Gabriele Hermann-Lersch

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Gabriele Hermann-Lersch (* 21. Januar 1956 in Bad Breisig) arbeitet als selbstständige Rechtsanwältin in ihren Geburtsort. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde sie mit 61,2 Prozent der abgegebenen Stimmen zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin der Stadt Bad Breisig gewählt. Obwohl es einen Gegenkandidat nicht gab, wurde Hermann-Lersch bei der Kommunalwahl 2019 von den Wählerinnen und Wählern abgewählt: Sie erhielt lediglich 42,5 Prozent der abgegebenen Stimmen, 57,5 Prozent – eine deutliche Mehrheit also – stimmte gegen sie. Außerdem ist sie rund drei Jahrzehnte lang Mitglied des Verbandsgemeinderates Bad Breisig. Seit 1999 ist sie fast ununterbrochen Mitglied des Kreistages. Daneben ist sie Vorsitzende der Frauen-Union Bad Breisig sowie Beisitzerin im Vorstand der Frauen-Union - Kreisverband Ahrweiler. Bis September 2014 war Hermann-Lersch Vorsitzende des Frauenforums Kreis Ahrweiler e.V. Gabriele Hermann-Lersch ist Mitglied in der Karnevalsgesellschaft Bad Breisig von 1892 e.V., im Tennisclub „Blau-Weiß“ Bad Breisig e.V. und Gründungsmitglied des Museums- und Heimatverein Bad Breisig e.V.[1]


Anschrift[Bearbeiten]

Im Hasenberg 7

53498 Bad Breisig (Stadtteil Oberbreisig)

Kontakt[Bearbeiten]

Vita[Bearbeiten]

Gabriele Hermann-Lersch, verheiratet mit Elmar Lersch, Mutter von drei Söhnen, machte im Jahr 1975 Abitur am Gymnasium Nonnenwerth. Von 1975 bis 2001 studierte sie Rechtswissenschaften in Bonn, bis 2003 war sie Referendarin im Oberlandesgerichtsbezirk Koblenz, seit 2004 arbeitet sie als selbstständige Rechtsanwältin mit Kanzleisitz in Bad Breisig und Fachanwaltschaften für Erb- und Familienrecht. Mit ihrem ebenfalls kommunalpolitisch aktiven Ehemann Elmar Lersch führt sie eine Rechtsanwaltskanzlei für Arbeitsrecht, Erb-, Familien- und Medizinrecht.

Bei einer Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands Bad Breisig im November 2014 schilderte Gabriele Hermann-Lersch, zu dieser Zeit fünf Monate im Bürgermeister-Amt, ihren Arbeitsalltag. Die Rhein-Zeitung berichtete:

„In aller Regel bin ich zweimal täglich für einige Stunden im Rathaus, zwischen meiner Arbeit in und für die Kanzlei.“ Dann bearbeitet sie Post, steht bereit für Rückfragen und Gespräche mit Bürgern und Mitarbeitern. Abends leitet sie oft Sitzungen oder nimmt Termine für die Stadt wahr – in Absprache mit den drei Beigeordneten. Ebenso an den Wochenenden mit den diversen Festen und (Kultur-)Veranstaltungen von Vereinen, Verbänden und Chören. Hermann-Lersch: „Mein Arbeitsalltag ist durch das Amt natürlich etwas länger geworden.“[2]

Mitglieder des Werkausschusses, der die Geschäfte der Römer-Thermen wie ein Aufsichtsrat begleitet, erhoben im Sommer 2018 in einem Brief massive Vorwürfe gegen die Vorsitzende des Ausschusses, Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch, und ihren Ehemann Elmar Lersch, der ebenfalls Mitglied des Ausschusses ist. „Das Anwaltsehepaar halte aus geschäftlichen Gründen seine schützende Hand über die in die Kritik geratene Geschäftsführerin Tanja Faßbender“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ), der der Brief der Ausschussmitglieder vorlag, am 1. September 2018. Gabriele Hermann-Lersch werte die Vorwürfe der Ausschussmitglieder als „Intrige gegen Geschäftsführerin und Bürgermeisterin“, wie es in der RZ weiter hieß. Mitte August 2018 hatten die Werksausschussmitglieder Jürgen Sieler und Robert Hoss, beide FWG, einen, wie sie ihn selbst nannten, „Brandbrief“ an sämtliche Mitglieder des Werksausschusses geschickt. Über den Inhalt des Schreibens hieß es in der RZ:

