Basaltstele zur Erinnerung an die Burgbrohler Juden

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Am Sonntag, 8. Mai 2022, wurde auf dem Josefsplatz in Burgbrohl eine Basaltstele zur Erinnerung an die Juden aus dem Ort feierlich enthüllt. Sie trägt eine bronzene Tafel mit den Namen von 22 jüdischen Einwohnern des Ortes, die 80 Jahre zuvor von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden.

Standort[Bearbeiten]

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Tafel-Inschrift[Bearbeiten]

Zum Gedenken
an die unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft
ermordeten jüdischen Bürger unseres Ortes
und ihre Angehörigen und die Bürger,
die wegen ihrer politischen Überzeugung
verfolgt wurden.

Leopold Berger und Emma, geb. Marx
Josef Berger
Maximilian Berger
Moses Friesem und Rosetta, geb. Lambert
Klara Friesem
Judith Friesem
Hermann Friesem
Moritz Friesem und Selma, geb. Marx
Klara Cahn, geb. Friesem
Carl Friesem und Jeanette, geb. Vos
Wilhelm Markus Friesem und Regina, geb. Falkenthin
Elisabeth Cohen, geb. Friesem, und Wilhelm Cohen
Irmgard Pekel-Cohen
Juliane Cohen
Leo Cohen
Edith Cohen

Die Ortsgemeinde Burgbrohl

Sonstiges[1][Bearbeiten]

Dr. Gerhard Wagner war Ideengeber für die Gedenkstele. Die Bücher Burg, Bach, Tal - 900 Jahre Burgbrohl (Seiten 425-500) von Kurt Degen und Ein langer Weg (165-182) von Brunhilde Stürmer und Brigitte Decker hätten sein Interesse an dem Thema geweckt, sagte der Arzt im Ruhestand. Finanziert wurden Bronzeplatte und Stele mit der Hilfe von Spenden seiner Freunde anlässlich eines runden Geburtstags von Dr. Gerhard Wagner.“ Kreissparkasse Ahrweiler, Volksbank RheinAhrEifel eG und das Land beteiligten sich ebenfalls finanziell. Die Stele ist ein Werk aus der Netzer Mühle; die Bronzetafel entstand in der Kunstschmiede der Benediktinerabtei Maria Laach. „Es soll uns viel bedeuten, einen Ort geschaffen zu haben, an dem wir unserer ehemaligen jüdischen Mitbürger von Burgbrohl gedenken und ihnen Ehre erweisen können“, sagte Dr. Gerhard Wagner.

Landrätin Cornelia Weigand und Johannes Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, gehörten zu den Rednern, und Ortsbürgermeister Walter Schneider sagte: „Wir sind gehalten, unsere Erinnerungen an die junge Generation weiterzugeben“. Als ein Zeichen gegen das Vergessen bezeichnete auch Dieter Burgard, Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, das Denkmal. „Seien wir wehrhaft für eine Gesellschaft mit Respekt für alle. Denn auch in Deutschland werden seit Halle wieder Koffer gepackt“. Avadislav Avadiev, Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Rheinland-Pfalz und der jüdischen Gemeinde Koblenz, sagte: „Wir können die Geschichte nicht umschreiben. Aber wir können für kommende Generationen ein Zeichen setzen, dass wir die Geschichte nicht vergessen haben.“

Die Saxofonistin Carolin Hild umrahmte die Feier musikalisch.

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Jüdisches Leben im Kreis Ahrweiler“

Fußnoten