Abwasser-Zweckverband „Untere Ahr“

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Der Zweckverband ist Betreiber der Kläranlage Sinzig.
Hochwassersicheres Auslassbauwerk

Mitglieder des Abwasser-Zweckverbandes Untere Ahr und Betreiber der Kläranlage Sinzig, der fünftgrößten Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz, sind die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Stadt Sinzig und die Stadt Remagen sowie die Verbandsgemeinde Bad Breisig, die Gemeinde Grafschaft und die Verbandsgemeinde Altenahr.


Verbandsvorstand[Bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten]

Bereits 1955 wurde zwischen den an der unteren Ahr gelegenen Städten und Gemeinden der Zusammenschluss zur gemeinsamen Lösung des Abwasserproblems diskutiert. Nach Startschwierigkeiten konnte im Jahre 1961 der als Wasser und Bodenverband verfasste Abwasserzweckverband "Untere Ahr" gegründet werden. Zum Verband gehörten seinerzeit Ahrweiler, Bad Neuenahr, Remagen und Sinzig, dazu Bachem und Walporzheim im Stadtgebiet Ahrweiler, Heimersheim mit Heppingen und Ehlingen, die Gemeinden Lohrsdorf mit Green und Gimmigen sowie Kripp als Ortsteil der Stadt Remagen, und die Gemeinde Bodendorf.

Nach dem Bau der Hauptsammler (Baukosten damals: rund drei Millionen Mark) wurde mit nur geringer Zeitverzögerung der Bau der Kläranlage in Sinzig in Angriff genommen, die noch einmal rund fünf Millionen Mark kostete. Die Kläranlage - bei 39.000 Einwohnern auf 54.000 Einwohnerwerte ausgelegt - ging 1967 in Betrieb.

Sowohl das Einzugsgebiet als auch die Anlage vergrößerten sich im Laufe der Jahre mehr und mehr. Im Jahr 2000 hatte die Kläranlage eine Kapazität von 115.000 Einwohnerwerten und entsorgt die Abwässer von 77.000 Einwohnern.

Stickstoff und Phosphor waren bereits Anfang der 80er Jahre als wesentliche Verursacher der Gewässerverunreinigung erkannt, die zu Sauerstoffmangel sowie Algen- und Schlammbildung führten. 1987 war das Robbensterben in der Nordsee der drastisch sichtbare Anlaß, über einen verbesserten und gesetzlich geregelten Abbau dieser Stoffe nachzudenken. Das 10 Punkte Programm des damaligen Umweltministers Klaus Töpfer forderte vor allem einen verbesserten Stickstoffabbau, wobei auch das Land Rheinland Pfalz mit dem Landeswassergesetz entsprechende Auflagen erlassen hatte. Gleichzeitig wurde auch die Schlammentsorgung durch die Einführung der Klärschlammverordnung und Auflagen für Deponien geregelt.

Konsequenz: Mit einem Kostenaufwand von vier Millionen Mark wurde in den Jahren 1985 - 1987 in einer ersten Ausbaustufe die Schlammentwässerung mittels Kammerfilterpresse realisiert. Dies war der erste Schritt eines in drei Phasen gegliederten Ausbau- und „Fitnessprogramms“ für die Anlage. Neben der Schlammentwässerung stand die Erweiterung der mechanischen und biologischen Reinigungsstufe für eine Vergrößerung der hydraulischen und organischen Reinigungskapazität im Blickpunkt des Geschehens.

Diesen zweiten Bauabschnitt setzte man in den Jahren 1988 bis 1991 um - mit einem Kostenaufwand von fast 33 Millionen Mark. Parallel dazu wurden verschiedene Verbandssammler erneuert und erweitert und einige neue Trassen etwa entlang des Rhein bis Brohl-Lützing verlegt. Zwischen der Ausbaustufe 2 und 3 haben wurden ebenfalls investiert. Eine thermische Klärschlammtrocknungsanlage für fünf Millionen Mark (1996) sowie eine Prozeßwasseraufbereitungsanlage für 2 Millionen Mark (1997/1998) wurden gebaut.

Auch die Organisation des Verbandes wurde umgestellt. Am 1. Juli 1989 war es um den Wasser- und Bodenverband geschehen: Er wurde aufgelöst, der Zweckverband gegründet. Der bekam den Namen „Abwasserzweckverband Untere Ahr“ und hat seinen Sitz in Sinzig. Mitglieder wurden die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Stadt Sinzig, die Stadt Remagen, die Verbandsgemeinde Bad Breisig, die Gemeinde Grafschaft und die Verbandsgemeinde Altenahr.

Bis zum Amtsantritt des Sinziger Bürgermeisters Wolfgang Kroeger war sein Amtsvorgänger Norbert Hesch Vorsteher des Zweckverbandes. Vorgänger von Achim Haag als dessen Stellvertreter war Dr. Hans-Ulrich Tappe. Amtsvorgänger von Werkleiter Christian Meyer waren Bernd Lischwé, Klaus Mangasser (bis 31. Dezember 2002) und Wilfried Haubrichs, der als Vorgänger von Sascha Becker ab Dezember 2004 Betriebsleiter und stellvertretender Werkleiter war.

Im Jahr 2019 wurde Andreas Geron, Bürgermeister der Stadt Sinzig, Verbandsvorsteher. Marco Laux übernahm zum 1. April 2020 die Werkleitung.

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Ver- und Entsorgung im Kreis Ahrweiler“

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.azv-untere-ahr.de