthöhe von 250.000 Euro gezahlt. Der Kreistag Ahrweiler hatte im Dezember 2006 einen entsprechenden Beschluss gefasst. Bei einer ersten Bilanz im Oktober 2007 hieß es, die Einrichtung zähle bereits 120 Kunden täglich. Darüber hinaus solle ein Filialkonzept erarbeitet werden, um Einrichtungen wie die LISA im gesamten Ahrkreis anzusiedeln. Weiter sei daran gedacht, die Ware in einem Online-Shop zu offerieren.

Bis Freitag, 23. Dezember 2011, war das Sozialkaufhaus in der Vogelsangstraße 4 in Bad Breisig geöffnet. Anschließend zog der Laden nach Remagen um - in das Gebäude des ehemaligen Edeka-Marktes an der Alten Straße. "Die bisherigen Räume reichen nicht mehr aus", berichtete die Rhein-Zeitung am 9. November 2011, "mehr Platz für preisgünstige Möbel und Hausrat wird dringend gebraucht." „Mit dem Umzug erhalten wir nicht nur einen rund 200 Quadratmeter größeren Verkaufsraum, sondern auch besser zugeschnittene Lagerflächen und Sozialräume, die auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sind“, erklärte Christoph Hüging, der 2009 die Leitung von LISA übernommen hatte, der RZ.

Am Montag, 16. Januar 2012, wurde das Sozialkaufhaus an seinem neuen Standort in Remagen eröffnet. 600 Quadratmeter Verkaufsfläche, große Sozialräume für die insgesamt 24 Mitarbeiter und mehr Parkplätze für die täglich 120 Kunden als in Bad Breisig stehen dort zur Verfügung. Dechant Dr. Johannes Georg Meyer segnete die neuen Räume ein. Zu den Gästen gehörten der Kreisbeigeordnete Horst Gies (MdL), die Bürgermeister Herbert Georgi (Remagen) und Wolfgang Kroeger (Sinzig), die Beigeordnete der Verbandsgemeinde Bad Breisig, Gabriele Hermann-Lersch, sowie Vertreter von Kirche und anderen sozialen Einrichtungen.

Die Kundschaft habe sich der Gründung von Lisa Jahr 2007 deutlich verändert, sagte Lisa-Leiter Christoph Hüging im September 2014 der Rhein-Zeitung (RZ). 30 Mitarbeiter, davon 19 Menschen mit Behinderung, zählt die Einrichtung zu dieser Zeit. "Waren es in den ersten Jahren hauptsächlich Kunden, die mit Bezugsscheinen oder Sozialschecks einkauften, so trifft man heute Kunden aus allen Einkommensschichten vor den Regalen und an den Kleiderständern an", berichtete die RZ. Hüging: „Es gibt Kunden, die auf der Suche nach ganz speziellen Dingen sind. Andere wollen einfach nur stöbern oder auf erschwingliche Art ihre Kauflust befriedigen. Es gibt aber auch nach wie vor Kunden, die kaum oder gar kein Geld haben und auf unser Angebot zwingend angewiesen sind.“

Das Unternehmen übernehme, nach vorheriger Besichtigung, komplette Haushaltsauflösungen und die Entrümpelung von Dachböden und Kellern, sagte Hüging weiter:

Bei der Vorbesichtigung verschaffen wir uns einen Überblick bezüglich Umfang der Arbeiten und Lage des Objektes. Zudem erfolgt eine grobe Wertermittlung für jene Gegenstände, die wir später im Laden verkaufen können. Daraus errechnet sich dann ein Festpreis. Das ist sowohl für den Kunden wie auch für uns eine faire Vorgehensweise.[2]

Nach vorheriger Terminvereinbarung und wenn der Abholort auf der Strecke liegt, werden sperrige Spenden in Augenschein genommen und, vorausgesetzt die Qualität stimmt, gratis abgeholt. Dazu Hüging: „Wir sind aber keine Müllabfuhr und nehmen nur solche Dinge mit, die auch tatsächlich verkäuflich sind.“ Nicht selten nämlich würden Möbel, Kleidung oder auch Hausrat angeboten, die aus hygienischen Gründen nicht mehr zu gebrauchen sind.

Mit einem Tag der offenen Tür wurde am Samstag, 9. September 2017, das zehnjährige Bestehen des Sozialkaufhauses gefeiert. Dabei wurde das Kaufhaus mit einer Ehrenurkunde des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet. Der Kreisbeigeordnete Horst Gies überreichte die Urkunde dem Leiter des Kaufhauses, Christoph Hüging. „Die Idee, gebrauchte und gespendete Möbel, Haushaltswaren und Kleider zu günstigen Preisen weiterzuverkaufen, hat sich rasch zum Erfolgsschlager entwickelt“, sagte Gies. Außerdem erinnerte er daran, dass der Kreis Ahrweiler das Projekt mit insgesamt 260.000 Euro unterstützt habe. Franz Josef Bell, Geschäftsbereichsleiter Arbeit der Caritas Alten- und Behindertenhilfe, bezeichnete LISA als Leuchtturmprojekt. Mit 23 Mitarbeitern würden drei Haushaltsauflösungen pro Woche durchgeführt und das erwirtschaftet, was für den Betrieb benötigt werde. Zum Erfolge trage nicht zuletzt dazu bei, dass kein Gegenstand länger als zwei Wochen im Laden verweile. „So stehen immer neue Artikel bereit. Es wird also kein Gerümpel verkauft“, versicherte Bell.[3]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

caritas-ahrweiler.de: Sozialkaufhaus LISA

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 9. November 2011
  2. Quelle: Andreas Wetzlar: Lisa freut sich über regen Kundenzulauf - Sozialkaufhaus ist seit zwei Jahren in Remagen ansässig, in: Rhein-Zeitung vom 18. September 2014
  3. Quelle: Christoph Lüttgen: Soziale Einrichtung Lisa: Sozialkaufhaus in Remagen ist eine Erfolgsgeschichte, general-anzeiger-bonn.de vom 11. September 2017