Darin erklären sie, dass es einen „heimlichen“ Vertrag zwischen der Anwaltskanzlei Hermann-Lersch und den Römer-Thermen gibt, bei dem die Kanzlei die Geschäftsführerin bei der Frage beraten soll, ob der zwischenzeitlich gegründete Betriebsrat der Römer-Thermen-Mitarbeiter rechtmäßig ist. Unterschrieben ist die Vergütungsvereinbarung ... von Anwalt Elmar Lersch ... und Geschäftsführerin Faßbender. Entgegen allen Absprachen sei dieser Vertrag weder vorher im Ausschuss noch mit den städtischen Beigeordneten und den Fraktionssprechern im Stadtrat abgestimmt worden, schreiben die FWG-Ausschussmitglieder.[3]

Nach Ansicht der Ausschussmitglieder Sieler und Hoß bestehe mit diesem Vertrag „zwangsweise eine Abhängigkeit“ der Eheleute Hermann-Lersch von Geschäftsführerin Tanja Faßbender. Diese Abhängigkeit schlage sich auch auf deren ehrenamtliche Tätigkeit im Werksausschuss nieder. „Wir haben uns immer wieder gefragt, warum gerade die Bürgermeisterin in ihrer Funktion als Ausschussvorsitzende sich immer wieder vor die höchst umstrittene Geschäftsführerin gestellt hat“, heißt es in dem Brief der beiden Ausschussmitglieder. Sieler und Hoß sahen in dem Vertrag „eine Ursache dafür, dass trotz Drängen der Ausschussmitglieder das zerrüttete Betriebsklima in den Römer-Thermen im Ausschuss nicht zeitnah behandelt wurde“, wie es RZ-Redaktionsleiter Uli Adams formulierte. „Schließlich wirkt sich der fast schon desolate Zustand der Römer-Thermen auch auf das Geschäftsergebnis aus. Aber jedes Mal, wenn wir schriftlich intervenierten (ein Gespräch gab es auch), wurden wir abgewimmelt, auch wenn sofortiges Handeln erforderlich gewesen wäre“, schrieben Sieler und Hoß. Weiter hieß es in ihrem Brief: „Da müht man sich im Werksausschuss um Wege in eine bessere Zukunft der Römer-Thermen und da sitzt dann mitten in seinen Reihen zumindest eines der maßgeblichen CDU-Ausschussmitglieder, das – offensichtlich mit Wissen der Ausschussvorsitzenden und Bürgermeisterin und Ehefrau – einen Beratervertrag mit der Geschäftsführung in der Tasche hat, von dem die anderen Ausschussmitglieder nichts wissen.“ Die FWG-Mitglieder des Ausschusses würden sich nun fragen: „Ist eine derartige Verquickung von Mandat und Geschäft überhaupt noch tolerierbar?“ Gabriele Hermann-Lersch erklärte habe jedoch gegenüber der RZ erklärt, dass alles seine Richtigkeit habe, schreibt Adams. Es gebe keine Rechtsvorschrift, die es ihr und ihrem Mann verbiete, Aufträge von der Stadt anzunehmen. Und die Geschäftsführerin der Römer-Thermen bestimme ohnehin selbstständig. Dieser Vertrag sei auch nicht heimlich zustande gekommen: „Frau Faßbender hat die Beigeordneten und Fraktionssprecher in einer Zusammenkunft darüber mündlich informiert“, sagte Hermann-Lersch der RZ. Um den Vorwürfen der FWG-Ausschussmitglieder zu begegnen, habe sie die Kommunalaufsicht darum gebeten, die Angelegenheit zu prüfen.

Im Februar 2019, im Vorfeld der Kommunalwahl 2019, wurde die zu dieser Zeit 63-jährige Gabriele Hermann-Lersch von den CDU-Mitgliedern aus Bad Breisig einstimmig für eine zweite Amtszeit als Bürgermeisterin von Bad Breisig nominiert.[4]

Obwohl es einen Gegenkandidat nicht gab, erhielt Hermann-Lersch „von den Wählern ein deutliches Misstrauensvotum verpasst“: Sie erhielt lediglich 42,5 Prozent der abgegebenen Stimmen, 57,5 Prozent – eine deutliche Mehrheit also – stimmte gegen Hermann-Lersch. „Ich habe in den vergangenen Jahren mit viel Engagement und großem Herzblut mein Amt ausgeführt. Es wurde leider nicht honoriert“, sagte die sichtlich enttäuschte Kandidatin dem General-Anzeiger. Bei der Kommunalwahl 2014 war die Rechtsanwältin mit 61,2 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen ins Amt der ehrenamtlichen Stadtbürgermeisterin gewählt worden.[5]

Im April 2023 schied Gabriele Hermann-Lersch aus dem Vorstand des CDU-Kreisverbands Ahrweiler aus.[6]

Mandate und Funktionen[Bearbeiten]

Auszeichnung[Bearbeiten]

In Anerkennung ihres langjährigen ehrenamtliches Engagements für das Gemeinwohl wurde Gabriele Hermann-Lersch im Herbst 2018 von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. AW-Landrat Dr. Jürgen Pföhler übergab die Auszeichnung am Dienstag, 13. November 2018, im Rahmen einer Feierstunde im Sitzungsraum des alten Kreishauses in Ahrweiler.[7]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Victor Francke: Lersch gewinnt in Bad Breisig - 58-jährige Juristin löst Bernd Weidenbach ab, general-anzeiger-bonn.de vom 25. Mai 2014, Marion Monreal: Wahlen, Eide und Handschläge - "Ohne Altlasten für eine gute Zukunft", general-anzeiger-bonn.de vom 25. Juni 2014, Ein Dankeschön für sportliche Leistungen im Ehrenamt – Eine Frau und drei Männer dürfen sich die Ehrennadel des Landes anstecken: Landrat Jürgen Pföhler würdigte ihr großes Engagement, in: Rhein-Zeitung vom 15. November 2018, und Marion Monreal: Ehrennadeln für engagierte Ehrenamtler – Landrat Jürgen Pföhler würdigt fünf Bürger im Einsatz gegen Gewalt und für den Sport, in: General-Anzeiger vom 15. November 2018
  2. Quelle: Jan Lindner: Heidgen führt Bad Breisiger CDU weiter an - Gymnasiallehrer geht in vierte Amtszeit – Kritik an SPD-Chef Lang – Römer-Thermen und Gewerbegebiet als Herausforderungen, in: Rhein-Zeitung vom 19. November 2014
  3. Quelle: Uli Adams: In den Thermen brodelt es – Schwere Vorwürfe von Werksausschuss – Mauschelt die Bürgermeisterin?, in: Rhein-Zeitung vom 1. September 2018
  4. Quelle: Victor Francke: Bürgermeisterkandidatin in Bad Breisig: Gabriele Hermann-Lersch tritt wieder an, general-anzeiger-bonn.de vom 9. Februar 2019
  5. Quelle: Victor Francke: Kommunalwahlen: Hermann-Lersch in Bad Breisig ohne Gegenkandidat abgewählt, general-anzeiger-bonn.de vom 26. Mai 2019
  6. Quelle: Victor Francke: CDU im Kreis Ahrweiler: Erstmals steht mit Petra Schneider eine Frau an der Spitze der Union, ga.de, 23. April 2023
  7. Quellen: Ein Dankeschön für sportliche Leistungen im Ehrenamt – Eine Frau und drei Männer dürfen sich die Ehrennadel des Landes anstecken: Landrat Jürgen Pföhler würdigte ihr großes Engagement, in: Rhein-Zeitung vom 15. November 2018, und Marion Monreal: Ehrennadeln für engagierte Ehrenamtler – Landrat Jürgen Pföhler würdigt fünf Bürger im Einsatz gegen Gewalt und für den Sport, in: General-Anzeiger vom 15. November 2018